300 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Kapital (bis Juli 1904): M. 1 600 000 in 800 Aktien (Nr. 1–800) à M. 500 u. 1200 Aktien (Nr. 801–2000) à M. 1000. Urspr. M. 400 000 in 800 Aktien à M. 500, erhöht lt. G.-V. v. 17./6. 1890 um M. 100 000 in 100 Aktien à M. 1000, lt. G.-V. v. 9./7. 1898 um M. 600 000 in 600 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären v. 23.–30./7. 1898 zu 118 %, und zwecks Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 26./3. 1900 um M. 500 000. (auf M. 1 600 000) in 500 neuen, ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 140 %. Die G.-V. v. 7./7. 1904 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz ber 31./3. 1904 von M. 272 611 Ausschreib. einer Zuzahl. von 25 % auf die Aktien = M. 125 bezw. 250. Frist bis 15./9. 1904. Die Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet, sind Vorz.- Aktien geworden; letztere erhalten ab 1./4. 1904 6 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist der Restgewinn wird, nachdem die St.-Aktien 4 % erhalten haben, an alle Aktien gleich.- mässig verteilt. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Hypothekar-Anleihe: Dieselbe betrug M. 350 000 in 4½ % Prior.-Oblig., rückzahlbar zu 103 % und wurde im Okt. 1904 zur sofortigen Rückzahl. gekündigt. Hypothek (eingetragen für das herzogl. Leihhaus zu Braunschweig): Nocll M. 252 000, verzinslich zu 4 %, amortisierbar jährl. mit M. 2000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Meistens im Juli. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis zu 20 % des A.-K., ovent. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., hierauf 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, 4 % an St.-Aktien, vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 4000), Überrest, weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Grundstück 369 291, Gebäude 370 213, Masch. 397 741, Werkzeuge u. Utensil. 145 467, elektr. Anlage 28 037, Material. 69 801, in Arbeit befindl. Waren 477 465, Debit. 341 038, Kassa 9159, Wechsel 32 460, Kaut.-Kto 215 258, Modelle 56 163, Geleise 28 796, Patentkto 1, Kaufgeld-Hyp. Wilke 140 000, Versich. etc. 12 185, Verlust 272 611. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Prior.-Anleihe 111 000, do. Zs.-Kto 2531, Hypoth. 252 000, Bankkredit 650 120, Anzahlungen 130 327, Kredit. 158 474, rückst. Löhne 4000, Arb.-Wohlf.- Kto 3000, Delkr.-Kto 1911, Avale 7000, Rückstell. auf noch nicht fertiggestellte Anlagen 45 322. Sa. M. 2 965 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 315 863, Abschreib. 77 813, Handl.-Unk. 165 030, Betriebs-Unk. 94 778, Provis. 14 331, Arb.-Wohlf. 17 523, Zs. 31 330. – Kredit: Fabrikat.- Gewinn 444 059, Verlust 272 610. Sa. M. 716 668. Kurs der Aktien: In Berlin Ende 1900–1904: –, –, –, 59.50, 48.80 %. Zugel. M. 1 600 000, davon aufgelegt durch die Berliner Zahlst. M. 500 000 23./4. 1900 zu 166 % zuzügl. 4 % Stück- Zs. ab 1./4. 1900. Erster Kurs 1./5. 1900: 166 %. – In Braunschweig Ende 1892–1904: 120, 120, 120, –, 108, 123, 141, 150, 130, 100, –, –, – %. Dividenden 1886/87–1903/1904: 0, 6, 5, 10, 10, 10, 0, 6½, 0, 3, 7, 12, 12½, 12½, 0, 0, 0, 0 %. Div.-Zahlung spät. 1./10. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Max Pallenberg, techn. Dir.; Heinr. Prieger, kaufm. Dir. Prokuristen: Ober-Ing. A. Nebel, William Meyer, Ing. Rich. vom Feld. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Justizrat W. Semler, Stellv. C. Teichmüller, Dr. W. Bartz, Bankier O. Löhnefinke, Bank-Dir. L. Bewig, Braunschweig; Bankier Emil Kaufmann, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Georg Fromberg & Co., E. G. Kaufmann; Braun- schweig: Braunschweig. Bank. Eisenwerk Braunschweig, A.-G. in Braunschweig. Gegründet: 29./12. 1855. Letzte Statutänd. 23./6. 1903, bis wohin die Firm, Tarnowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb“ in Tarnowitz O.-Schl. lautete. Zweck: Die Ges. betrieb Roheisenproduktion auf der Tarnowitzer Hütte mittels 4 Koks- hochöfen u. Fabrikation von Gusswaren mittels 2 Kupolöfen. Erze, Kohlen u. Kalk mussten von der Ges. gekauft werden. Die Hütte war von 1892 an die Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. verpachtet (s. Jahrg. 1901/1902) u. ist Nov. 1901 infolge Künd. seitens der Pächterin wieder in die eigene Verwaltung der Ges. übergegangen; eine Wiederaufnahme des Betriebs war aber bei dem Zustande der Anlagen unmöglich. Die G.-V. v. 23./6. 1903 hatte die Verwaltung zu Teilverkäufen der Tarnowitzer Besitzungen ermächtigt. Die dafür vereinnahmten M. 265 800 wurden zur Abstossung von Hypoth. (M. 233 700), sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel verwandt. Da die in 1892 bei Eingang des Pachtverhältnisses mit der Oberschles. Eisen- Ind.-A.-G. in Tarnowitz vorhanden gewesenen 2 000 000 Ctr. Hochofenschlacke nach Ablauf des Pachtvertrags nicht mehr vorhanden waren, hat die Ges. gegen die Pächterin eine noch schwebende Klage um M. 100 000 angestrengt. Die Verwalt. ist um den Verkauf des Rest- besitzes Tarnowitz bemüht. 1890 Ankauf des Walzwerkes Oscar Röhrig in Braunschweig für M. 1 200 000. Ferner ist 1899 eine Gasometerbauanstalt und Maschinenfabrik errichtet worden. Das Walzwerk ist ausser Betrieb. Der Gesamtumsatz betrug 1903/1904 nur M. 90757. Die G.-V. v. 28./11. 1904 sah von der vorgeschlagenen weiteren Sanierung der Ges. ab, gab vielmehr die Weisung, den Betrieb stillzulegen u. das Ges.-Vermögen bestmöglichst zu ver- kaufen, ein rechtsgültiger Liquid.-Beschluss konnte allerdings noch nicht gefasst werden, da ein darauf abzielender Antrag nicht auf der Tagesordnung stand. Die noch zu erledigenden Aufträge sollen bis spät. 1./2. 1905 erledigt werden.