292 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Cartonnagen-Maschinen-Industrie und Fagonschmiede, A.-G. in Berlin, N. Reinickendorferstr. 64a. (In Liq.) Börsenname: Faconschmiede. Gegründet: 24./3. 1872. Firma lautete bis 1./5. 1890 „Facon-Schmiede u. Schrauben. Fabrik, A.-G.“, von da bis 24./4. 1896 „Berliner Messinglinien-Fabrik und Fagon-Schmiede“. Die G.-V. v. 29./6. 1901 beschloss wegen unrentablen Geschäftsganges Liquidation der Ges. Es wird gehofft, bei glatter Abwickelung das volle Kapital zurückgewähren zu können. Die Flüssigmachung des Vermögens der Ges. geht nur allmählich vorwärts. Lt. G.-V. v. 13./6. 1903 ist ab 15./6. 1903 aus dem Unternehmen eine besondere Ges. unter der Firma Maschinen- u. Cartonnagen-Werke Ges. m. b. H.“ (St.-Kapital M. 62 500) begründet worden. deren Gesellschafter die Ges. selbst ist u. die für 1903/1904 8 % Div. verteilte (kommt 1905 zur Verrechnung). Die Schadenersatzklage gegen die A.-G. für Cartonnagenindustrie Dresden. Loschwitz ist 1902/1903 durch Vergleich beendet, wonach die Beklagte der Ges. M. 45 000 und M. 6–7000 Kosten gezahlt hat. Die Kredit. haben sich 1904 weiter auf M. 108 477 ermässigt. Zweck: Fagonschmiederei, Fabrikation von Schrauben, Muttern und Bolzen, sowie Her. stellung von Kartonnagen. Grundbesitz (ausführliches hierüber s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buches) gegenwärtig noch 6370 qm, und zwar die Wohnhäuser Reinickendorfstr. 64, 64 b, 64 d mit zus. 1675,20 qm Flächeninhalt und das an der Strassenfront mit einem Wohnhause bebaute Fabrikgrundstück Reinickendorferstr. 64 a mit 4823,20 qm Flächeninhalt. Die Grundstücke sollen event. auch geteilt veräussert werden, doch liegt, solange der Ges. der Bankkredit nicht gekündigt ist, kein Grund zur Eile vor. Die Terrains stellen einen wesentlich höheren Wert dar, wie die Bilanz ausweist (etwa M. 1 500 000). Das gegenwärtige Mieterträgnis von M. 74000–75000, das als ständige Einnahme angesehen werden kann „gewährleistet ohne Inanspruchnahme des Grundkapitals eine jährliche Liquid.-Zahlung von 5 %. Aus weiteren vermietbaren Räumen sind noch rund M. 9000 jährlich zu erzielen. Die gegen die A.-G. für Cartonnagenindustrie in Dresden geführte Feststellungsklage ist völlig erledigt. Es wird indessen vielleicht noch notwendig sein, die Dresdner Ges. auf dem Klagewege zur Zurück- ziehung ihres Widerspruches gegen eine Auszahlung von Liquid.-Raten an die Aktionäre des Berliner Unternehmens anzuhalten. Bevor der Widerspruch nicht zurückgezogen sei, Kkann eine Ausschüttung an die Aktionäre nicht erfolgen. Kapital: M. 571 800, u. zwar in 321 5 % St.-Prior.-Aktien à M. 600 u. 316 St.-Prior.-Aktien à M. 1200. Die St.-Prior.-Aktien werden im Falle Liquid. der Ges. zuerst eingelöst. Urspr. M. 750 000, ab 2./1. 1879 je 2 zu 1 zus. gelegt. Die Prior.-Aktien à M. 600 entstanden aus der Umwandlung von St.-Aktien durch Nachzahlung von 200, resp. 225, resp. M. 300 pro Aktie. Die Nachzahl. beliefen sich insgesamt auf M. 147 938. Die G.-V. v. 23./4. 1889 beschloss die Em. weiterer Prior.-Aktien à M. 1200 bis M. 1 135 200; es sind davon am 18./1. 1890 M. 360 000 und für die Schubert'schen Patente M. 399 600 emittiert u. M. 1200 zurückerworben, so dass M. 1 123 200 Prior.-Aktien existierten, als die G.-V. v. 5./11. 1896 deren Zus. legung von 2 zu 1 beschloss. Die Zus. legung erfolgte bis 12./12. 1896 u. gleichzeitig der Umtausch beschädigter Stücke à M. 600. Die noch bestandenen M. 10 200 St.-Aktien sind lt. G.-V. v. 6./10. 1903 in St.-Prior.-Aktien umgewandelt. Eine Liquid.-Rate wird vorerst noch nicht ausgeschüttet werden können, da zunächst M. 117 925 Kredit. zu begleichen sind u. ausserdem Mittel zum Ausbau der Ges.-Häuser zu Läden benötigt werden. Hypotheken: M. 620 000 und ca. M. 300 000 Kautions-Hypoth. Geschäftsjahr: Ab 1./7. 1899: 1./7.–30./6. (früher, bis- 31./12. 1898, Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 St. Liquidationsbilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundstücke 408 525, Gebäude 502 225- Wohnhäuserumbau 14 774, neue Dampfanlage 58 500, elektr. Stromkabel 1887, Effekten 58500 Kassa, Waren u. Bankguth. 12 462, Debit. 2171, Liquid.-Kto 245020. – Passiva: St.-Prior., Aktien 571 800, Hypoth. 620 000, Kredit. 108 477, Interimskto 3787. Sa. M. 1 304 064. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 234 658, Liquid.-Unk. 19 069, Hypoth.- Zs. 26 350, Dresdener Prozess 5672, Abschreib. u. Verluste 3657. – Kredit: Mietseinnahmen 42 101, Skonto 231, Zs. 1220, Dubiose 834, Verlust 245 020. Sa. M. 289 406. Kurs: Konv. St.-Aktien Ende 1886–89: 22.50, 29, –, – %; St.-Prior.-Aktien Ende 1888–97: 120.25, 209.50, 186, 78, 85, 47, 66.25, –, 64, 74.50 %; konv. St.-Prior.-Aktien Ende 1897–1904: 152, 129.75, 122, –, –, –, –, 94.50 %. Eingef. 4./1. 1897 zu 135 %. Notiert in Berlin. Die konv. St.-Prior.-Aktien werden seit 26./8. 1901 franko Zs. gehandelt und sind ohne Div.-Schein lediglich mit Talon lieferbar. Dividenden: St.-Aktien 1886–98: 0, 0, 0, 2½, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 0 %; St.-Prior.- Aktien 1888–97: 5, 7½, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 3½ %. 1899 I. Sem. u. 1899/1900: Auf beide Aktienarten 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Otto Schmidt. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Franz Siele, Stellv. Bankier Rob. Gumpert, Kaufm. Alb. Klitschmüller, Kaufm. Paul Reschke. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Gumpert & Philipp. 8 ―― ?== ――