Ö1-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 491 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Provis. 92 525, Abschreib. 86 805, Gewinn 21 067. Kredit: Vortrag 2008, Bruttogewinn 198 389. Sa. M. 200 397. Kurs der Aktien in Bremen Ende 1903–1904: 99.75, 70 %. Zugelassen Juli 1903; erster Kurs 6./7. 1903: 96 %. Dividenden: 1895– 97: 0 %; 1898/99 (15 Mon.) bis 1903/1904: 5, 6, 4, 3½, 4½, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Phil. Schneider, Flor. Wallenstein, Stellv. Ed. vom Hövel, Otto Hamburger. Prokurist: H. H. Weber. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. L. Leisewitz, Stellv. Dir. A. Korff, Dir. J. F. Bremermann, Konsul Fr. Achelis, Steph. Michaelsen, Dr. Aug. Strube, Bremen; Gust. Maier, Zürich. Yahlstellen: Bremen: Gesellschaftskasse, Deutsche Nationalb.; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditb. Vereinigte Breslauer Oelfabriken Act.-Ges. in Breslau, Paradiesstrasse 16/18, mit Filialfabrik in Oderberg i. Österr.-Schlesien. Gegründet:. 16./3. 1872; eingetr. 24./3. 1872. Letzte Statutänd. 3./8. 1899. Zweck: Betrieb von Ölfabriken; Verarbeitung von Raps, Rübsen u. Leinsaat u. Palmkern- zlfabrikation. Die Ges. ist 1872 aus der Vereinigung der damals in Breslau bestehenden Ölfabriken von Moritz Werther & Sohn, Schottländer & Oliven, Frank & Sohn, M. H. Schäfer, IÖlfabrik und Mehlmühle nebst Wasserkraft von Emanuel Freyhan & Jos. Weigert hervor- gegangen; seit 1884 ist die Fabrikation auf die Anstalten in der Paradiesstrasse (früher Schottländer & Oliven) und in der Salzstrasse (früher Frank & Sohn) beschränkt; im Fabrik- grundstück Fischergasse (früher Werther & Sohn) ist seit 1885/86 Palmkernölfabrikation ein- gerichtet (Verarbeitung jährl. bis zu 150 000 Ctr. Kerne). Die Nicolaimühle in Breslau wurde 1901 umgebaut. 1898/99 Errichtung einer Ölfabrik in Oderberg in Österr.-Schles. (invest. Kapital K 500 000 =– M. 425 000). Diese Fabrik ist seitdem nicht weniger wie dreimal ab- gebrannt. Schaden der Ges. als Selbstversicherer beim letzten Brande 10./2. 1902, abgesehen von der mehr als halbj. Betriebsstörung, 20 % des Gesamtverlustes. Der Fabrikneubau ist ganz feuersicher erbaut u. seit Sept. 1902 im Betrieb. Das Etabliss. kann jetzt bis 240 000 Ctr. Saat verarbeiten und ist voll versichert, die Gesellschaft selbst ist ohne Risiko. Ver- arbeitet wurden 1902/1903–1903/1904 in Breslau und Oderberg 272 349, 281 842 dz Olsaaten. Die geringe inländische Rapsproduktion zwang 1903/1904 zur Einschränkung der Rübölfabri- kation. Dafür wurde bei der reichen Leinsaaternte die Leinölfabrikation in entsprechend er- weitertem Masse betrieben. Auch die Fabrikation von Leinölfirnis soll aufgenommen werden. zu diesem Zwecke wurde Terrain in der Nähe Breslaus gepachtet. Die Palmkernölfabrikation ergab zwar guten Nutzen, doch musste infolge knapper Zufuhren auch dieser Geschäftszweig eingeschränkt werden. Die Bestände an Fabrikaten u. die künftigen Erzeugnisse aus dem Roh- maferial sind im neuen Geschäftsjahr vorteilhaft realisiert. Die grössere Inanspruchnahme des Bankkredits sowie die Erhöhung der Vorräte erklärt sich mit den grösseren Einkäufen, wo- durch ein ansehnl. Teil des Bedarfes an Leinsaat bereits vorteilhaft eingedeckt wurde. Über die beabsichtigte Zus. legung der Betriebe in Breslau in Verbind. mit Bahn- u. Wasseranschluss u. den angestrebten Verkauf der in den verschiedensten Stadtteilen Breslaus gelegenen Grund- stücken s. Jahrg. 1903/1904 d. B. Kapital: M. 3 990 000 in 6650 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. Thlr. 2 200 000, herab- gesetzt 1874 auf M. 6 000 000, 1876 auf M. 5 400 000, 1877 auf M. 4 500 000 und 1885 auf jetzigen Stand. Die G.-V. v. 28./7. 1896 beschloss den Neudruck der Aktien, Umtausch seit 24./12. 1896. Bei Neu-Em. haben die ersten Zeichner resp. deren Rechtsnachfolger Bezugsrecht auf die Hälfte zu pari, die andere Hälfte bleibt den jeweiligen Aktionären ebenfalls zum Nennwerte reserviert. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Partialoblig. von 1897, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1903 bis 1927 durch jährl. Ausl. von M. 60 000 im Juli auf 2./1.; ab 1903 verstärkte Tilg. zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Sicherheit: Kaut.-Hyp. von M. 1 650 000 auf dem Breslauer Grundbesitz der Ges., jetzt zu gunsten der Breslauer Disconto-Bank. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf 31./5. 1904 M. 1 383 000. Kurs Ende 1898–1904: 100.40, –, — 95, 96.60, 99, 99.80 %. Aufgel. 1./2. 1898 zu 102.50 %. Erste Kursnotiz: 102.75 %. Notiert in Berlin u. Breslau. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Je M. 3000 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., dann 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 9600), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Mai 1904: Aktiva: Immobil. u. Bauten 1 770 000, Inventar u. Utensil. 40 000, Masch. u. Werke 600 000, elektr. Bel.-Anlage 2000, Fuhrwerk 7000, Kassa 65 078, Effekten 136 030, Wechsel 150, Debit. 1 165 564, Bankguth. 72 258, Zweigniederl. Oderberg: Guth. 1098 732. Gewinnübertrag 1903/1904 (K 15 244) M. 12 957, zus. 1 111 689, abzügl. Überweis. u. Abschreib. (K 48 905) M. 41 569, bleiben 1 070 120, St.-Kapital Oderberg (K 500 000) M. 425 000, vorausbez. Versich. 2558, do. Zs. 10 087, Bestände: ÖOl, Ölsaaten, Ölkuchen, Fastagen etc. 1 261 632, vor- gekaufte Ölsaten, schwimm. Ladungen 733 397. – Passiva: A.-K. 3 990 000, Anleihe 1 383 000, do. Zs.-Kto 23 260, R.-F. 30 174 (Rückl. 7374), Kredit. 1 783 223, Beamten-Unterst.-F. 12 785 (Rückl. 2000). Div. 119 700, do. alte 315, Tant. u. Grat. 8394, Vortrag 10 023. Sa. M. 7 360 874.