178 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte., Sitz in Neunkirchen, Reg.-Bez. Arnsberg; Zweigniederlassung in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Statutänd. 3./3. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901 Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten und allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel Gas-, Wind-, Wasser- und Dampfleitungen, der Platzanlage, Eisenbahnanschluss und Draht. seilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1896, ferner eine Reihe ihnen gemein- schaftlich gehöriger Gruben und Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz. werk u. 2 Hochöfen, wovon emer 1901 neu zugerichtet mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 5000–6000 t pro Monat. Produziert wurden an Roh- und Spiegel- eisen 1899/1900-–1903/1904: 55 314, 56 801, 32 915, 54 264, 44 683 t. Für Neuanlagen wurden 1901/1902–1903/1904 M. 147 199, 40 482, 105 098 verausgabt. Das Jahr 1903/1904 hat eine Belebung der siegerländer Eisenindustrie nicht gebracht. Die Ges. gehört dem Stahlwerks- Verbande an. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewahrt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 22 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund. besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1902 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Malscheid (128) Einigkeit (50), Stahlert (514), Pfannenberger Einigkeit (146), Bollnbach (71), Hollertszug (113) Brüderbund (46), Arbacher Einigkeit (50), Dax (56¾), Roemel (36¾), Ende und Adelaide (117¼), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausserdem die sämtl. Anteile von 48 Gruben à 128 Kuxe und eine grosse Anzahl von Anteilen von 30 Gruben, welche insgesamt am 30./6. 1904 mit zus. M. 992 873 zu Buche standen. Auf den letzterwähnten 78 Gruben, sowie auf 7 der oben aufgeführten Gruben findet eine Förderung nicht statt. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 400) Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 490 000, erhäht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1800, hiervon übernommen M. 420 000 von der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären 25./3.–9./4. 1800 zu 140 % abz. 4 % Zs. bis 1./7. 1900. Auf 8 alte Aktien entfiel eine neue. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walz- werkes Karl Stein (siehe oben). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % auf die Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Gruben u. Grubenanteile 992 873, Hüttenwerk 806 404, Stahl- u. Walzwerk 1 154 188, Bestände 781 956, Effekten 114 548, Wechsel 84 455, Kassa 3809)/, Debit. 810 809. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 298 682, Ern.-F. 26 857, rückst. Löhne 55 589, alte Div. 650, Kredit. 352 585, Vortrag 14 767. Sa. M. 4 749 130. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 82 100, Abschreib. 192 895, R.-F. 202, Gewinn 14 767. – Kredit: Vortrag 10 934, Betriebsüberschuss 279 030. Sa. M. 289 964. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1898–1904: 141.70, 163.70, 141.80, 126.80, 133.20, 128, 116.50 %. Aufgelegt 8./8. 1898 zu 132.50 %. – In Berlin Ende 1900–1904: 141. 126, 135, 127.75, 11779% Eingeführt im Nov. 1900 durch Herz, Clemm & Co. Erster Kurs 12./11. 1900: 149 %. Dividenden 1896/97–1903/1904: 10, 10, 10, 13, 14, 10, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Ferd. Schneider, Herdorf; Kaufm. Emil Eisenberg, Neunkirchen; Ernst Schramm, Wehbach. Prokuristen: H. Klostermann, Alfr. Schmidt, Wehbach. Aufsichtsrat: (6) Vors. H. Th. Fr. Schneider, Neunkirchen; Stellv. Alb. Schneider, Witten; Bankier Mor. Herz, Berlin; Bank-Dir. Fritz Sonneberg, Frankf. a. M.; Rentier Jul. Stein, Steglitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Pfälz. Bank; Berlin, Cöln: A. Schaaffh. Bankver.; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe. Aktien-Gesellschaft Neusser Hütte in Neuss. Zuweck: Betrieb eines Eisenwerks. „ Kapital: M. 1 080 000 in Aktien, wovon M. 8925 der Ges. zugefallen sind. Geschäftsjahr: 1./7. – 30./6. Gen.-Vers.: Im Sept. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Hüttenwert nebst Accessorien, Geräten, Material. 1 201 440, Grubenwert 79 000, Waren, Material., Kassa 27 144, Debit. 5355, Verlust inkl. M. 171 489 Abschreib. 488 825. – Passiva: A.-K. 1 071 075, Kredit. 730 694. Sa. M. 1 801 769. Dividenden 1886/87–1902/1903: 0 %. Direktion: Frz. Werhahn.