502 Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstücke 129 945, Gebäude 492 326, Masch. 422 921, Utensil. u. Formen 178 828, Mobil. 7500, Fuhrwerk 4266, Wasserwehr 1, Kassa u. Wechsel 5969, Kaut., vorausbez. Versich. etc. 16 023, Waren 411 872, Debit. 332 438, Verlust 226 487. – Passlva: A.-K. 800 000, Oblig. 784 525, do. Zs.-Kto 8200, Accepte 351 303, Kredit. 270 542, R. F. f. Verluste 14 000. Sa. M. 2 228 570. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 182 330, Zs. 52 614, Dubiose 18 798, Ab. schreib. 68 123. R.-F. f. Verluste 14 000. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 105 692, R.-F. 3686, Verlust 226 487. Sa. M. 335 865. Dividenden 1891–1903: 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Carl Stoeckicht, Frankf. a. M.; Herm. Boeger, Bünauburg. Prokuristen: Rud. Vollers, Dresden; Max Stechow, Fritz Peter, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. Felix Bondi, Dresden; Stellv. Bank. Dir. Konsul Arth. Siebert, Kaufm. Otto Andreae, Rechtsanw. Dr. Ludw. Joseph. Frankf. a. M.; Bank-Dir. Fritz Günther, Bank-Dir. Frz. von Roy, Geh. Komm.-Rat Konsul Th. Menz, Komm.- Rat Herm. Koch, Dresden. Zahlstelle: Dresden: Allg. Deutsche Credit- Anstalt.* Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J. N. Reithoffer in Harburg a. E. Fabriken in Harburg a. E., Wien-Wimpassing u. Hannover-Linden. Eigene Häusel in Wien, Hamburg, Berlin, Breslau, Dresden-Radebeul, Cöln, Mannheim, München, Prag, Budapest u. London. Gegründet: 1./6. 1872. Letzte Statutänd. 22./7. 1898 u. 27./10. 1900. Fabriken in Harburg (früher Menier) u. Wien-Wimpassing in Niederösterreich (früher J. N. Reithoffer), erstere 1856, letztere 1811 erbaut. Die G.-V. v. 22./7. 1898 beschloss den Ankauf der Hannov., Caoutchouc-, Guttabercha- und Telegraphenwerke zu Linden für nom. M. 250 500 gegen Gewährung von 167 Akt. à M. 1500 (s. unter Kap.). Die Ges. unterhält zahlreiche Agenturen. Zweck: Fabrikation von Gummischuhen, Gummiröcken, Bällen u. Ballons, von Isolatoren und Artikeln für chirurgische und mechanisch-technische Zwecke, von Hartgummi. fabrikaten, als Kämmen und Schmuckgegenständen, von Gummifäden und gummierten Stoffen, Pneumatics u. Motorreifen. Die Ges. erwarb 1900/1901 ein Patent zur Herstellung von Artikeln aus künstlichem Hornstoff (Galalith). Die Harburger Werke werden mit Dampfmasch. von ca. 1500 HP. betrieben. Das Etablissement in Wimpassing (Niederösterr.) hat eine Wasserkraft von ca. 400 HP. und Reservedampfmaschinen von ca. 450 HP. Das Etablissement in Linden hat Dampf- maschinen von ca. 500 HP. In Harburg werden ca. 1600–1700 Arbeiter und Arbeiterinnen, sowie ca. 130 Beamte, in Wien und Wimpassing ca. 1300–1400 Arbeiter und Arbeiterinnen und ca. 100 Beamte, in Linden 300–400 Arbeiter und ca. 20 Beamte beschäftigt. Für Er.- weiterungsbauten kamen 1903/1904 in allen 3 Fabrikbetrieben auf Gebäudekto M. 115 039 in Zugang; die Neuanschaffungen an Maschinen u. Utensilien betrugen M. 298 414. Die hohen Rohgummi.: u. Materialpreise verursachten 1903/1904 gegen das Vorjahr eine Mehr- ausgabe von etwa M. 2 000 000. Die österr. Gummifabriken haben sich 1904 zu einem Verbande zus. gethan, der hauptsächlich die Produktion nach dem wirklichen Verbrauch regeln soll, ein ähnlicher Verband wird auch für die deutschen Fabriken angestrebt. Die G.-V. v. 17./12. 1904 genehmigte den Antrag der Verwaltung, sich an der mit Sitz in Harburg unter der Firma „Internationale Galalith-Ges. Hoff & Co.“ zu gründenden Kommanditges. mit einem Kapital bis M. 1 500 000 zu beteiligen. Das Kapital dieser Ges. beträgt M. 1 840 000. In dieselbe ist auch die A.-G. Compagnie Francaise de la Galalith in Paris aufgegangen. Die deutsche Ges. hat in die neue Ges. ihr Galalith- geschäft mit dem von ihr bis jetzt für dasselbe investierte Kapital von rund M. 1 000 000 eingebracht. Als Betriebsmittel ist ein Kapital von M. 520 000 vorgesehen, das im Ver- hältnis der Anteilsbeteil. von den Vereinigten Gummiwarenfabriken aus deren eigenen Mitteln und den Aktionären der Compagnie Francaise de la Galalith in bar wird. Die Fabrik der Kommandit-Ges. ist bei Paris günstig belegen. Kapital: M. 6 000 000 in 15 000 Aktien I. Emiss. à Thlr. 100 II. 300, 300 Akties II. Emiss. à M. 1500 und 700 Aktien III. Emiss. à M. 1500. Urspr. M. 4 500 000 in 15 000 Aktien à M. 300, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./11. 1897 um M. 450 000, div.-ber. ab 1./7. 1898, an- geboten den Aktionären bis 30./1. 1898 zu 279 % u. um M. 1 050 000 It. G.-V.-B. vom 22. 7. 1898 in 700, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500. Hiervon sind 167 Stück an die Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- u. Telegraphenwerke zu Linden als Gegenwert für die Übereignung ihres gesamten Fabriketablissements gewährt, die übrigen 533 Stück sind zu 279 % den Aktionären v. 15.–30. 9. 1898 dergestalt angeboten, dass aufj je M. 9300 nom. alte Aktien eine neue kam. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugs- recht, dessen nähere Bestimmungen von der G.-V. festzusetzen sind. Die Etablissements der Ges. sind bis auf eine zur Sicherheit für etw aigen Bankkredit eingetragene Kautionshypothek von M. 450 000, die jedoch nur zeitweise benutzt wir, unbelastet. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St.