512 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Dividenden 1900/1901–1903/1004: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Friedr. von Schenck, Otto Dittmar. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg; Komm.-Rat Wilh. Funke, Hans Lange, Hagen. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter Actiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897. Letzte Statutänd. 18./11. 1899. Ubernahmepreis M. 1 317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fort. betrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff und verwandten Waren zum Gegenstand hat, sowie überhaupt Betrieb von Geschäften der Papierindustrie und Beteilig. an ähnlichen gewerbl. Unternehm.;: um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. der kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 in beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk, eine Pappenmaschine u. eine Brunnenanlage. Zugänge an Neuanlagen erforderten 1902/1903 u. 1903/1904 M. 67 861 bezw. 100 908. Die Fertigstellung der Neubauten dürfte 1903/1904 die gleiche Summe beanspruchen. Die Produktion von Holzstoff wird hergestellt ausser in 2 Dampfschleifen von je 300 HP. in 3 Holzschleifereien. Die Fabrik ist auf die Herstellung einer Jahresproduktion von etwa 4 000 000 kg Druckpapier und des dazu benötigten Holz. stoffes eingerichtet. Etwa 200 Arbeiter. –— Papierproduktion 1897/98–1903/1904: 4 126 614. 4 022 956, 4 329 270, 3 983 156, 3 842 214 4 637 684, 4 739 928 kg. Kabital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken (30./9. 1904): M. 330 000 auf den Arnsdorfer Grundstücken in verschied. zu 4½ bezw. 5 % (M. 51 600) verzinsl. u. zu verschied. Zeiten rückzahlb. bezw. kündb. Beträgen. Für M. 108 000 hat sich der Vorbes. bei etwaiger Kündig. vor 1./4. 1903 zur Übernahme verpflichtet. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. sonst. Rückl., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. neben M. 3000 jährl. als Geschäfts-Unk. zu verbuchend. Fixum, Uber- rest zur Verf. der G.-V. Die Tant. an Vorst. u. Angestellte wird als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 30. Sept. 1904: Aktiva: Grundstücke 67 600, Gebäude 531 732, Masch. 374 654, Wasserkräfte 190 183, Eisenbahngeleise 9865, Brunnenanlage 1, Klär-Bassins u. Wasserleit. 2125, Utensil. 1, Pferde u. Geschirre 1, Landwirtschaft 8421, Assekuranz 1320, Kassa 20 184, Bankguth. 85 765, Debit. 86 482, Beteil. 33 100, Vorräte 109 621. – Passiva; A.-K. 1 000 000, Hypoth. 330 000, Kredit. 87 004, R.-F. 25 419 (Rückl. 1838), Avale 18 000, Rückstell. 17 223, Div. 40 000, Vortrag 3412. Sa. M. 1 521 060. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Material 360 502, Fabrikat.-Kto 505 185, Abschreib. 30 247, Gewinn 45 251. – Kredit: Vortrag 8481, Landwirtschaft 5735, Produktionsgewinn 926 970. Sa. M. 941 186. Kurs Ende 1900–1904: 128, 103.50, 108.25, 117.75, 109 %. Eingeführt durch das Bankhaus Abraham Schlesinger in Berlin. Erster Kurs am 15./3. 1900: 108 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1897/98–1903/1904: 5, 6, 8, 10, 7, 6, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. ab 30./9. Direktion: Josef Fritsch, Ernst Weinrich. Prokurist: O. Spieler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Lothar Heinr. Richter, Arnsdorf i. R.; Bankier Max Schlesinger, Berlin; Rechtsanw. Dr. Otto Reier, Hirschberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Hirschberg i. Schl.: Abraham Schlesinger. Papierfabrik Baienfurt in Baienfurt b. Niederbiegen i. Württ. Gegründet: 30./10. 1871. Letzte Statutänd. v. 16./10. 1899 u. 14./9. 1901. Zweck: Betrieb einer mechan. Papierfabrik, Holzschleiferei, Cellulosefabrik u. verwandter Branchen. 1897 wurde die Holzschleiferei Pflegelberg erworben. Arbeiterzahl ca. 320. Für Neuanlagen wurden 1901/1902–1903/1904 M. 87 028, 115 117, 81 331 ausgegeben. Sie bestehen in der Hauptsache aus dem Ausbau der Papiermasch., in einem grossen Dampf kessel in eig. Gebäude, in einem Oberlichtsaal mit neuem Kalander, in der Wasserleit. u. im Turbinenausbau. Kapital: M. 1 008 000 in 560 Inh.-Aktien à M. 1800. Urspr. 550 Aktien à fl. 1000 = M. 942 85/, umgewandelt lt. G.-V. v. 14./7. 1890 in 550 Aktien à M. 1800, zugleich erhöht um 10 Aktien à M. 1800 auf M. 1 008 000. Hypotheken (30./6. 1904): M. 316 000 in 4 % Amort.-Hyp. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. am 1. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 5 % Div., dann event. Sonderrückl., vom Rest je 10 % Tant. an Vorst. u. A.-R., Überrest Super-Div.