―― 224 Kohlenbergbau. Zeche Baaker Mulde ist die Grösse des Grubenfeldes jetzt ca. 4 500 000 qm. Der Förderung dienen 3 Schächte: I. Friedlicher Nachbar Schacht I 400 m Teufe, II. Friedlicher Nachbar Schacht II 500 m Teufe, III. Schacht Baaker Mulde 336 m Teufe. Es werden alle Flöze der Fett- und Esskohlen-Partie oberhalb Sonnenschein (einschl.) gebaut. Die Mächtigkeit der Flöze beträgt 0.65.–2.50 mm. Ausserdem sind vorhanden eine Kokerei von 90 Öfen (seit 11.9. 1900 in Betrieb), eine Sieberei u. Fettkohlenwäsche, elektr. Centrale u. Kondensations-Anlage. ferner auf Baaker Mulde eine Esskohlenwäsche sowie Brikettfabrik mit 4 Pressen. 1898 schloss die Gew. mit dem Brikettwerk „Dahlhausen“, G. m. b. H., zu Linden i. W. (Stammkapital M. 500 000) einen Kohlenlieferungsvertrag ab, nach welchem das genannte Werk vom Tage der Inbetriebsetzung an (15./6. 1898) einen grossen Teil der Produktion der Gew. an ge- waschenen Feinkohlen abzunehmen hat. Auf Beschl. der ausserord. Gew.-Vers. v. 30./12. 1898 beteiligte sich sodann die Gew. an dem Brikettwerk Dahlhausen mit M. 250 000, d. h. mit der Hälfte des Kapitals (die andere Hälfte gehört der Gew. Langenbrahm); das Brikettwerk Dahlhausen verteilte bisher folgende Div.: pro 1900–1903: 20, 100, 20, 10 %. Der Grund. besitz der Ges. umfasste Ende 1903 133 Morgen mit 60 Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Der Reingewinn von 1903, M. 407 244, wurde vollständig zu Abschreib. verwendet. Mit Wirkung ab 1./4. 1904 erfolgte die Erwerbung der angrenzenden Zeche „Hasenwinkel- vom Bochumer Verein für Bergbau u. Gussstahl-Fabrikation. Der Kaufpreis der Zeche be. trägt einschl. eines im Osten angrenzenden Feldes Holtbrügge bei ca. 4 600 000 qm Feldes- grésse M. 3 900 000, wobei auf die Immobil. und das Bergwerkseigentum M. 1 500 000 unq auf die Mobil., das Recht auf den Beteilig.-Anteil von 375 000 t im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat und die Aktienbeteilig. an diesem M. 2 400 000 entfallen. Die Zahlungsbedingungen sind 80 gestellt, dass die Ges. dadurch keine nennenswerte Belastung erfährt. In den beiden ersten Jahren sind Zahl. nicht zu leisten, der Kaufpreis wird vielmehr in den folg. 5 Jahren in 5 gleichen Jahres-Zahl. getilgt, ohne dass Zs. zu vergüten wären. Das Unternehmen hat durch die Angliederung von Hasenwinkel eine Feldesgrösse von 9 000 000 qm erlangt. Hasen- winkel förderte im Geschäftsj. 1902/1903 396 019 t Kohlen und produzierte 76 407 t Koks. Infolge Beschl. der Gew.-Vers. v. 12./9. 1903 erfolgte der Beitritt zum Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat; für Friedlicher Nachbar u. Baaker Mulde betrug die Beteilig. bis 31./3. 1904 zus. an Kohlen 650 000 t, Koks 120 000 t, Briketts 72 600 t. Ab 1./4. 1904 nach Hinzutritt der Zeche Hasenwinkel erhöhte sich die Beteilig. auf 1 025 000 t an Kohlen u. auf 195 000 t an Koks. Die G.-V. v. 12./10. 1904 beschloss Fusion mit der Deutsch-Luxemburg. Bergwerks- und Hütten-A.-G. in Bochum-Differdingen, wonach der gesamte Besitz von Friedlicher Nachbar an die genannte Ges. mit Wirkung ab 1./7. 1904 übergeht gegen Gewährung von M. 5 000 000 neuen Aktien der Deutsch-Luxemburg. Ges. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904. Eine Liquid. des Vermögens von Friedlicher Nachbar findet nicht statt. Frist zum Umtausch der Aktien bis 28./2. 190). Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Anleihe v. 1./7. 1900: M. 1 500 000 in 5 % Oblig., davon Ende Dez. 1903 noch nicht be- geben M. 25 000; Stücke à M. 500. Zs.: 2./1. u. 1./7. Sicherheit: I. Hypoth. auf das gesamte Bergwerkseigentum. Tilg. v. 2./1. 1906 an jährl. mind. M. 50 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Duisburg: Berg. Märk. Bank; Mülheim a. R.: Rhein. Bank. Anleihe v. 18./10. 1901: M. 1 000 000 in 5 % Oblig., davon 1901–1903 M. 475 000 emittiert. restl. M. 525 000 am 3./2. 1904 begeben; Stücke à M. 500. Zs.: 2./1. u. 1./7. Sicherheit: II. Hypoth. auf das gesamte Bergwerkseigentum. Tilg. v. 2./1. 1906: an jährl. mind. M. 40 000. Zahlst. wie bei Anleihe von 1900. 5 % Anleihen der Zeche Baaker Mulde im Gesamtbetrage von M. 1200 000, davon Anleihe von 1887: M. 900 000, Anleihe von 1894: M. 300 000; Stücke à M. 1000. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. jährl. 3 % und zwar Anleihe von 1887 seit dem Jahre 1888, Anleihe von 1894 seit 1900. In 0 70 Umlauf am 1./1. 1904: M. 476 000. Sicherheit: Diese beiden Anleihen sind hypoth. nicht ein- getragen, jedoch darf vor der Rückzahl. der ganzen Anleihe das Vermögen nicht hypoth. belastet werden. Zahlst. der Anleihe Baaker Mulde wie bei Anleihe von 1900. Kurs in Essen Ende 1894–1904: –, 100, –, 101, 100, 100, 99, 97.50, 97, 99.50, 100 %. Direktion: Carl Knupe. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Stinnes, Mülheim a. d. R.; Stellv. Herm. Heymann, Berlin; Geh. Bergrat Dr. Victor Weidtman, Elberfeld; Bank-Dir. Th. Winkler, Berlin; Bank-Dir. Jos. Hermeling, Mülheim a. d. R. Produktion der Gew. Friedlicher Nachbar nebst Baaker Mulde: 1901 1902 1903 Kohlenföfderüung . 394 989 469 955 ee % ........ 66760 94 455 Bfk 667½⁴½6 ? ? ¾ ¼r⅝⅝r... 56 481 55 865 BelegseHaff 1638 1916 1911 Rusbeute e FKu; . % . 3 500 = Für die Monate Jan. bis Mai 1904 wurden zus. M. 150 als Ausbeute gezahlt. Im ganzen wurden an Zubussen eingefordert für Friedlicher Nachbar und Baaker Mulde M. 6 409 168. Kurs der Kuxe in Düsseldorf Ende 1898–1903: 950 B, 3850 B, 3550 B, 2200 B, 3750 B, 6250 6. Im Jan. 1904 wurden die Kuxe auch in Essen zugelassen. Die Aktien der neuen Ges. sind noch an keiner Börse eingeführt.