500 D.iünger-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 680 489, Handl.-Unk. 223 387, Zs. 37 644 Dubiose 10 209, Abschreib. 189 294, Gewinn 582 616. – Kredit: Vortrag 20 946, Warengewinn 1 702 697. Sa. M. 1 723 643. Kurs Ende 1894–1904: 139, 126, 136, 142.25, 166.25, 188, 155.50, 158.50, 175, 181.75, 2010 Aufgel. 16./4. 1894 zu 128 %. Notiert in Berlin, Breslau und Posen. 9 Dividenden 1888/89–1903/1904: 10, 10, 8, 8, 10, 10, 6, 9, 10, 12, 14, 11, 11, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Nazary Kantorowicz, Dr. jur. Edmund Pietrkowski, Paul Hamburger. Prokuristen: Emil Paulsen, Fritz Kantorowicz, Dr. Eug. Lax, Leo Silberstein. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gust. Kronthal, Berlin; Stellv. Stadtrat Hugo Milch, Komm.- Rat Rob. Landsberg, Breslau; Dr. Ludwig Milch, Charlottenburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Breslau: S. L. Landsberger. „Union', Fabrik chemischer Produkte in Stettin. Fabriken in Glienken bei Stettin, Grabow a. O., Heiligensee bei Berlin, Memel, Königsberg i. Pr. Gegründet: 28./11. 1872; eingetragen 23./10. 1874. Letzte Statutänd. 13./1. 1902. Zweck: Fabrikation chem. Produkte und der Betrieb von Handelsgeschäften aller Art, spec. Erzeug. von Düngemitteln, Superphosphat, Knochenmehl, Phosphatmehl, Leim, Schwefel- säure, Futterknochenmehl, Handel mit Chilisalpeter, Kalisalzen. Von den Terrains der Ges., deren Grösse früher 278 522 qm mit 56 354 qm bebauter Fläche u. 1344 m Wasserfront betrug, wurde 1899/1900 in Königsberg i. Pr. für M. 46 891 Land verkauft. Die Ges. besass urspr. die chem. Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer, Magdeburg u. die Schwefelsäurefabrik in Glienken bei Stettin; die Magdeburger Fabrik wurde 1877 verkauft, dagegen wurde 1889 die Super- phosphatfabrik von A. Scharffenorth & Co., Memel, die Superphosphat- u. Chemikalienfabrik vorm. Proschwitzky & Hofrichter, Grabow und 1891 die Knochenmehl- u. Leimfabrik von Heinr. Röhl, Königsberg i. Pr. erworben; 1893/94 wurde ein Nachbargrundstück zur Vergrösserung der Fabrik in Glienken gekauft. Ein weiterer Neubau in Glienken (Säure- u. Superphosphat- fabrik) wurde Jan. 1903 ganz vollendet; Baukosten etwa M. 1 000 000. Für Erneuer. u. Reparat. in den älteren Fabriken wurden 1903/1904 M. 252 231 (i. V. M. 307 219) ausgegeben. Am 30./12. 1900 brannte das Memeler Etabliss. fast ganz herunter. Die Brandschadenvergütung betrug zus. M. 358 600. Der Betrieb in dem mit M. 567 435 Kosten aufgeführten Neubau ist im Okt. 1901 bezw. Febr. 1902 aufgenommen worden. Die Ges. hat 1904 von der chem. Fabrik Scheidemandel in Berlin den Betrieb der Schwefelsäure- u. Superphosphatfabrik Heiligensee bis 1914 übernommen u. der Scheidemandel-Ges. dafür einen Gewinnanteil eingeräumt. Das Effektenkto hat sich 1903 durch Übernahme von £ 10 000 Aktien der Pacific Phos- phate-Comp. u. £ 10 000 Debenture Shares der Pacific Islands Company um M. 400 000 vergrössert. Diese lohnende Beteilig. sichern der Ges. ein vorzügl. Phosphat-Rohmaterial auf Jahre hinaus. Umsatz 1898/99–1903/1904: M. 7 954 187, 8 604 294, 8 546 184, 8 979 678, 8 770 043, 10 084 022 (1903/1904 für 169 997 tons Erzeugnisse u. Handelswaren, Säureproduktion 69 806 tons). Das in der Königsberger Knochenproduktenfabrik investierte Kapital hat sich 1903/1904 mässig ver- zinst, sonst war der Betrieb normal, der Absatz steigend bei nachlassenden Preisen. Kapital: M. 6 300 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600 und 4250 Aktien (Nr. 2001–6250) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, 1874 Rückkauf von M. 600 000; 1882 Erhöhung um M. 300 000, 1889 um M. 1 050 000, davon M. 450 000 zum Ankauf der Memeler Fabrik, M. 108 000 zum Erwerb der Grabower Fabrik; 1891 Erhöhung um M. 750 000 in 625 Aktien à M. 1200, an- geboten den Aktionären zu 126 %, 1894 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200, angeboten zu 103 %, lt. G.-V.-B. v. 10./12. 1898 Erhöhung um M. 840 000 in 700 ab 1./10. 1898 div.-bper. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären v. 20.–30./1. 1899 zu 124 %, auf nom. M. 6000 alte Aktien kam eine neue. Agio mit M. 157 848 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./1. 1902 beschloss zur Bestreitung der Bau- u. Betriebskosten für eine weitere Schwefelsäure- u. Superphosphat- fabrik in Glienken weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 260 000 (auf M. 6 300 000) in 1050 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. für 1901/1902 pro rata der Einzahlung bis 4 %, v. 1./10.1902 ab voll, Übernommen von einem Konsortium zu 110 %, angeboten den Aktionären v. 20.–28./6.1902 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10, 1901 und den Schlussnotenstempel; auf je M. 4800 nom. alte Aktien entfiel eine neue à M. 1200; einzuzahlen waren sofort 25 % u. Agio, restl. 75 % wurden zum 30./9. 1902 eingefordert. Agio mit M. 70 083 in den R.-F. Hypotheken (30./9. 1904): Auf dem Memeler Grundstück haftet eine zu 5 % verzinsliche Grundschuld von M. 166 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St.; 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (1904 erreicht) u. nach dessen Er- füllung bis 10 % z. Delkr.-Kto u. Ern.-F.; hierauf 7½ % Tant. an Dir, u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 12 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. (Hat der Delkredere- und Ern.-F. M. 300 000 überschritten, so kann der Überschuss zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwendet werden.) Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstücke 205 001, Gebäude 1 518 962, Masch. u. innere Einricht. 1 191.330, Eisenbahnanschlussgeleise 60 539, Utensil. 6842, Fahrzeuge 2055, Wechsel 755 979, Kassa 481 059, Bankguth. 227 200, Effekten 396 055, Debit. 4 368 510, Kaut.- ―――――――――