234 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom UÜbrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1904: Aktiva: Anlagen 574 929, Inventar 27 525, Debit. 101 423, Kassa 4446, Vorräte 84 644. – Passiva: A.-K. 220 000, Anleihe 500 000, Rückl. 7861, Kredit. 58 662, Gewinn 6444. Sa. M. 792 967. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 192 820, Zs. 20 400, Abschreib. 11 122, Gewinn 6444. Sa. M. 230 786. – Kredit: Gewinn an Waren M. 230 786. Dividenden 1899/1900–1903/1904: (Gewinn M. 4934, 10 502, 20 665, 8022, 6444). 1902/1903 bis 1903/1904: 2, 2 %. Direktion: G. Rothbarth. Aufsichtsrat: Vors. Arnold Rimpau, Braunschweig; Stellv. Oberamtmann Löbbecke, Riechenberg b. Goslar; Dir. Müller, Braunschweig. Salj-, Kali- und alpeter-Bergwerke. Heldburg, Aktiengesellschaft für Bergbau, bergbauliche und andere industrielle Erzeugnisse. Sitz in Berlin. Gegründet: 18./12. 1902; eingetr. 9./1. 1903. Gründer: Kaufm. Friedr. Krüger, London; Bergwerks-Dir. Carl Dietz, Peine; Bergwerks-Dir. Th. Nolting, Tiefenort bei Salzungen; Dir. Ewald Engelhardt, Kaufm. Felix Rheinert, Fallersleben. Letzte Statutänd. 27./5. bezw. 20./8. 1904. Zweck: Betrieb von Bergwerken und bergbaulichen und anderen ähnlichen Unternehm. Die Seele bei Gründung des Unternehmens war der Komm.-Rat Jul. Ribbert, der seiner Zeit den ganzen Betrag des A.-K. zeichnete. In die A.-G. wurden damals eingebracht das Kaliwerk Eime, die Gew. Wilhelmshall-OÖlsburg u. die Kali-Gew. Bernhardshall; hiervon ist noch weiter unten die Rede. Jul. Ribbert hatte der A.-G. gegenüber sich verpflichtet, die Mittel zum Ausbau der Werke zur Verfüg. zu stellen. Diese Verpflichtung zu erfüllen war dem Kontrahenten unmöglich, und er liess sich deshalb in Acceptverbindlichkeiten ein, in welche die Firma Moritz Ribbert in Hohenlimburg i. W. verwickelt wurde. Schliesslich flüchtete Jul. Ribbert nach London in der Hoffnung, dort Heldburg-Aktien verkaufen und so seinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Diese Erwartung schlug indes fehl, doch kam eine Auseinandersetzung mit der Firma Moritz Ribbert zustande. Letztere erhielt den ganzen Besitz des Jul. Ribbert an Heldburg-Aktien u. trat dafür in die Verpflichtung ein, die Jul. Ribbert dem Heldburger Werke gegenüber eingegangen war. Über die Verhältnisse der Ges. im I. Geschäftsjahre 1903 verlautet: Die erste Rate des A.-K. von M. 22 000 000 wurde am Gründungstage mit 25 % bar eingezahlt. Weitere Einzahl. mit je 25 % folgten 23./12., 29./12. 1902 u. 2./1. 1903. Die Ges. erwarb von Komm.-Rat Jul. Ribbert bis auf je einen die Kuxe der drei obengenannten Gew., wobei Inferent, wie gesagt, die Ver- pflichtung zum betriebsfähigen Ausbau der Werke bis zum Kostenbetrage von M. 5 000 000 übernahm. –— Der Besitz der Gew. Heldburg ist mit einer Oblig.-Anleihe von M. 500 000 belastet, welche erst 1907 rückzahlbar ist. Es ist jedoch beabsichtigt, die. Rückzahl. schon früher zu bewirken. Ebenso ruht auf dem Besitz von Wilhelmshall eine Hypoth. von M. 500 000. Für beide Hypoth. steht Komm.-Rat Jul. Ribbert mit M. 1 046 500 (M. 1 000 000 Kapital plus M. 46 500 Zs.) belastet. Von der Gew. Heldburg im speciellen sei bemerkt: Nachdem das untere Lager auf der 321 m-Sohle aufgeschlossen war, wurde 12./6. 1903 mit der Lieferung der geförderten Salze und der Fabrikation in der inzwischen fertig gestellten chemischen Fabrik begonnen. Die Fabrik ist jetzt für eine tägliche Verarbeitung von 2500 dz ausgebaut. Bis Ende 1903 wurden 368 272 dz gefördert. Die chemische Fabrik, welche 18./6. 1903 den Betrieb aufnahm, lieferte an 8S0Oer Chlorkalium 22 946 dz. Die ganze Produktion der Gew. Heldburg ist bis über 1904 hinaus zu Preisen, die sich nur ein ganz Geringes unter den Syndikatspreisen bewegen, verkauft. Die Verwalt. beabsichtigt, die Leistungsfähigkeit der chemischen Fabrik zu erhöhen, was die Fabrikkoncession in ausgedehntem Masse gestattet. — uber das Kaliwerk Eime ist zu bemerken: Nachdem Komm.-Rat Jul. Ribbert den Besitz der früheren A.-G. Eime erworben hatte, wurde dieselbe in die Gew. Frisch Glück um- gewandelt, und es gingen die Kuxe in Besitz von Heldburg über. Ein 28 m mächtiges Kali- lager wurde durch die Tiefbohrung Eime II in 80 m Entfernung vom Schachtlager getroffen. 1903 sind die Tagesbauten weit vorgeschritten und jetzt bis auf das Verwalt.- und Kauer- gebäude vollständig fertiggestellt. Die Vollendung der Anlagen ist durch die Stockungen in den Zahlungen des Komm.-Rats Jul. Ribbert verzögert, jetzt jedoch nahezu beendet. Die Konc. für die Erbauung einer chem. Fabrik zu einer täglichen Verarbeitung von ca. 6000 dz Rohsalz ist erteilt worden. Da die frühere Verwalt. es unterlassen hatte, die „Abbauverträge' mit den Grundbesitzern völlig zu ordnen, so erhebt die benachbarte Gew. Desdemona noch Anspruch auf gewisse Feldteile. Eine Ordnung dieser Verhältnisse wird angestrebt. Die