Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 159 mögen gehörten die in den Gemeinden Hüsten, Bruchhausen, Niedereimer und Brilon gelegenen Grundstücke, die teils noch auf den Namen der früheren A.-G. Hüstener Ge- werkschaft eingetragen sind, ferner die auf den Werken der bisherigen G. m. b. H. befindlichen Gebäulichkeiten, Fabrikeinrichtungen, Maschinenutensilien, Mobilien, Materialienvorräte, ferner die Wechsel und Kassenbestände lt. Inventur vom 30. Juni 1899. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb aller bisher der Hüstener Gewerkschaft, G. m. b. H. zu Hüsten gehörigen Besitzungen u. Anlagen in Hüsten, Bruchhausen u. Brilon; Verarbeitung von Metallen (Eisenblechen, Weissblechen, Stahl, Roheisen etc.) u. Chemikalien. Die der Ges. gehörenden Werke zerfallen in 2 Hauptabteilungen: die Eisenwerks-Abteil., u. die chem. Abteilung. Die Vereinigung beider in einem Unternehmen erklärt sich aus dessen Ent- wicklung. Erstere besteht aus dem Hauptwerke in Hüsten mit 31 ha 64 am, wovon 2 ha 50 a 55 qm bebaut sind u. dem Nebenwerke in Bruchhausen mit 9 ha 19 a 52 am, wovon 22 a soqm bebaut sind. Beide Werke haben ausser genügender Dampfkraft bedeutende Wasserkräfte (zus. 1625 HP. u. 8 Turbinen). Eine zweckmässige Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr war die Veranlassung zur Errichtung des 4 km von dem Hüstener Werke entfernten Bruchhauser Werkes. Das Hüstener Werk beschäftigt ca. 650 Arbeiter u. erzeugt in 4 Siemens-Martin- Ötfen jährl. 45–50 000 t Rohblöcke, die fast gänzlich vermittels einer Trio-Blockwalze zu Platinen ausgewalzt u. zum Teil zu Blechen in den Werkstätten zu Hüsten u. Bruchhausen auf 15 Walzenstrassen weiter verwalzt werden (jährl. etwa 17 000 t). Das Bruchhauser Werk beschäftigt ca. 100 Arbeiter. Die chem. Abteilung hat ein Hauptwerk in Bruchhausen (Areal 9ha 99 a 22 qm, wovon 71 a 36 qm bebaut), sowie ein Nebenwerk in Brilon (Areal 8Sha 39 a 75 qm, wovon 47 a 98 qm bebaut) u. beschäftigt zus. 265 Arbeiter. In beiden Werken werden die Erzeugnisse der trockenen Holzdestillation unter Verwendung von 60 Retorten gewonnen u. hauptsächlich in Bruchhausen weiter verarbeitet, u. a. zu Holzkohlen, Holzteer, Holzessig, Holzgeist, Chlorofor:m, Antifebrin etc. Für neue Erwerbungen, Neuanlagen u. Anschaffungen wurden 1900/1901–1903/1904 M. 184 310, 136 291, 153 560, 375 021 verausgabt. Der Versand in der Eisenwerks-Abteil. betrug 1901/1902–1903/1904: 21 431 769, 25 445 597, 26 657 288 kg im Werte von M. 4 104 895, 4 468 834, 4 366 976. Die chem. Abteil. versandte für M. 1 527 045, 1589 101, 1 573 323 Waren. Arb.-Zahl 1903/1904 durchschnittl.: 1039. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Dotation des Ern.-F. und des Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl.), Öberrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundstücke 404 376, Gebäude u. Anschlussbahnen 1245 000, Wasserkraft 72 000, Motoren, Masch. u. Apparate 755 000, Geräte, Utensil. u. Fastagen 31 000, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Material. u. Ersatzstücke 1 074 106, eigene Erzeugnisse 398 383, Debit. 1 029 916, Effekten 41 023, Wechsel 98 982, Kassa- u. Reichsbankgirokto 19 161, Avale 100 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 1 015 981, R.-F. 300 000, Ern.-F. 230 180, Disp.-F. . Beamte u. Arbeiter 130 000 (Rückl. 15 000), Delkr.-Kto 40 000, Spec.-R.-F. 100 000, Avale 100 000, Div. 270 000, Tant. an A.-R. 7895, Vortrag 74 893. Sa. M. 5 268 949. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 250 023, Gewinn 367 788. – Kredit: Vortrag 176 381, Betriebsgewinn nach Abzug sämtl. Unk. 441 430. Sa. M. 617 811. Kurs Ende 1903–1904: 142.80, 147 %. Zugelassen M. 3 000 000, davon M. 1 500 000 zur Zeichnung bei den Zahlstellen 18./12. 1903 zu 142 % zuzügl. 4 % lauf. Stück-Zs. aufgelegt; erster Kurs 23./12. 1903: 143.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1903/1901: 10, 4, 4, 8, 9 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Werner Deussen, Hüsten; Gg. Krell, Bruchhausen. Prokuristen: C. Möllmann jun., Carl Schnadt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrikbes. Carl Möllmann, Hemer; Stellv. Komm.-Rat Herm. Kissing, Paul Möllmann, Kaufm. Otto Auer, Iserlohn; Rittergutsbes. Carl Cosack, Mentzelsfelde; Bank-Dir. Th. Hinsberg, Barmen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Cöln: J. H. Stein; Barmen: Barmer Bankverein u. deren Fil. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Kalk bei Cöln. Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11./3. 1897. Letzte Statutänd. 13./3. bezw. 4./6. 1903. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mann- staedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452, M. 1 061 452 für Kreditoren. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten und Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Thätigkeit anschliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassen 4 ha 29 a 50 qm, von denen etwa 21 258 qm mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2568 qm mit 2 Wohnhäusern bebaut sind. Brandversich. insgesamt M. 638 880. Für Neuanlagen wurden 1902/1903 M. 164 848 aus- gegeben, davon M. 68 345 für Masch., M. 82 608 für Walzenlager. Die mit Bahnanschluss ver- sehene Walzwerksanlage der Ges. enthält 7 Walzenstrassen für schweres u. leichtes Facon- eisen, Messing, Bronze etc. mit Schweissöfen, Dampfkesseln u. allem sonst. Zubehör. Für