Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 149 Harkortsche Bergwerke und chemische Fabriken zu Schwelm und Harkorten Actien-Gesellschaft in Gotha. Betriebsstätten in Haspe und Schwelm (Westf.) und Bräd (Siebenb.). Central- bureau in Gotha. Gegründet: 16./8. 1872. Letzte Statutänd. 7./10. 1899, 23./5. u. 22./12. 1903. Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralien u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg., der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verpacht. der chem. Fabrik daselbst u. Verlegung des Sitzes nach Schwelm, wo die Eisen- u. Schwefelkies-Zeche Schwelm betrieben wurde. Das Ge- samtareal in Haspe umfasst 113 695 qm; hiervon ist Ende 1904 ein Teilstück mit M. 120 000 Gewinn verkauft. 1891 Betriebseinstellung der Zeche Schwelm. 1896 Wiedereröffnung eines kleinen Betriebes auf Eisenstein daselbst. 1. Jan. 1897 Übernahme der chem. Fabrik Harkorten in Haspe in Selbstbetrieb. Die Sulfat- und Salzsäureanlage wurde 1899 einem Umbau unterzogen, nach dessen Fertigstellung die Produktion erhöht wurde. 1900 wurde auch die Herstellung chemisch-reiner Salzsäure nach einem batentierten Verfahren aufge- nommen. In Schwelm wird eine Ringofenziegelei betrieben: Absatz 1898/99–1903/1904: 2 295 815, 2 361 975, 1 536 735, 2 340 745, 2 522 060, 2 200 665 Steine. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene Brauneisensteingruben im Nassauischen und Berechtigungen auf Braunsteingewinnung; ferner eine durch Mutungen und Verleihungen erworbene Reihe von Berechtsamen auf Mangan-, Eisen- und Schwefelerz, sowie auf Braunkohlen in der Provinz Hessen; die Ges. erwarb zufolge G.-V.-B. vom 29. Aug. 1884 sämtliche Kuxe des Goldbergwerks „Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft“ zu Bräd und Krystyor in Siebenbürgen für fl. 1 200 000 = M. 1 980 000, ferner zufolge G.-V.-B. vom 17. Juni 1889 von der Zdraholczer St. Johann Evangelist-Gewerkschaft deren St. Johann Evangelist Goldbergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen zur Grösse von 486 652 qm nebst 6 Freischürfen, einem Pochwerk, Beamten- und Arbeiterwohnungen etc. für fl. 510 000 = M. 850 000 ab 15. Juli 1889, ferner zufolge G.-V.-B. vom 27. Sept. 1898 das Goldbergwerk Muszari bei Ruda für M. 2 419 420 nebst hierzu gehörigen Braunkohlen- gruben bei Körösbanya u. Czebe, endlich im Jahre 1902/1903 die sämtl. Kuxe der an Ruda angrenzenden Gewerkschaft Kristyor mit einer Feldesberechtsame von 3 610 000 qm für den billigen Preis von M. 75 000. Die Beteilig. mit 50 % an dem Goldbergwerk Füzesd- Magura im Jahre 1889 hat nur Zubussen erfordert; der Untersuchungsbetrieb ist im März 1899 eingestellt u. die Ges. in Liquid. getreten. 1898 wurde ein neues Central-Pochwerk in Gurabarza in Betrieb gesetzt. Die Beteilig. am Transsylvania Goldsyndikat wurde 1902 mit M. 98 391 vollständig abgeschrieben. Da die letzten Untersuchungsarbeiten in der Grube Muszari eine dauernde Besserung der Förderungsverhältnisse nicht eröffneten, so beschloss die Verwalt. 1903 auf Muszari eine bes. Abschreib. von M. 2 131 883 vorzunehmen, wozu der Reingewinn pro 1902/1903 mit M. 526 445 abzügl. der vertragsm. Tant. des Vorst. von M. 11 313, also mit M. 515 132 ver- wendet wurde und die mit M. 1 616 751 verbleib. Unterbilanz aus dem R.-F. Deckung fand. Den Hauptschwerpunkt für die Ges. bilden die Rudaer und Zdraholezer Goldbergwerke (Gesamtareal 5 864 227 qm, ausserdem 8 309 000 am Beleihungen), zu denen in 1902/1903 die erworbenen u. mit Ruda vereinigten 2 610 000 am der Gewerkschaft Kristyor noch hinzugekommen sind, deren Goldproduktion 1893/94–1903/1904 betrug: 530 758, 549 571, 660 567, 833 343, 786 582, 877 143, 1 138 255, 1 198 019, 1 167 033, 1 219 034, 1 654 695 g. Statistik für Ruda und Valeamori, seit 1. Sept. 1898 auch Muszari: 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 Erzgewinnung . t 68 403 70 645 133 046 163 743 177 914 180 331 181 236 88 177 Verpocht . . „ 71 807 68 183 138 170 163 854 178 399 181 094 181 900 188 144 Poch-u. Schlieggold g 506, 445 445,184 871,154 1 070,340 1 067 519 1 115 906 1078 591 1 217 889 Freigold. . . . „ 326, 898 341,398 414,190 418,885 476,208 410 076 349 226 436 806 Ausbringen pr. t. 11,59 11,51 929 9,61 8,93 8,42 7,83 8,71 Wert d. Produkte fl. 949 092 904 962 1 442 561 1 668 466 1 723 381 1 677 546 1 593 435 1 878 191 Kapital: M. 8 400 000 in 4764 konv. St.-Prior.-Aktien à M. 600 (Nr. zwischen 1–5074 u. 8142 bis 8671) u. 4618 neuen St.-Prior.-Aktien à M. 1200 (Nr. zwischen 5075–8141 u. 8672–11 136). Alle Aktien sind gleichber. Urspr. M. 6 000 000, 1886 auf M. 3999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1898 um N. 2 958 000 (auf M. 10 000 800) in 2645 St.-Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1898; hier- von angeboten M. 1 761 600 am 10.–24./10. 1898 den alten Aktionären zu 143 %. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss den Ankauf und die Einziehung von Aktien um bis M. 1 000 800 (also Reduzierung des A.-K. auf M. 9 000 000) aus den flüssigen Mitteln der Ges. Der Ankauf der Aktien erfolgte zu M. 921 252.55 = 92.05 % ohne Zs. Die G.-V. v. 22./12. 1903 be- schloss nach Massgabe der vorhandenen Mittel bis 31./12. 1907 weitere nom. M. 1 500 000 Aktien bis zum Höchstkurse von 92.50 % plus 4 % Zs. zurückzukaufen. Einreichung der