228 Kohlenbergbau. Oberschles. Act.-Ges.f. Kohlenbergbau in Orzesche, Prov.Schles Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 31./10. 1899. Zweck: Kohlenbergbau u. Verwertune der gewonnenen Produkte. Die Ges. besitzt die Steinkohlengrube Verein. Friedrich u. Orzesche Kohlenförderung 1900/1901–1903/1904: 66 684, 54 673, 67 509, ? t. 500 Arbeiter. Kapital: M. 2 250 000 in 7500 Aktien à M. 300. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Montanbesitz 1 843 205, Tiefbauanlagen 237 505, Kohlen. wäsche 9770, Schmiedewerkstatt 2964, elektr. Beleucht.-Anlage 10 171, elektr. Centrale 132 628, Hochbauten 80 540, Rossbahn 3683, Trockenseparation 13 678, Trinkwasserleitung 8564, I. ventar 49 711, Grundbesitz 37 768, Material 33 165, Kohlen 7356, Kassa 2197, Bankguth. 8063, Effekten 12 339, Debit. u. O.-S. Knappschaft 6508, Mitgewerke von Emiliegrube 140. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Spec.-R.-F. 15 321, Darlehen 230 132, Frachten 4396, Gew. fristender Gruben 106. Sa. M. 2 499 955. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 37 600. Steuern u. Gemeindeabgaben 1872, Versich. 26316, Zs. 3643, Abschreib. 18 000. – Kredit: Vortrag 3922, Kohlenverkauf 25 247, Schmiedewerkstatt 2769, Mieten u. Pacht 3493, Leopoldgrube 1215, Emiliegrube 105, Verlust 50 680, (gedeckt durch Entnahme von M. 206 aus dem R.-F. u. M. 50 474 aus dem Spec.-R.-F. Sa. M. 87 431. Dividenden 1888/89–1903/1904: 0 %. Direktion: Hermanni. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Stephan. Zahlstellen: Orzesche: Gesellschaftskasse; Breslau: Schles. Bankverein. Schleswig-Holsteinsche Kokswerke, Aktiengesellschaft in Rade bei Rendsburg. (In Konkurs.) Gegründet: 23./8. 1900; eingetr. 30./10. 1900. Die Anlagen kamen erst 1902 in Betrieb. Am 19./12. 1903 fand Eröffnung des Konkurses statt, da die Zeichnungen auf Vorz.-Aktien ausblieben (s. Kapital). Konkursverwalter: Agent Ant. Martens, Rendsburg. Anmelde.- frist bis 12./3. 1904. Erste Gläubiger-Vers. 9./1. 1904; allg. Prüfungstermin 9./4. 1904. Ein. getragene Hypoth. betrugen M. 885 921, Wechsel u. Warenschulden ca. M. 500 000, ausserdem A.-K. von M. 1 600 000; die Aktionäre fallen ganz aus, da nur eine geringfügige Masse vor- handen, die eine Konkurs-Div. von 1½–2 % ergeben wird; verloren gehen im ganzen ca. M. 3 000 000. Die Werke sind im Zwangsverkaufsverfahren verkauft u. wurden von der Firma Anthon & Söhne in Flensburg für M. 150 000 erworben. Das Werk ist jetzt von einer Ges. gepachtet u. wird unter dem Namen Victoria Kokswerke G. m. b. H. (Stamm-Kapital M. 240 000) wieder in Betrieb gesetzt. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./6. 1901 um M. 350 000, angeboten den Aktionären zu 102.50 %. Die G.-V. v. 15./9. 1903 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien von 2:1 auf M. 800 000 und Ausgabe von M. 800 000 neue 5 % Vorz.-Aktien zu pari. Auf diese stand den Aktionären bis 5./10. 1903 Bezugsrecht mit der Massgabe zu, dass die Zeichnung nur bei Bezug von wenigstens M. 600 000 bis 5./10. 1903 nur verbindlich war. Das neu zufliessende Kapital sollte in erster Reihe zur Befriedigung der hypothek. nicht sichergestellten Gläubiger benutzt werden. Die Ges. hatte im Sommer 1903 ein 6 monat. Moratorium nachgesucht, welches 15./12. 1903 ablief, ohne dass eine Rekonstruktion zustande gekommen wäre. Dividenden 1900–1903: 0 %. Direktion: Rich. Starke, Ernst Molzen, Rendsburg. Aufsichtsrat: Vors. Karl Holm, Fabrikbes. Joh. Anthon, Ing. H. Jepsen, Stadrat W. Danielsen, Friedr. Göttsche, Flensburg. Aktiengesellschaft Ramsdorfer Braunkohlenwerke in Ramsdorf bei Lucka, S.-A. Gegründet: 11./4. 1900 mit Wirkung ab 1./3. 1900; eingetr. 20./2. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Die Bank f. Bergbau u. Ind. in Berlin brachte ihr Ramsdorfer Kohlenunternehmen in die Ges. ein. Zu dem Besitztume der Ges. gehören neben dem Kohlenwerke auch das Rittergut zu Ramsdorf, das Gut Herold, eine Ziegelei und Grundstücke in Grosshermsdorfer, Wilden- hainer, Berndorfer u. Breitinger Flur, sowie eine Geleisanlage von Ramsdorf nach Breitingen. Die Bank für Bergbau u. Ind. erhielt für ihre Einlagen einschl. der Aussenstände M. 2 198 844 = M. 1 702 000. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken, Handel mit Bergwerksprodukten, insbes. Braunkohlen, Briketts, Thon, Sand u. dergl., die Zugutemachung solcher Produkte auf jede Art, insbes. durch Errichtung entsprechender Fabriken u. Anlagen. Im Betriebe sind 2 Förder. schächte; Leistungsfähigkeit der Brikettfabrik 4500 D.-Waggons jährl. Eigener Bahnhof. Zur Abrundung des Besitzes an Kohlenfeld 1903/1904 Ankauf von 14 Acker 98 qR. für M. 22 421. Kohlenförder. 1902/1903 – 1903/1904: 2 464 319, 2 694 787 hl, Brikettfabrikation: 234 642, 316 410 D.-Ctr., Presssteinerzeugung: 1573 000, 1381 000 Stück. Betriebsverlust 1903/1904 M. 38 858.