118 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eisenwerk Rothe Erde in Dortmund. Gegründet: 12./7. 1880 durch Übernahme des Eisenwerkes Rothe Erde von der Firma Carl Ruetz & Co. Letzte Statutänd. 4./11. 1899 u. 2./10. 1902. Zweck: Betrieb des Eisenwerkes Rothe Erde bei Dortmund. Die Ges. besitzt und be. treibt ein Puddelwerk von 12 Puddelöfen, ein Schweisswerk von 5 Schweissöfen, 5 Walzen- strassen mit den erforderlichen Adjustage-Maschinen, Dampfhämmern etc., sowie eine eigene Reparaturwerkstätte. Erbaut ist 1899 mit M. 559 395 Kostenaufwand eine Fabrik für Kleineisenzeug bezw. zur Herstellung von Eisenbahnwagen-Beschlagteilen, Schmiedestücken und Pressbellen 1900/1901 für M. 322 921 eine neue Feinwalzenstrasse. In Dortmund eine Arbeiterkolonie von 14 Häusern. Die geschäftliche Lage hat sich 1903/1904 nur unwesentlich geändert, die Verkaufspreise waren immer unzulänglich, sowohl für das Walzwerk wie Beschle agteilsfabrik; die Beschäftigung liess zu wünschen übrig. Gesamtausfall 1902/1903 „ M. 51 148 Abschreib. M. 155 258, wodurch sich der aus 1902 herübergenommene Verlust auf M. 260 016 erhöhte. Der Fehlbetrag blieb in der Bilanz pro 1903/1904 bei ge- ringen Abschreib. unverändert. Kapital: M. 1 200 000 in 1300 Aktien à M. 300 (Nr. 1–1300) u. 675 Aktien à M. 1200 (Nr. 1301= 1975). M. 600 000 in 2000 Aktien à M. 300, reduziert 1886 auf M. 390 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 2./10. 1889 um M. 210 000 in 175 Aktien à M. 1200; weitere Erhöhung It. G.-V.-B. v. 1./11. 1898 um M. 600 000 in 500 neuen, ab 1./7. 1898 div. ber. Aktien à M. 1200 von denen 250 den Aktionären im Verhältnis 2: 1 bis 20./11. 1898 zu 110 % angeboten, der Rest einem Berliner Konsortium zu dem gleichen Kurse zwecks Einführung an der Berliner Börse überlassen wurde. Die Lage der Ges. macht eine Neuregelung der geldlichen Ver- hältnisse unabweisbar, an die herangegangen werden soll, sobald der Eisenmarkt stabilere Verhältnisse aufweist. Anleihe: M. 340 000 zu 4½ %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Nov. auf 2./1. Noch in Umlauf am 1./7. 1902 M. 87 900. Dieser Rest ist am 15./9. 1902 zur Rückzahl. auf 2./1. 1903 gekündigt. Zahlst. s. unten. Ende Juni 1904 waren M. 63 300 noch nicht eingelöst. Hypothek: M. 104 746 zu 3½ %, eingetragen auf die Arbeiter-Kolonie; Amort. jährl. bis 1955 mit ½ % und ¼¼ % Verwalf.-Kosten. Geschäftsjahr: 1./7. 30,/6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: M. 300 Aktienbesitz —- t., M. 1200 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest Super- Div. bezw. zur Verf. d. G. V. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Immobil. 179 495, Gebäude 542 000, Masch. 659 863, Walzen 36 635, Utensil. 162 589, Magazin 276 559, Effekten 3000, Wechsel 9669, Kassa 6267, Debit. 284 089, Verlust 260 016. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 63 300, do. Zs.-Kto 1262, Hypoth. 104 746, alte Div. 360, Kredit. 850 514, Accepte 200 000. Sa. M. 2 420 182. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlusty ortrag 260 016, Gen.-Unk. 56 253, Abschreib. 33 875. – Kredit: Gewinn aus Grundstücksverkauf 15 194, Bruttoüberschuss 74 898, verf. Div. 36, Verlust 260 016. Sa. M. 350 144. Kurs Ende 1899–1904: 173.90, 120.25, 84.75, 99, 61.90, 62.90 %. Eingef. im Jan. 1899; erster Kurs am 13./1. 1899: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888/89–1903/1904: 16à, 12½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 12, 12, 12, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: W. Willlkens. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fritz Eltzbacher, Cöln; Stellv. Bank-Dir. A. Müller, Essen; Karl Weber, Dortmund. Prokurist: Wilh. Mänken. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Dortmund u. Essen: Essener Credit- Anstalt u. deren übrige Niederlassungen; Cöln: J. L. Eltzbacher & Co. (Auch für die Anleihe.) Union, Akt-Ges. für Bergbau, und Stahl.- Industrie in Dortmund. Gegründet: 2./2. 1872. Letzte Statutänd. 9./6. u. 11./10. 1902. Zweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutzbaren, sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Ges. entstand aus der Vereinigung der Werke der Aktiengesellschaft Henrichs- hütte zu Hattingen, des Aktien- Vereins Neu-Schottland in Horst bei Steele, der Dort- munder Hütte in Dortmund und der Steinkohlenzeche Glückauf-Tiefbau bei Barop gegen Umtausch der Aktien von Henrichshütte und Neu-Schottland in solche der Union M. 15 000 000) und Zahlung von M. 18 000 000 für die Dortmunder Hütte und Glückauf. Tiefbau an die Vorbesitzer, Allg. Eisenbahnbau-Ges. und Dr. Strousberg in Berlin. Auf Umbauten und Erweiterungen wurden bisher M. 44 972 225 verwendet. (Henrichshütte 1904 verkauft.) 1872 noch ein Eisensteingrubenkomplex bei Bredelar mit der Theodor- hütte erworben. Ferner wurden Kalksteinbrüche, verschiedene Gruben und diverses Terrain angekauft, im Umkreis der Dortmunder Hütte ein grosses Hammerwerk, ein Schienen- und Bandagenwalzwerk, eine Werkstatt für Eisenbahnoberbaumaterial etc.