Holz-Industrie. 3* Vereinigte Pinsel-Fabriken in Nürnberg mit Filialen in New York, Linz a. D. und London. Gegründet: Am 26. Oktober 1889. Letzte Statutenänderung vom 21. Okt. 1899. Die Ges. hat folgende Pinselfabrikgeschäfte übernommen: Gebr. Gonnermann, G. C. Beissbarth Sohn, E. Held's Erben, Schuster & Rehlen, Stephan Stadelmann, J. M. Beissbarth & Co., Pauschinger & Co., Martin Weigel & Co., Bär & Böhm, Andreas Brunner in Nürnberg, L. Nowack in Hummelstein, ferner erworben die Geschäfte der Firmen: Gebr. Ott, Lintzmayer & Schwab, Nowack & Siegfried, Ferd. Dietz & Co., sämtlich in Nürnberg. Immobiliarbesitz: 6 Fabrikanwesen, dabei 2 Wohnhäuser und verschiedene Bauplätze. 1899/1900 wurde zur Arrondierung des Anwesens I an der Prater- und Contumazgarten- strasse ein Streifen Landes für rund M. 78 000 erworben. Anwesen in Schopfloch mit 4 Tagwerk Areal und einer kleineren für M. 77 607 errichteten Fabrik. Die bei Gründung der Ges. übernommenen Objekte waren mit M. 2 897 000 bewertet. (Summe der Res. der Ges. 1./7. 1904 M. 732 000 = 19.52 % des A.-K.) Zweck: Fabrikation von Pinseln aller Art, sowie deren Zuthaten und Bestandteile; ca. der Produktion wird exportiert. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1895 um M. 750 000, begeben zu 117 %. Hypotheken: M. 645 658. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), dann Beitrag an ausserord. R.-F. nach Fest- stellung des A.-R., ferner 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Aus dem Spec.-R.-F. sollen Extra-Ausgaben bei einer event. Konzentration der Fabrikbetriebe bestritten werden. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Immobil. (einschl. Bauplätze) Nürnberg 1 988 123, Anwesen Schopf loch 20 000, Masch., Utensil. 208 975, Patente 1, Kassa 34 225, Wechsel 128 082, Vorräte 1 458 914, Aussenstände einschl. Bankguth., Mieten etc. 1 777 322, Waren, Material., Utensil. der Fil. Linz 121 969, do. der Fil. New York 203 330. – Passiva: A.-K. 3 750 000, Hypoth. 645 658, Kredit. 73 926, R.-F. 375 000, ausserord. R.-F. 332 000 (Rückl. 50 000), Spec.- R.-F. 75 000, Res. für Gebühren-Aquivalent auf Immobil. 17 500, Fonds für Wohlf.-Einricht. 50 613, Unterst.-Kasse 2412, Beamten-Unterst.-F. 10 068, Div. 468 750, Tant. an A.-R. 40 229, do. an Vorst., Beamte etc. 40 229, Vortrag 59 559. Sa. M. 5 940 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 489 069, Zs. 6275, Abschreib. 69 014, Dotierung des Fonds für Wohlf.-Einricht. 5000, do. des Beamten-Unterst.-F. 5000, Res. für Gebühren- Aquivalent auf Immobil. 1500, Gewinn 658 767. – Kredit: Vortrag 56 475, Bruttogewinn 1 108 961, Mieten 69 190. Sa. M. 1 234 627. Kurs Ende 1894–1904: In Berlin: 130.30, 140, 157, 167.30, 164.60, 169, 164.25, 156.50, 179, 212.25, 218.25 %. – In Fr ankf. a. M.: 130.50, 139.50, 156, 167.30, 165, 168.50, 164, 156.50, 180.20, 211.70, 218.80 %. Eingeführt am 21./9. 1894 in Berlin u. Frankf. a. M. Voranmeldekurs 121 %, erster Kurs 124 %. Dividenden 1889/90–1903/1901: 7½, 8½, 6, 6½, 8, 9, 10, 10, 10, 11, 11, 11, 11, 12½, 12½ %. Coup.-Verj.: Gesetzl. Direktion: H. Leonhardy. Prokuristen: Hch. Hirschmann, Chr. Hausser, Max Pfeifer, G. Volkert, Jul. Seufferheld, Andreas Brunner, J. W. Keller. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Carl Gonnermann, München; Stellv. Rentier Wilh. Rehlen. Steph. Stadelmann, Wilh. Hüttlinger, Nürnberg; Komm.-Rat J. Beissbarth, Platners- berg-Nürnberg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. deßen Filialen; Nürnberg: Anton Kohn, Vereinsbank, Fil. der Dresdner Bank. Sächsische Holz-Industrie-Gesellschaft zu Rabenau mit Filiale in Dippoldiswalde. Gegründet: 1869. Letzte Statutänd. 26./10. 1899. Zweck: Fabrikation gebogener Möbel als Specialität. Die Fabrik in Dippoldiswalde ist seit 1./3. 1904 auf 3 J. verpachtet. Eine Aufbesserung der Verkaufspreise 1903/1904 liess sich nicht durchführen; der Absatz ist flott. Kapital: M. 455 000 in 35 St.-Aktien à M. 300 und 889 Prior.-St.-Aktien à M. 500. Letztere mit dem Vorrecht auf 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch. Das urspr. A.-K. von M. 600 000 ist 1871 auf M. 750 000, 1872 auf M. 900 000 u. 1874 auf M. 975 000 erhöht, dann vielfach verändert und 1877/78 und dem folgenden Jahre auf den jetzigen Betrag reduziert worden, und zwar wurde gegen Rückgabe von 6 St.- Aktien à M. 300 eine Prior.-Aktie à M. 500 ausgegeben. Die G.-V. v. 28./10. 1904 be- schloss Herabsetzung des A.-K. um die noch vorhandenen 35 St.-Aktien, von denen 31 Stück zu 40 % bereits angekauft sind. Gründerrechte: Bei jeder Em. weiterer Aktien über das emittiert gewesene Grundkapital von M. 975 000 hinaus sind die Mitgl. des Gründungskomitees, Otto Seebe, M. R. Pressler, Gust. Adolf Hofmann, Carl Aug. Hippe und Ferd. Reuter bezw. deren Erben berechtigt, die Hälfte der zu emittierenden Aktien al bari — bezw. unter Abzug der vom A.-R. genehmigten Em.-Provision – vorweg zu übernehmen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1904/1905. II. 37