398 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Wagenachsen, Muttern, Schrauben, Nieten, Bolzen, vermittelst Wassergas geschweisste Röhren und Hohlkörper jeder Art von 250–3000 mm Durchmesser und in Längen bis zu 46 m, sowie Dampfkessel aller Systeme mit hydraulischem, pneumatischem und elektr. Kraftbetrieb. Für den Giessereiumbau wurden 1901 M. 155 917 aufgewendet, 1902 weitere Neubauten für rund M. 300 000. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 6./12. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 1 800 000) in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./11. 1900, angeboten den Aktionären 4: 5 vom 1.–15./2. 1900 zu 100 %, voll ein. gezahlt seit 31./10. 1900. Grundschuld: M. 210 000, wovon M. 150 000 in eig. Besitz der Ges. Darlehen: M. 675 000. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im II. Quartal jeden Kalenderjahres. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % Div., vom etwaigen Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Okt. 1903: Aktiva: Immobil. 131 500, Fabrikanlage 2 098 447, Kolonie- utensil. 18 500, Fuhrwerk 6000, Material. u. Produkte 367 862, Debit. 709 220, Kaut. 62 188, Grundschuldbr. 150 000, Kassa 10 868, Wechsel 3996, Effekten 290, Metakto 12 819, Verlust 515850. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Grundschuld 210 000, Accepte 988 434, Depotaccepte 55 173, Darlehen 675 000, Kredit. 358 935. Sa. M. 4 087 543. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 604 750, Gen.-Unk. 233 441, Zs. 87 577, Abschreib. von Forderungen, Prozesskosten ętc. 29 759, do. auf Gebäude, Masch. 133 201. — Kredit: Fabrikat.-Bruttogewinn 539 878, Überschreib. des R.-F. 33 000, Verlust 515 850. Sa. M. 1 088 728. Dividenden 1891/92–1902/1903: 10, 5, 2, 4, 4½, 6, 4, 8, 6, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Vorstand: Gen.-Dir. Paul Wendriner, Paul Drischel. Prokuristen: Ober-Ing. Albr. Drees, Ober-Ing. Th. Altmann. Aufsichtsrat: Vors. Rud. Pringsheim; Stellv. Oberbergrat Dr. Wachler, Berlin; Dir. Gg. Wendriner, Dr. med. Max Bloch, Beuthen O.-S. Zeitzer Eisengiesserei u. Maschinenbau-Act.-Ges. in Zeitz mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Gegründet: 31./12. 1871; eingetr. 12./1. 1872. Letzte Statutänd. 8./11. 1899 u. 9./11. 1901 Zweck: Fortbetrieb der früher Hermann Schaedeschen, für M. 750 000 übernommenen Fabrikanlagen, Eisengiesserei u. Masch.-Fabrikation. Fertigung von Eisenarbeiten jeder Art, namentlich auch von Masch. für den Braunkohlenbergbau und die Brikettfabrikation (nach Tellerofensystem, sowie Röhrentrockenapparate) Ziegeleieinrichtungen, sowie für Steinkohlen- brikettanlagen, Herstellung von ganzen Fabriken und Beteilig. an solchen. Die Werkstätten sind mit elektromotorischem Antrieb versehen. Grundbesitz in Zeitz 4 ha 86 a 18 qm. 1899 erfolgte Ankauf der Masch.-Fabrik von Louis Jäger in Cöln-Ehrenfeld, welche sich seither hauptsächlich mit dem Bau von Masch. u. Apparaten für die Thonwarenindustrie be- fasste, für M. 1 373 213.16, wovon M. 600 000 in 4 % u. 4½ % Hypoth., unkündbar seitens des Gläubigers 5 Jahre, u. M. 773 213.16 bar gewährt wurden. In der Rhein. Fabrik hat die Ges. den Bau ihrer Specialitäten für die Braunkohlen- und Brikettfabrikation ebenfalls auf- genommen. Die Eisengiesserei daselbst ist ausgebaut u. ausserdem ein neues Fabrikgebäude zur Herstellung von Dampfkesseln, Röhren-Trocken-Apparaten u. von anderen einschlägigen Artikeln errichtet. In Ehrenfeld wurde 1902/1903 mit Fertigstellung der neuen Dampfmasch.- u. Kesselanlage der Ausbau beendet; Kostenaufwand M. 118 978. Das 1902 in der Subhastation erworbene Braunkohlenwerk „Hercynia“ bei Wienrode hat zu seinem vollständigen Ausbau noch weitere Aufwendungen von M. 82 541 notwendig gemacht u. steht jetzt mit M. 290 960 zu Buche. Der an Stelle des im Aug. 1903 abgebrannten alten Förderschachtes erstellte neue Schacht ist seit Nov. 1903 im Betrieb. Warenumsatz auf beiden Werken in Zeitz u. Ehrenfeld 1900/1901–1903/1904: M. 5 395 000, 2 556 000, 3 137 000, 2 700 000. Beamte u. Arb. 1903/1904 ca. 800. Kapital: M. 1 824 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200)à Thlr. 100 = M. 300 u. 720 Aktien (Nr. 3201–3920) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, wurde das Kapital 1881 durch Rückkauf von M. 240 000 zu nicht über 85 % auf M. 960 000 reduziert. Die G.-V. v. 18. Febr. 1897 beschloss Erhöhung um M. 360 000 auf M. 1 320000, div.-ber. ab 1896/97, begeben zu 211 % nebst 20 % Zs. ab 1. Juli 1896 bis 31. Jan. 1897, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 6. April 1899 um M. 504 000 auf jetzigen Stand durch Ausgabe von 420 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1899, angeboten den Aktionären vom 13.–22. April 1899 zu 210 %, auf M. 3600 nom. alte Aktien kam eine neue. Die letzte Erhöhung erfolgte zwecks Ankaufs der L. J ägerschen Maschinenfabrik in Cöln-Ehrenfeld (siehe oben) und Verstärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 600 000 auf der Fabrik in Cöln-Ehrenfeld, und zwar: M. 400 000 auf Grundstück Vogelsangerstr. 165 u. 171, verzinsl. zu 4½ %, M. 100 000 zu 4 % u. M. 100 000 zu 4 % verzinsl., auf Grundstück Hüttenstr. 5. Die gesamten Hypoth. sind seitens des Gläu- bigers bis 1904 nicht kündbar, die Schuldnerin hat das Recht, ganz oder in Raten nicht unter M. 50 000 mit 6monat. Künd. zurückzuzahlen. Am 1./10. 1904 M. 280 000 getilgt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1900 lt. G.-V. v. 14./2. 1900, rückzahlbar zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 500, 800 Stücke (Nr. 401–1200) à M. 1000, lautend auf den Namen der Bank-Commandite Simon, Katz & Co. in Berlin und durch Indossament übertragbar.