186 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Das neben dem Hochofenwerk befindliche Stahlwerk ist mit den neuesten maschinellen Einrichtungen unter ausgedehnter Verwendung elektr. Antriebe versehen und seit 1./1. 1900 im Betrieb. Später ist noch ein Siemens-Martin-Stahlwerk mit 3 Öfen, 2 Walzwerke für kleine Profile und Faconeisen und eine Gasmotoren-Anlage zur Ausnutzung der Hochofen. Gase hinzugekommen u. 1./3. 1904 die neue Giesserei der Centralwerkstätte. Die Fabrikanlagen bedecken etwa 225 ha Grundfläche. Für Gehälter u. Arbeitslöhne wurden 1903/1904 M. 7 569 067 ausgegeben. Länge der Betriebsgeleise der eigenen elektrisch betriebenen Bahnen, ohne Seilbahnen ca. 25 km. Es sind auf den Werken bezw. in Rombach, Stahlheim und Montois 198 Häuser für 742 Beamten-, Meister- und Arh.-Wohn. vorhanden; die Ges. unterhält 3 Konsumanstalten u. 2 Schulen. Sie ist bei dem 1899 gegründeten Rombacher Portland. Cementwerk A.-G., das seinen Betrieb 1./7. 1900 eröffnet hat, mit M. 200 000 beteiligt. Gegenwärtig sind 4 Eisenerz-Bergwerke im Betriebe; die vollständig aufgeschlossenen, vorgerichteten Gruben haben einen Wert von M. 15 000 000. Der Vorst. der Rombacher Hüttenwerke wurde lt. G.-V. v. 7./5. 1901 ermächtigt, die Ge. werkschaften St. Paul, Grenze und Pauline auch formell mit der Ges. zu vereinigen, nach. dem sämtl. Kuxe der 3 Gewerkschaften in Besitz der Rombacher Ges. übergegangen waren. Der Besitz der 3 Gewerkschaften umfasst folgenden Flächeninhalt: St. Paul 764, 07 ha, Pauline 135,30 ha, Grenze 199,17 ha (zus. 1098, 54 ha); sie sind so konsolidiert, dass der Abbau einheitlich erfolgen kann und wird den gegenwärtigen Bedarf der Ges. an Erzen noch mind. auf 50 Jahre decken. Die Ges. hat ferner zur Erweiterung ihres Bergwerksbesitzes die Option auf die ca. 750 ha umfassende, ihren Erzfeldern benachbarte Erzkoncession Marengo 1./7. 1903 ausgaübt. Der Grubenbesitz inkl. der Orne-Gruben (s. unten) umfasst jetzt zus. 2770 ha. Die Ges. sicherte sich durch Bohrungen in günstiger geographischer Lage Kohlenfelder, die bei mässiger Teufe vorzugsweise die für den eig. Bedarf in Frage kommenden Qualitäten enthalten. Die Kohlenfelder, die 1904 durch Zukäufe erweitert sind, sind vorerst ausser Betrieb. Produktion: 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 1903/1904 Grübenföfderuneg 383 335 82 076 887 965 722 225 901 480 4338 416 Roheisen-Erzeugung. . 551 730 174 119 264 208 326.039 386 521 408 854 Stahlwerk: Rohblöcke . .„ — 67800 206059 293 671 354552 378 240 Walzwerke: Halbfabrikate . . — 120 062 190 304 36133 999 1308 464 329 726 Arbeiter. 3 000 4 000 3 500 3550 4 500 5000 Versand an Stahlerzeugnissen 1901/1902–1903/1904: 280 645, 315 841, 317 577 t. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband, dem Deutschen Träger- u. Halbzeugverband, sowie dem Schienen- u. Schwellenverband an. Die Ges. schloss 1902 einen Vertrag betr. Ausbeutung der Orne-Erz-Gruben: Die Montan-Ges. Lothringen-Saar hatte ihre zu den Konc. Orne, Maulwurf u. Saar u. zu dem Teil der aufgeteilten Konc. Guter Nachbar gehörigen Bergwerke und Grubenbesitz von zus. 658 ha 49 a 23 qm, sowie die Konc. Willkommen u. Wallingen von zus. 259 ha 08 a 25 qm Flächeninhalt an eine Bankengruppe bezw. Gew. für M. 10 000 000 verkauft, die diesen Besitz den Rombacher Hüttenwerken zum Kauf oder zur Ausbeutung anbot. Das Angebot ist von Rombach unter Ausbeding. eines Optionsrechts während 5 J. angenommen; mit Wirkung ab 1./1. 1903 wurden 999 Orne-Kuxe für M. 5 244 750 erworben u. das A.-K. zu diesem Zwecke um M. 4 000 000 lt. G.-V. v. 30./6. 1903 erhöht. Die Grubenfelder der Gewerkschaft Orne, von denen 2 ganz, 1 zum Teil u. 1 noch nicht aufgeschlossen sind (2 Konc. sind ausserdem noch unverritzt), markscheiden mit den Grubenfeldern der Rombacher Hüttenwerke; sie werden durch eine im Bau befindliche Bahn mit der Grubenbahn der Rombacher Hüttenwerke und dadurch mit dem Hochofenwerk verbunden. Die Ertragsfähigkeit der Gruben wird auf mind. 45 000 000 t geschätzt. Das Bergwerkseigentum der Rombacher Ges. erhöhte sich 1903/1904 durch den Zugang der Orne-Gruben um M. 12 066 344, die sonst. Anlagekonten um M. 3 619 273 gegen M. 2 573 988 Abschreib. Eröffnungs-Bilanz von Orne am 1. Jan. 1903: Aktiva: Grubenfelder 9 559 388, Grund- besitz 196 117, Wohngebäude 155 000, Betriebsgebäude 30 000, Masch. u. Dampfkessel 187 313, elektr. Lichtanlage 1400, Schachtanlage Saar 98 000, Pumpenschacht 125 000, Fahrmaterial 115 044, Utensil. u. Mobil. 32 738. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Hypoth. (1909 fällig) 5 500 000. Sa. M. 10 500 000. Kapital: M. 24 000 000 in 24 000 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 2 600 000 wurde erhöht 1890 um M. 1 000 000 (emittiert zu 120 %), lt. G.-V. v. 30./10. 1897 um M. 6 400 000, von denen M. 1 200 000 (emittiert zu 150 %) für 1897/98 u. M. 5 200 000 (emittiert zu 140 %) vom 1./7. 1900 ab an der Div. teilnehmen, einzuzahlen waren je 25 % 30./9. 1898, 15./1., 1./5. u. 1./10. 1899. Die Aktien Nr. 4801–10 000 = M. 5 200 000 erhielten bis 30./6. 1900 auf geleistete Einzahlungen 4 % jährl. Bau-Zs. Die G.-V. v. 7./5. 1901 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 10 000 000, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Ein Syndikat, be- stehend aus der Berl. Handels-Ges., der Deutschen Bank u. dem A. Schaaffh. Bankver. im Verein mit den Grossaktionären der Rombacher Hüttenwerke, übernahm den grössten Teil der neuen Aktien, auf welche den Aktionären ein Bezugsrecht nicht zustand, fest, der Rest wurde bis Ende 1902 allmählich verkauft. 85 % des Kursgewinnes flossen Rombach, 15 % dem Syndikat als Entgeld für Stempel, Einführungskosten etc. zu. Zwecks Erwerb der Kuxe der Gew. Orne u. im Zus. hang hiermit zur Vermehrung der Betriebsmittel erhöhte die G.-V. Fertigfabrikate.