Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 169 Ergebnis war die Folge einer Reihe von bereits von der früheren Ges. geplanten Umänder. der Betriebsvorrichtungen. Insbesondere wurden in Angriff genommen: ein vollkommener Umbau der Grubenbahn u. der Geleisanlagen auf dem Werke. Ferner wurden doppelte Gicht- verschlüsse eingerichtet u. mit der Ausführung einer automatischen Begicht.-Vorricht. be- gonnen. Diese Umänderungen u. Bauten ergaben längere Störungen u. Unterbrechungen des Betriebes, wodurch die Gestehungskosten erhöht wurden. Ferner mussten einige unvorteil- hafte Verträge von der alten Ges. mit übernommen werden, insbes. über Kohlenlieferungen u. Seefrachten. Die Folgen dieser Verhältnisse reichen zum Teil noch in das gegenwärtige Geschäftsjahr. Im abgelaufenen Geschäftsjahre wurden 437 845 t Erz gefördert u. 107 000 t Koks hergestellt, während 93 725 t Roheisen erblasen wurden. Der Buchwert der gesamten Anlagen der Ges. – Hochofenwerk Maizieres, Grube St. Marie und Kokerei Zeebrugge –— beträgt nach einem Zugang von M. 835 832 M. 12 227 210. Die Ertragsfähigkeit des Werkes wird wesentlich gesteigert werden durch die in Angriff genommenen Erweiter., deren Voll- endung in etwa Jahresfrist zu erwarten ist. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 26./1. 1904. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Bergwerksbesitz 7 625 584, Grundstücke 897 337, Hütten- anlage 2 000 987, Bahn- do. 368 834, Wohnhäuser 529 636, Kokerei 804 832, Kassa 12 950, Vorräte 887 867, Debit. 950 916, Verlust 604 480. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 6 000 000, Kredit. 2 683 423. Sa. M. 14 683 423. Gewinn- u. Verlust-Konto: Gründungs-Unk. 12 722, Zs. u. Provis. 324 750, Verlust aus Verträgen der früheren Ges.: Abstandszahl. an engl. Kohlenverfrachter 51 888, Preisdifferenz zwischen deutscher u. engl. Kohle 167 208, Betriebsverlust 47 912. Sa. M. 604 480. Dividende 1903 1904: 0 %. Direktion: Ing. Karl Paul Wenner, Kaufm. Ad. Herling. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Oswald, Stellv. Karl Spaeter jun., Coblenz; Ing. julian Nyssens-Hart, Brüssel; Dir. Hugo Miethe, Dir. Rob. Hinsberg, Rombach; Bank-Dir. Franz Woltze, Essen; Ober-Ing. Schneider. Prokuristen: L. Fuchs, J. Nebelung. .. Ta. Société Métallurgique de Sambre & Moselle Société anonyme in Montignies-sur-Sambre bei Charleroi, Zweigniederlassung: Hüttenverein Sambre und Mosel in Maizieres bei Metz. Gegründet: Am 27./12. 1898 auf die Dauer von 30 Jahren. Die Montan-Ges. Lothringen- Saar in Metz hat in die Ges. eingebracht: 1) Die Hüttenwerke und Hochofenanlage in Maizieres bei Metz. 2) Die Eisenerzkoncessionen Maringen, Germania, Jaumont u. Jaumont-Erweiterung (zus. 1135 ha). 3) Die Koksofenanlage Dechen (Rheinprovinz). Die A.-G. Forges de Montigny- sur-Sambre hat in die Ges. eingebracht die Hüttenwerke von Montigny-sur-Sambre mit ca. 10 ha Grundbesitz und Minenkoncessionen von 69 ha Grösse. Als Gegenwert wurden der Montan-Ges. Lothringen-Saar 22000 Aktien und der Akt.-Ges. Forges de Montigny-sur-Sambre 5000 Aktien der Ges. à frs. 500 zugeteilt. Zweck: Betrieb der Hochöfen und Giessereien von Maizières bei Metz, der Koksöfen von Dechen, Ausbeutung der Eisenerzkoncessionen Maringen, Germania, Jaumont und Jaumont- Erweiterung und der neuerbauten Stahl- u. Walzwerke von Montigny-sur-Sambre (Belgien). Die Ges. besitzt 3 Hochöfen mit 11 000 t monatl. Produktionsfähigkeit, von denen 1903/1904 zwei im Betrieb waren, ferner 185 Koksöfen in Dechen (Rheinl.). Die Ges. beschränkt sich seit Jan. 1904 auf die ergiebigere Stahlfabrikation. Kapital: frs. 16 000 000 in 32 000 Aktien à frs. 500; kann auf frs. 20 000 000 erhöht, auch können den Aktionären bei Erhöhungen Bezugsvorrechte eingeräumt werden. Anleihen: frs. 6 000 000 in 4½ % Oblig. von 1899, 12 000 Stücke à frs. 500. Tilg. ab 1903 innerh. 30 J. Die Anleihe diente zur Errichtung von Neubauten und ist im Besitz der Firma Thyssen & Co. in Mülheim (Ruhr). Ungetilgt Ende Juni 1904 frs. 5 901 500. — 1902/1903 wurde der Ges. ein Darlehen von frs. 3 000 000 gewährt, rückzahlb. in 6 Jahres- raten; diente hauptsächlich zur Fertigstellung des Stahlwerkes in Montigny. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 9 % an V.-R. u. A.-R., 86 % als Div. an die Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Etablissements Maizieres, Dechen, Montigny 21 135 414, Material. u. Vorräte 1 732 110, Fabrikate 597 043, Kassah u. Wechsel 87 089, Bankguth. 2 265 496, Darlehen-Unk. 61 062, Debit. 1 285 083, Kaut.-Kto 481 361. – Passiva: A.-K. 16 000 000, Oblig. 5 901 500, Darlehen 3 000 000, R.-F. 93 023, Vorsichts-F. 57 343, Lohnkto 96 236, alte Div. 2810, Bankkredit 993 761, Kredit. 940 655, Kaut.-Kto 481 361, Gewinn 77 969. Sa. frs. 27 644 659. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 303 996, Darlehen-Tilg. 25 000, Gen.-Unk. 59 500, Hilfskasse 5000, Abschreib. auf Vorräte 20 000, do. auf Immobil. 200 000, Vortrag 77 969. — Kredit: Vortrag 81 953, Bruttogewinn 609 512. Sa. frs. 691 465. Kurs Ende 1899–1904: frs. 590, 400, 162.50, 160, 200, 247.50. Aufgelegt frs. 5 000 000 21. u. 22./2. 1899 zu frs. 610 pro Aktie. Notiert in Brüssel. Dividenden 1899–1903/1904k: 6 % (für 6 Mon.), 7, 0, 0, 0, 0 %.