156 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. nicht geltend gemacht worden ist, nach Massgabe des § 290 des H.-G.-B. ermächtigt. sollte bis 15./3. 1902 die Einreichung nicht stattfinden. 120 solcher Aktien wurden noch eingereicht, 40 also mussten für kraftlos erklärt werden. Die dafür ausgegebene Vorz. Aktie erbrachte in der Versteigerung M. 3240.85 oder M. 81.02 für jede alte St.-Aktie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Jede zus. gelegte Vorz.-Aktie =1 St., Max. 50 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000 garantiert), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V., die auch bis 5 % des Gewinnes einem ausserord. R.-F. überweisen kann. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Hüttenimmobil. 1 162 500, do. Mobil. u. Utensil. 13 75, Bergberechtsame 100 000, Bergbauimmobil. 1500, Beteil. am Roheisensyndikat 900, Roheisen 244 597, Rohmaterial. 380 176, Hilfsmaterial. 14 986, Wertp. 149 756, Kassa 6681, Debit. 342 809, Avale 93 730. – Passiva: A.-K. 1 358 400, R.-F. 135 840, ausserord. do. 16 500 (Rückl. 6500, Kredit. 773 608, Avale 93 730, Div. 40 752, Tant. 5034, ausserord. Abschreib. 50 000, Vortrag 37 521. Sa. M. 2 511 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsverlust 130 340, Abschreib. 60 062, Gewinn 139 807. – Kredit: Vortrag 88 070, Zs.-Saldo 579, Pacht u. Mieten 12 063, Wiedergutschrift von Delkr.-Kto 229 497. Sa. M. 330 209. Kurs: Aktien Ende 1879–88; 61, 67, 61, 62, 43, 30, 20.50, 25.60, 25.50, 39.25 %; Vorz. Aktien 1889–96: 69.50, 41.75, 30.50, 28, 29.50, 36.75, 51.50, 77.75 %; zus. gelegte Vorz.- Aktien 1894–1904: 66.75, 92.25, 138, 146.30, 175.40, 220.75, 145, 157, 143, 154, 121.50 %. Aufgel. 31./10. 1894 zu 76 %. Notiert in Berlin, Cöln, Düsseldorf. Dividenden: Vorz.-Aktien 1889/90–1892/93: 2½, 2½, 1, 1 %; St.-Aktien: 90 % As- gelegte Vorz.-Aktien 1893/94–1903/1904: 5, 5, 8, 12, 14, 17, 15, 25, 10, 8,3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Max Klees, Stellv. Herm. Heyer, Emil Hollmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Wilh. Boeddinghaus, Elberfeld; Stellv. Adolph Boeddinghaus, Elberfeld; Herm. Wülfing, Vohwinkel; Peter Klöckner, Dir. Alfred Schilling, Duisburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein in Hoerde. Gegründet: 1841, am 16./2. 1852 als A.-G. bestätigt. Letzte Statutänd. 14./10.1899 u.3./11.1904. Zweck: Ausbeutung von Eisen, Kohlen, Galmei und allen anderen Metallen, Mineralien u. Erzen in allen zugehörigen Konc. Verarbeitung aller dieser Metalle in den Etablissements der Ges., Koksbereitung, sowie An- u. Verkauf von Eisen und andern Metallen und deren Produkten. Die Ges., welche dem Stahlwerks-Verbande angehört, besass urspr. nur die von Diedr. Piepenstock errichtete, durch Erbgang auf Carl Dietzsch übergegangene Hermannshütte bei Hoerde mit M. 6 000 000 A.-K. Das Unternehmen umfasst gegenwärtig: 1) die Hermannshütte: Areal über 70 ha, neues Thomas-Stahlwerk mit 4 20-Tonskonvertern- Tiegelschmelzerei für Stahlfaconguss etc., neues Hammerwerk, Bandagen- u. Scheibenräder. Walzwerk, Schmiedepresse von 2500 Tons, neues Siemens-Martin-Werk mit 8 Ofen, Pressbau, Stahlschienen u. Blockwalzwerk, Stabeisenwalzwerk, Blechwalzwerk, 1904 umgebautes Schnell- walzwerk für Feineisen, Universalwalzwerk zur Herstell. von Konstruktionseisen, Kessel- schmiede, Giesserei, Räderfabrik, mechan. Werkstätte, Walzendreherei, Reparaturwerkstatt. Fabrik feuerfester Steine, insgesamt 114 Dampfkessel. Die Leistungsfähigkeit des Martin- wie Walzwerkes ist fortgesetzt erhöht. An einer auf dem Besitz der Ges. von der Firma Dr. Otto & Co. angelegten Koksofenanlage hat sich die Ges. beteiligt. Buchwert dieser Beteil. noch M. 200 958; 2) das Hoerder Hochofenwerk: Areal über 56 ha, 6 neue resp. umgebaute grosse Hoch- öfen, von denen 1903/1904 5 in Betrieb waren u. einer neu zugestellt ist, 230 Koksöfen, 1 Ringofenanlage. Auf dem Werke ist eine mit 3 Gasmaschinen zu je 600 und 2 zu je 1000 HP. ausgerüstete elektrische Centrale errichtet, die auch einen grossen Teil der Masch. der Hermannshütte u. der Anlagen des Hoerder Kohlenwerkes betreibt u. durch Aufstellung einer 2000 HP. Dampfmasch. vergrössert ist. 1904 wurde mit dem Bau von 60 neuen Koks- öfen mit Nebenprodukten-Gewinnung begonnen und sind 2 mit Gas betriebene Gebläse- maschinen aufgestellt; 3) das Dortmunder Hochofenwerk: Die G.-V. v. 21./10. 1898 beschloss Ankauf der Aktien der Hütten-A.-G. vorm. Karl von Born in Dortmund und damit Erwerb. dieses Werkes (S. u. Kapital). Dasselbe umfasst über 11 ha Areal, 2 grosse Hochöfen, von denen einer neu zugerichtet wird, 100 Koksöfen. 4) das Hoerder Kohlenwerk bei Asseln u. Brackel, bestehend aus den Geviertfeldern Westend, Holstein, Schleswig, Asseln I–VI u. Christoph, zur Gesamtgrösse von 12 889 585 qam (Fett- u. Esskohlen) mit den Schächten Schleswig (1855) u. Holstein (1874) auf einem Areal von über 80 ha, grosser Kohlenseparation u. Wäsche auf beiden Schächten u. 1 Ringofenanlage: eine eig. Lokomotivbahn verbindet beide Schächte mit Hoerde. 1904 wurde für die Grube Holstein mit dem Abteufen eines 2. Schachtes begonnen. Durch Vertrag v. 13./10. 1895 und Auflassung v. 28./1. 1897 ist das Steinkohlen-Bergwerk Magdeburg mit dem Beilehen Leipzig in der Gemeinde Aplerbeck zur Grösse von 1 486 690 qam hinzugekauft. Der grösste Teil der gewonnenen Kohlen wird in den eigenen Werken verbraucht, so 1903/1904 380 490t;