Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 117 Die Gaskraftanlage wurde um 3 Masch. von je 600 HP. mit Dynamomasch. u. Gasreinigungs- apparaten vergrössert, einige Grundstücke wurden angekauft; ferner wurde mit dem Bau voh Werkstätten für elektrotechn. Arbeiten u. einer neuen mechan. Werkstatt begonnen. Es wurden 1899/1900–1903/1904 fabriziert: 198 627, 200 881, 211 582, 278 722, 292 140 t Roheisen, 285 474, 249 536, 273 590, 325 840, 359 677 t Stahlblöcke; Arbeiter: 3636, 3671, 3435, 3579, 3973. Die Fakturen betrugen: M. 35 821 583, 28 974 538, 26 965 968, 29 169 567, 31 481 904. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verbande an. Die G.-V. v. 1./4. 1899 beschloss den Eintausch der Kuxe der Gew. Ver. Westphalia (an das Eisen- u. Stahlwerk Hoesch angrenzend), gegen Aktien des Eisen- u. Stahlwerks Hoesch. Die Gewerken der Westphalia erhielten pro Kux (1000 Stück) je nom. M. 6000 neue Hoesch-Aktien oder eine Barabfindung von M. 12 000 pro Kux. Übernahme des Betriebes der Gew. ab 1./7. 1899; die beiden Zechen sind nach Auflös. der Gew. als Abteil. Kohlenbergbau der Verwalt. des Stahl- werks Hoesch angeschlossen. – Die Zeche Westphalia besitzt 16 alte Geviertfelder = 17 000 000 qam Feldesfläche. Sämtl. Fettkohlenflöze u. im westl. Teile der Berechtsame (dem alten Felde West- phalia) alle Gaskohlenflöze sind aufgeschlossen; abgebaut werden gegenwärtig 9 Fettkohlen- flöze mit einer Mächtigkeit von 2½ m reiner Kohle. Es sind vorhanden 2 Schachtanlagen, Kaiserstuhl I u. II, bestehend aus 2 Förderschächten auf Kaiserstuhl I, einem Doppelförder- schacht mit 2 Fördermasch. und einem, event. auch zur Förderung brauchbarem Wetter- schacht auf Kaiserstuhl II. Ausgaben für Neu- u. Ergänz.-Bauten auf der Zeche 1903/1904 M. 521 933. Im Okt. 1904 Ankauf eines grossen Terrains nahe des Dortmunder Stadthafens für etwa M. 1 500 000 zur Anlage eines neuen Doppelschachtes, um den nordwestl. Teil des Westfaliafeldes auszubeuten. Förderung 1900/1901–1903/1904: 705 965, 648 877, 691 765, 773 478 t Kohle, Koksproduktion aus 176 Öfen: 168 266, 113 800, 149 659, 155 539 t; Zahl der Bergarbeiter 1903/1904: 3058. Beteil. am Kohlen-Syndikat: 550 000 t für Kohlen, 120 000 t für Koks. Kapital: M. 15 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1500. Urspr. M. 3 600 000 in 2400 Aktien à M. 1500 (= Thlr. 500), erhöht lt. G.-V. v. 11./10. 1895 um M. 2 400 000 in 1600 Aktien à M. 1500, fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./5. 1897 um M. 3 000 000 in 2000 ab 1./1. 1898 div.- ber. Aktien à M. 1500, angeboten den Aktionären v. 18./5.–3./6. 1897 im Verhältnis 2: 1 zu 160 %. Die G.-V. v. 1./4. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 6 000 000 (auf M. 15 000 000) in 4000 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1./7. 1899, begeben zum Ankauf der Zeche Westphalia. Anleihe Hoesch: M. 6 000 000 in 4 % Oblig. v. 1895 u. 1898, 6000 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. von mind. 3 % am 1./10. (zuerst 1900) auf 1./4. Die Anleihe ist nicht hypoth. sichergestellt, vor Tilg. derselben aber die Ges. nicht berechtigt, eine hypoth. Ein- tragung vorzunehmen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin, Cöln, Düssel- dorf, Bonn u. Essen: A. Schaaffh. Bankver.; Berlin: A.-G. f. Montan-Ind.; Aachen, Coblenz, Cöln, Viersen, Bonn, Traben: Rhein. Disconto-Ges.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Co. Aufgelegt 17./12. 1895 zu 101.50 %. Kurs in Berlin Ende 1895–1904: 101.50, 101.40, 101.70, –, 98.50, 94.80, 97, –, 101.10, 101.80 %. Anleihe Westphalia: Die Gew. kontrahierte 1896 eine hypoth. sichergestellte Anleihe von M. 2 250 000 in 4 % Oblig. à M. 1000; ab 1898 jährl. mit mind. M. 50 000 durch Ausl. im Febr. auf 1./7. zu tilgen. Zs. 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf 30./6. 1904 von beiden Anleihen zus. M. 7 276 000. Kurs in Essen Ende 1901–1904: 95.75, 99, 99.75, 99.75 %. Zahlst. wie bei Anleihe Hoesch. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (mind. M. 20 000 jährl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundstücke 1 480 490, Eisenb. 883 110, Gebäude 1 878 650, Masch. 3 627 857, Hochofenanlage 6 685 983, Mobil. u. Utensil. 19 876, Zechen Kaiser- stuhl Tu. II 7 245 445, Beteil. an Erzbergwerk Reichsland 1 191 997, do. bei Bau-Ges. f. Arb.- Wohn. 19 000, Versich. 74 192, Effekten 35 726, Kassa 33 185, Wechsel 384, Kaut.- u. Avalkto 1336 774, Bankguth. 5 880 120, Debit. 2 326 253, Vorräte 3 518 998. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 7 276 000, do. Zs.-Kto 85 460, R.-F. 3 500 000 (Rückl. 350 000), Spec.-R.-F. 2 500 000, Res. f. zollfreies Lager 10 000, Hochofen-Ern.-F. 500 000, Delkr.-Kto 100 000, Schienen-Gar.-Kto 200 000, Alb. Hoesch-Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 519 036 (Rückl. 75 000), Witwen-Unterst.-F. 100 069 (Rückl. 25 000), Beamten-Pens.-Kasse 100 000, Avale 1 336 774, Kredit. 1603 441, Amort.-Guth. d. Magdeb. Baubank 844 652, Div. 1 800 000, do. alte 3870, Tant. 115 739, Abbuchung f. Beseit. u. Verleg. von Werksanlagen 350 000, Vortrag 292 999. Sa. M. 36 238 040. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2 129 948, ausserord. Abschreib. auf Erz- bergwerk Reichsland 200 000, Abbuchung für Beseit. u. Verleg. von Werksanlagen 350 000, Gewinn 2 758 738. – Kredit: Vortrag 262 004, Betriebsgewinn 5 176 682. Sa. M. 5 438 686. Kurs Ende 1896–1904: 193, 180.25, 187.25, 217.75, 156.50, 138.50, 145.10, 190.75, 245 %. Eingeführt 3./11.: 1896 zu 176 % durch die A.-G. f. Montan-Ind. Notiert in Berlin. Dividenden 1890/91–1903/1904: 5, 5, 5, 5, 7½, 7½, 12, 12, 15, 16, 10, 0, 8, 12 %. Coup.-V.: 5 J. (F.) Direktion: Fr. Springorum, Fritz Lob. Prokuristen: Ernst Trowe, August Eckardt, Emil Bohnstengel, Ernst Selter, Rob. Hoesch. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Hoesch, Düren; Stellv. Geh. Komm.-Rat Carl Delius, Rich. Brockhoff, Justizrat Carl Springsfeld, Aachen; Eberhard Hoesch, Komm.-Rat Arnold Schoeller, Rud. Schoeller, Düren. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: A. Schaaffh. Bankver., Nationalbank f. Deutschl.; Aachen, Cöln, Coblenz, Viersen u. Bonn: Rhein. Disconto-Ges.; Cöln, Düsseldorf u. Essen: A. Schaaffh. Bankverein. 4