Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 161 insges. M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 214 404. Die Ges. gehört dem Roheisen- Syndikat u. dem Grob- u. Feinblech-Verbande an. Kosten der Verbesserungen u. Neu- anlagen 1903/1904: M. 160 200. Produktion 1903/1904: Roheisen 48 615 t, Stahlwerk 33 540 15 in Blechwalzwerken 17 100 t. Die schwierige Lage der Siegerländer Eisen-Industrie liess auch 1903/1904 ein günstiges Resultat nicht erzielen. Kapital: M. 2 000 000 in 833 abgest. St.- u. 1167 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Verpflichtung und werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter lt. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Endlich erhöht zur Bestreitung der durch die Neuanlagen gegen den Voranschlag entstandenen Mehrkosten It. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufrichtung der Ges., welche durch den Konjunkturumschwung in den Jahren 1900–1902 erhebliche Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. 3./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 1./10. 1902). Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende März 1902 aufgelaufenen Fehlbetrags, mit M. 250 000 zur Bildung einer Rücklage für Ab- nahmeverpflicht. u. mit M. 249 398 zu Abschreib. auf Anlagewerte benutzt. Zur Beschaffung von weiteren Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 ferner Ausgabe neuer 5 % Vorz.- Aktien ohne Nachzahlungsrecht bis M. 1 250 000; dieselben wurden den Aktionären angeboten und 1167 Stück gezeichnet und bar bezahlt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. It. G.-V. v. 2./2. 1901, von denen aber erst M. 86 000 begeben sind, restl. M. 1 114 000 sind bei Banken gegen gewährte Darlehen Ende Juni 1904 M. 1 207 835) hinterlegt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 Pro Mitgl.), Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundbesitz 131 135, Hochofenanlage 1 210 439, Stahl- werksanlage 1 087 333, Steinfabriksanlage 46 125, Eisenb.-Anschluss u. Schlackenbahn 149 862, Magazin u. Werkstätten 31 950, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 93 137, Walzwerk Weidenau 431 193, Gruben 200, Beteilig. Finnentroper Hütte 13 578, Versich. 3347, Avale 80 000, nicht begebene Oblig. (b. d. Banken hinterlegt) 1 114 000, Kassa 9764, Wechsel 1032, Debit. 492 534, Stahlwerks-Utensil. u. Coquillen 289 024, Vorräte 1 001 560, Verlust 178 248. – Passiva: A.-K. 2000 000, Oblig. 1 200 000, Avale 80 000, Lohnkto 13 195, Frachtenkto 287, Warenaccepte 459 815, Accepte der Aktionäre 722 016, Darlehen der Aktionäre in bar 141 690, Darlehen d. Banken 1207 835, Kredit. 539 628. Sa. M. 6 364 467. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 140 760, Gen.-Unk. 70 205, Abschreib. 129 700. – Kredit:; Rohgewinn 162 416, Verlust 178 248. Sa. M. 340 665. Dividenden: 1891–98: 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900; 24 % (für 1½ Jahre, u. z. für M. 500 000 für 6 Monate); 1900/1901–1903/1904: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fr. Jütte, Kirchen; R. Dietrich, Geisweid; W. Schütz, Weidenau. Prokura: Jul. Weber jr. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Dir. Fr. Marx, Siegen; Arn. Jung, Jungenthal; Carl Siebel, Kirchen; Bank-Dir. M. Schultze, Magdeburg; Ing. F. W. Lührmann, Düsseldorf; Otto Utsch, Cöln, Fr. Schulte, Wiesbaden; Oberbauinsp. Paul Stein. Deutsch-Venezolanische Schwefel-Gruben-Actien-Ges. in Cöln a. Rhein, Bureau Hohenzollernrin g 6. (In Konkurs.) Gegründet: 1./12. 1899 bezw. 23./2. 1900; eingetr. 7./3. 1900. Am 7./10. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Justizrat Dr. Peusquens in Cöln; Anmeldefrist 20./1. 1904. In der 1. Gläubigerversammlung 7./11. 1903 verlautete, dass die bis dahin angemeldeten Forder. M. 630 000 betrügen u. die Vermögenswerte hauptsächlich aus Anlagen in Venezuela beständen, wofür man glaube, jederzeit etwa M. 120 000 erzielen zu können, ferner aus zweifelh. Forder. in Höhe von mind. M. 74 000, deren grösster Teil sich gegen die venezolanische Regier. richte. Die Gruben in Venezuela haben sich als völlig abbauunwürdig erwiesen. Bei der Gründung sollen Unregelmässigkeiten und Fälschungen vorgekommen sein, weshalb die Gründer u. Verwalt.-Organe regresspflichtig gemacht werden sollen. Die bezügl. Klage auf Erstattung des A.-K. M. 2 000 000 u. M. 500 000 Überschuldung ist bereits eingeleitet u. hat 10./1. 1905 Termin stattgefunden. Mit dem früheren Werks- sachverständigen Bergassessor Huhn hat sich die Konkursverwaltung auf der Grundlage von M. 12 000 geeinigt. Nach Venezuela ist ein sachverständiger Liquidator zur Verwertung der dortigen Vermögensstücke entsandt. Der Alte A.-R. ist zurückgetreten. Zweck: Ausnutzung von 4 Konc. auf Schwefelgruben in Venezuela. Näheres s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buches. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Zwecks Schaffung weiter dringend notwendiger Betriebsmittel wurden von den Aktionären M. 430 000 als Darlehen gezeichnet. Das Kapital ist völlig verloren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Hlandbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1904/1905, II. 11