Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 163 Gesamtabsatz 1899/1900–1903/1904: 91 402 300, 91 288 200, 70 125 500, 74 972 400, 66702 200 Spiegel-, Puddel-, Stahl-, Thomasroh- u. graues Eisen. Verbrauch an Eisenstein 1903/1904: 37780 t. 15 Die G.-V. v. 20./10. 1903 beschloss Vereinigung der Ges. mit der 1866 gegründeten Firma Gebr. van der Zypen in Cöln-Deutz, Inh. Eug. u. Geh. Komm.-Rat Jul. van der Zypen, mit Wirkung ab 1./7. 1903. Die Übernahme erfolgte unter Berücksichtigung von M. 449 902 mit auf die Wissener Ges. übergegangenen Passiven für M. 8 000 000; als Gegenwert sind den Inferenten gewährt M. 4 000 000 neue, ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien u. der Rest in 4 % Schuld- verschreib. (s. unten). Das neu erworbene Werk in Cöln-Deutz umfasst ein Areal von zus. 23 ha 39 a 17 qm, wovon 17 ha 85 a 35 qm zu Cöln-Deutz u. 5 ha 53 à 82 qm zu Mülheim a. Rh. belegen. Bebaut sind 3 ha 32 a 45 qm mit Fabrikgebäuden u. 27 a 90 qm mit 44 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Das Werk befasst sich mit der Fabrikation von Rädern, Radsätzen, Bandagen u. Achsen für Eisenbahnen, Strassen- u. Kleinbahnen, ferner von Walzeisen, Walzstahl, Trägern u. Stahlschmiedestücken und besteht aus 4 grossen Hauptbetrieben und einer Anzahl Nebenbetrieben. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walzwerk, Hammerwerk u. Räderfabrik. Das Stahlwerk ist ausgerüstet mit 8 Siemens-Martin-Schmelzöfen mit einer ge- samten Leistungsfähigkeit von jährl. 90–10 000 t Rohblöcken. Das Walzwerk enthält 1 Grob- strasse, 2 Mittelstrassen mit Walzentrios von 500 mm Durchmesser u. 1 Feinstrasse. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 3 Dampfhämmern u. 2 Walzwerken zum Fertigwalzen vorgeschmiedeter Bandagen. Die Räderfabrik besteht aus Räderschmiede u. mechanischer Werkstatt und hat eine Leistungsfähigkeit von jährl. 12 000 Radsätzen u. 6000 Radkörpern. Die Dampfkesselanlagen umfassen 32 Dampfkessel mit 4000 qm Heizfläche; es sind 23 Dampf- masch. mit 4800 HP. im Betrieb, ausserdem eine elektr. Centrale für Kraft u. Licht von 750 Kilowatt. Die Bahnanschlussgeleise mit Rangier-Bahnhof haben eine Gesamtlänge von 4.6 Km. Die Arbeiterzahl betrug Ende 1904 ca. 1000 Mann. Für Neuanlagen u. Ergänzungen sind 1903/1904 M. 177 727 aufgewandt. Umsatz der Firma Gebr. van der Zypen 1898/99 bis 1902/1903: M. 6 952 257, 8 124 001, 7 302 609, 6 419 953, 6 640 462; Abschreib. M. 245 111, 809 813, 582 762, 243 801, 271 638; Reingewinn M. 1 282 299, 913 441, 364 352, 409 927, 474 375. Die Produktion des Stahlwerksbetriebs belief sich 1903 1904 auf 72 497 667 Rohblöcke, die ver- arbeitet wurden. Die Ges. gehört für das Stahlwerk dem Stahlwerks-Verband an. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 gleichber. Aktien, wovon 3800 (Nr. 1–3800) Prior.-Aktien ge- nannt u. mit der neuen Firma abgest., à M. 1000. Urspr. M. 2 520 000 in 4200 St.-Aktien à M. 600 „ von denen lt. G.-V. v. 23./2. 1889 98 vernichtet u. die restl. 4102 in 2051 St.-Aktien à M. 600 = M. 1 236 600 zus. gelegt wurden. Die gleiche G.-V. beschloss Ausgabe von M. 2 400 000 in 2400 Vorz.-Aktien; Gesamt-A.-K. danach M. 3 630 600. Die G.-V. v. 23./7. 1897 beschloss, von den M. 1 230 600 zus. gelegten St.-Aktien deren 11 = M. 6600 zu vernichten u. die restl. 2040 à M. 600 = M. 1 224 000 (5 à M. 600 gegen 1 à M. 1000) in M. 408 000 in Prior.-Aktien à M. 1000 (Nr. 2401–2808) umzutauschen (Frist bis 1./10. 1900) und weitere 992 ab 1./7. 1897 div.-ber. Prior.-Aktien (Nr. 2809–3800) auszugeben; diese, von einem Konsortium zu 125 % über- nommen, wurden den Aktionären 1:3 v. 28./9.–10./10. 1897 zu 130 % angeboten. 20 nicht eingereichte unkonvertierte St.-Aktien sind für ungültig erklärt und statt dessen 2 Prior.- Aktien à M. 1000 ausgegeben. Von dem für letztere erzielten Erlöse entfielen auf jede der 20 St.-Aktien M. 203.16. Das A.-K. betrug danach M. 3 800 000 in 3800 Prior.-Aktien. Zwecks Vereinigung der Ges. mit der Firma Gebr. van der Zypen in Cöln-Deutz beschloss die G.-V. v. 20./10. 1903 Erhöhung um M. 4 200 000 (auf M. 8 000 000) in 4200 ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien. Hiervon erhielten die Inhaber der Firma Gebr. van der Zypen als Gegenwert der in die Wissener Ges. eingebrachten Anlagen M. 4 000 000 zum Nennwert. Hiervon sind M. 2000000 sind ebenso wie die restl. M. 200 000 neuer Aktien von einem aus dem A. Schaaffh. Bank- verein u. dem Bankhause A. Levy in Cöln bestehenden Konsortium, u. zwar erstere zu 125 %, letztere zu 135 %, beide zuzügl. 4 0% Stück-Zs. ab 1./7. 1903 übernommen u. davon M. 1 900 000 den Wissener Aktionären 2:1 v. 9.–25./11. 1903 zu 135 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903 u. ½ Schlussnotenstempel zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 70 000 in den R.-F. Die Em.-Kosten trug das Konsortium. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 lt. G.-V. v. 20./10. 1903 in 4 % Schuldverschreib., rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankvereins in Cöln als Pfandhalter u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. von mind. M. 200 000) auf 2./1.; ab 1./7. 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist auf sämtl. Liegenschaften der Ges. hypothek. an 1. Stelle eingetragen u. den Inhabern der Firma Gebr. van der Zypen als teilweise weiterer Gegenwert für ihr Einbringen behändigt. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Cöln Ende 1904: 101 0%. Zu- gelassen im Dez. 1904. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist 1904 erreicht), event. Sontler- rücklagen und Abschreib., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobil. u. Anlagen: Gruben u. Konc. 916 311, Ge- bäude u. Masch. 166 239, Seilbahnanlage St. Andreas-Alfredhütte 137 019, Reserveschacht Grube St. Andreas 100 526, Schacht a. Grube Petersbach 676 127, Seilbahn Petersbach-Alfred- hütte 268, Kalksteinbrüche Wissen 1; Hochofen Altehütte 1, do. Alfredhütte 1 271 566, do 11*