Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 481 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 %f mant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. 35 Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 201 904, Inventar 43 957, elektr. Lichtanlage 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Kassa 2014, Wechsel 28 779, Hypoth. 14 500, Effekten 4136, Société Générale des Vernis 20 000. Aval-Debit. 5000, Debit. 676 967, Waren 474 549, Feuerversich. 669 1. —– Passiva: A.-K. 1 050 000, Accepte 107 662, Aval-Kredit. 5000, Kredit. 148 912, R.-F. 79 350 (Rückl. 3532), Delkr.-Kto 20 000, Verfüg.-Kto 1500 (Rückl. 1030), Tant. 3905, Div. 52 500, Tant. an A.-R. 4134, Abschreib. auf Aktien der Société Genérale des Vernis 5000, Vortrag 538. Sa. M. 1 478 504. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 23 005, Kohlen 5646, Fourage 2797, Reparat. 1350, Reklame 3436, Löhne 17 452, Reisekosten 22 138, Provis. 21.322, Salär 40 605, Frachten 40 192, Steuern 7881, Abschreib. 58 157, Gewinn 70 641. – Kredit: Vortrag 2018, Zs. 6105, Waren 306501. Sa. M. 314 625. Dividenden 1899/1900–1903/1904: 10, 9, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Louis Knoche. Prokuristen: Wilh. Schmidt, Gust. Scharf, Fritz Metzger (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Herm. Gerson, Rob. Garschagen, Max Gerson, Dr. med. Paul Victor Richter, Ed. Hobrecker, Hamm i. Westf. zZahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamm i. W.: Max Gerson & Co. Vereinigte Ultramarinfabriken Akt.-Ges. vormals Leverkus. Zeltner & Consorten in Cöln. Betriebe in Leverkusen, Hannover, Schweinfurt, Marienberg, Sophienau. Gegründet: 31./5. 1890 mit dem Sitz in Nürnberg; die G.-V. v. 6./2. 1899 beschloss, den Sitz der Ges. nach Cöln zu verlegen. Letzte Statutänd. 7./2. 1900. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung (s. Jahrg. 1901) die Firmen „Nürnberger Ultramarinfabrik Joh. Zeltner' und Dr. C. Leverkus & Söhne in Leverkusen. Die Firma Julius Curtius, Duisburg, hat sich der Ges. gegenüber verpflichtet, ab 1./1. 1891 auf die Dauer von 15 Jahren (bis Ende 1905) ihre auf jährl. 1300 t zu beschränkende gesamte Pro- duktion von Ultramarin der A.-G. zu ihrem jeweils nachzuweisenden Selbstkostenpreis zuzügl. M. 34.60 per Tonne für Zs. u. Amort. käuflich zu überlassen. Hierfür erhält die Firma den Betrag des jährl. bilanzmässigen Reingewinnes, welcher auf 1248 Aktien und 500 Genusssch. jeweils entfallen wird, wogegen dieselbe auch an etwaigem bilanzmässigen Verlust mit dem Betrage zu partizipieren hat, welcher sich auf 1250 Aktien berechnet. Curtius ist berechtigt, den Vertrag vor Ablauf der 15 Jahre durch 3 monat. Kündig. aufzulösen, falls die A.-G. sein Angebot, die Ultramarinfabrik gegen Gewährung von Aktien zu pari bis zum Betrage von M. 1 250 000 u. event. Barzahlung u. Gewähr. von 500 Genusssch. zu übernehmen, abgelehnt haben sollte. 1890 wurden noch folg. Werke bezw. Firmen erworben: a) J. Nuppeney & Co., Andernach, b) Jordan & Hecht, Goslar, c) Gebr. Bahl & Co., Montabaur, d) Sophienau zu Sophienau bei Eisfeld, e) Blaufarbenwerk Marienberg, Bensheim, f) Hannov. Ultramarinfabrik vorm. Egestorff, Linden, g) Schweinfurter vorm. Heidelberger Ultramarinfabrik, Oberndorf. Die Fabriken Büchner, Pfungstadt u. Holtzapfel, Grub, stellten den Betrieb auf eine Reihe von Jahren ein; Theunert & Gechter, Chemnitz, auf immer. Egestorff-Salzwerke haben die Ultramarinfabrikation v. 1./1. 1904 ab vertragsmässig auf 20 Jahre eingestellt. Zweck: Fabrikation von Ultramarin, von chem. u. anderen Artikeln; auch kann sich die Ges. an Unternehm. zu gleichen Zwecken beteiligen. Die Ges. trägt einen Teil der Feuer- versicherung ihrer Werke und der Transportversich. selbst; für letztere wurden 1902/1903 M. 10 000 in Res. gestellt, für erstere als 1. u. 2. Rate (von insgesamt etwa M. 100 000) M. 40 000. – In der Bilanz für 1903/1904 ist das Beteil.-Kto mit M. 521 200 zum ersten Male gesondert aufgeführt. Kapital: M. 5 500 000 in 5500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./7. 1890 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien, von denen 2505 zur Übernahme der 1890 nach- träglich angekauften Etabliss. verwendet wurden. Genussscheine: 1000 Stück auf Namen mit Coupons und Talons. Sie berechtigen zum ratier- lichen Bezuge des in der Gewinnverteilung erwähnten Überschusses, werden wert- und kraftlos im Falle Auflösung der Ges. wegen eines 33¼ % des Grundkapitals übersteigen- den Verlustes. In allen sonstigen Fällen sind dieselben gegen eine Vergütung des 12½ fachen Betrages des Durchschnittes der Beträge, welche in den vorhergegangenen drei Geschäftsjahren allenfalls auf die Genussscheine aus dem Reingewinn entfallen sind, mindestens aber mit M. 1000 per Stück einzulösen. Das Recht der Einlösung steht der Ges. auf Beschluss der G.-V. auch während ihrer Dauer zu, jedoch nur aus dem der G.-V. zur Verf. stehenden Gewinnreste. Durch die partielle Einlös. mindert sich entsprechend der Zahl der eingelösten Genusssch. der event. Gewinnbezug der übrigen Genusssch. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Prioritätsobligationen von 1890, rückzahlbar zu 105 %, 1600 Stücke Lit. A à M. 1000 u. 800 Lit. B à M. 500. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1891 in 27 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 30./6.; kann ab 30./6. 1893 verstärkt, sowie der ganze Anleiherest mit 3 monat. Frist per 31./12. gekündigt werden. Als Sicherheit dient eine Hypothek zur ersten Stelle auf Immobilien (taxiert zu M. 3 695 307) in Höhe von M. 2 000 000 zu gunsten des Bankhauses Bass & Herz in Frankfurt a. M. Am 30./6. 1904 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1904/1905. II. 31 .. — ―――――