Kohlenbergbau. 203 der Braunkohlen- u. Brikettindustrie. Die Ges. übernahm die von ihren Gründern vor ihrer Erricht. gekauften Braunkohlenfelder in den Gem. Zschornegosda, Naundorf u. Bockwitz (Be;z. Halle a. 8.) u. erbaute 1901/1902 auf der Braunkohlengrube, Em: b. Naundorf eine 12 press. Brikettfabrik mit einer Leistungsfähigkeit von jährl. 22 000 Waggons à 10 t. Das Bergwerk Emanuel wurde im Sommer 1901 eröffnet, der Betrieb der Brikettfabrik begann 13./10. 1902. Gleichzeitig sind 3 Beamtenwohnhäuser für 14 Familien, sowie eine Arb. Kaserne für 100 un- verheiratete Arbeiter errichtet, – Nach G.-V.-B. v. 28./6. 1901 Ankauf der benachbarten Brikettfabrik Bockwitz nebst „% Braunkohlengr ube, Milly“, der Brikettfabrik Poley mit zugehöriger Braunkohlengrube „Bismarck I* und des Gutes Po ley mit darauf befindi. Verblendsteinfabrik, Mahl-, Öl- u. Sägemühle mit Wirkung ab 1./1. 1901. Die Ges. vergütete hierfür dem Vorbesitzer Geh. Komm. B Fritz Friedlaender unter Übernahme sämtl. Aktiven u. Passiven M. 4 416 452. Dieser Betrag stellte den reinen Buchwert der genannten Anlagen am 31.12. 1900 dar. – Gesamtgrundbesitz der Ges. Ende Juni 1904 1110 ha 70 a 31 qm. Die Kohlengewinnung der 3 Werke erfolgt im Tagebau, späterhin soll für Bismarck I auch Piefbau in Betracht kommen. Der „%. der Grundstücke der Ges. ist auf noch ca. 825 000 000 hl berechnet. Zum Braunkohlenbergwerke Bismarck I gehört eine in der Gem. Särchen belegene Brikettfabrik, 6 Pressen und einer Leistungsfähigkeit von 10000 Waggons à 10 t jährl. Auf der mit dem Bergwerke Milly verbundenen Brikettfabrik sind 10 Pressen vorhanden mit jährl. Leistungsfähigkeit von 22 000 Waggons à 10 t. Die im Gutsbezirk Poley belegene mit Bahnanschluss versehene Verblendsteinfabrik mit einem Gaskammerofen von 24 Kammern, Nasskollergang u. Dampftrockenanlage 18 Trockengängen ist mit aus- reichendem Thonlager versehen und kann jährl. bis zu 3 000 000 Steine herstellen; Betrieb wegen mangelnden Absatzes zunächst eingestellt und 1 Anlage jetzt bis auf M. 4 ab- geschrieben. Eine ebendaselbst belegene Mahlmühle mit 2 französischen Gängen, je einem Spitzgang und einem Schrotgang und eine kleine Ölmühle mit 8 Stempeln sind verpachtet. Eine Schneidemühle mit horizontalem Gatter und 2 Kreissägen befinden sich in eigener Regie. Poley besitzt 5 Beamtenhäuser für 8 Familien und 12 Arb.-Häuser mit 71 Wohnungen, sowie ein „ mit einer Wohnung u. Schlafräumen für 20 Mann. Zur Brikettfabr ik Milly gehören 3 Beamtenhäuser mit 8 Wohnungen und ein Zechenhaus mit 4 Wohn. u. Schlafräumen für 20 Mann. Die Abraumarbeiten werden auf allen 3 Werken in eigener Regie ausgeführt. Zu diesem Zwecke sind 3 Lübecker Dampfbagger u. 6 schmalspur. Lokomotiven mit entspr echend grossem Wagenpark beschafft. Auf sämtl. 3 Werken werden ca. 1200 Arbeiter beschäftigt. Ausgaben für Neuerwerbungen u. Neuanlagen 1900/1901 bis 1903/1904: M. 2 340 461, 2113 717, 2759 520, 142 242. Produktion 1901/1902–1903/1904: 10 703 443, 14 637 421, 18 801 000 hl Rohkohle, 24 039½, 32 123½, 43 219a Waggons à 10t Briketts. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Aktien nicht notiert. Hypothek.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 28./6. 1901, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf Namen der Berl. Handels-Ges. und an deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. spät. 15./4. Auf 1 7. verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbehalten; die Tilg. kann auch durch Ankauf erfolgen. Urspr. sollte der zur Vermehrung der Betriebsmittel aufgenommenen Anleihe keine Hypothek gewährt werden, nachträglich hat man sich entschlossen, sie hypothek. auf dem 1003,09,56 ha grossen Grundstücken der Ges. in den Grundbüchern der Amtsgerichte Elsterwerda, Senftenberg u. Finsterwalde eintragen zu lassen, wobei ihr aber eine in 18 Jahren rückzahlbare Kaufgelder-Hyp. von M. 504 000 auf 172,32 ha Kohlenfelder vorangeht. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin: S. Bleichröder. Kurs in Berlin Ende 1902–1904: 102, 103.80, 103.50 %. Zugelassen M. 3 000 000, hiervon bei den Zahlst. zur Zeichnung auf- gelegt am 25./4. 1902 M. 2 200 000 zu 100. 50 0% unter Ausgleich der Stück-Zs. Hypothek: M. 513 009 auf Kohlenfelder, wovon M. 504 000 verz. zu 4 %, fällig nach Mass- gabe der Inanspruchnahme der verpfändeten Kohlenfelder für den Grubenbetrieb, spät. aber in 20 J. – Ausserdem schuldete die Ges. am 30./6. 1904 M. 93 541 Restkaufgelder. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte (auf Geschäfts-Unk.-Kto zu buchen), hierauf bis 4 % Div., vom ubrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenfelder 2 465 246, Kohlenabbau- gerechtsame 2, Gebäude 2 633 900, Masch. 3 159 450, Gruben u. Schachtanlagen 523 000, Eisen- bahnanlagen 179 400, Baggeranlagen 306 000, Inventar 39 923, vorausgez. Abraumgelder 31 570, do. Feuer- u. Unfallversich. 41 041, do. Licenzgebühren 5300, Material. 51 264, Briketts 12 477 Verblendsteine 42 194, Holz 4412, Effekten 31 468, Debit.: Bankguth. 826 761, Aussenstände 460 196, Kaut. 39 800, zus. 1 326 757, abzügl. Betriebsschulden 329 504, Grundstücks-Restkauf- gelder 93 541, Avale 39 700, zus. 162 745, bleiben 864 012, Wechsel 1669, Kassa 3577. Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. 3 000 0000, do. Zs.-Kto 75 100, Hypoth. 513 009. Accepte (Rest- zahlungen f. Bauausführungen 767 387, Bauausführungen (1906 u. 1907 fällig) 229 920, Frachten 160, Beamten-Unterst.-F. 35 000 (Rückl. 15 000), R.-F. 96 841 (Rückl. 36 232), Div. 500 000, mear0 . Abschreib. auf Verblendsteinfabrik 89 766, Tant. an A.-R. 21 315, Vortrag 67 407. M. 10 395 906. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 26 415, Oblig.-Zs. 150 000, sonst. Zs. 22 470, Steuern 35 639, Abschreib. 791 475, Gewinn 729 720. – Kredit: Vortrag 48 476, Ertrag der gesamten Anlagen 1707 243. Sa. M. 1 755 719.