596 Gas-Gesellschaften. Frankfurter Gasgesellschaft in Frankfurt a. M. Gegründet: 10./8. 1860. Letzte Statutänd. 24./6. 1901, 27./9. 1902 u. 9./3. 1904. Der Vertrag mit der Stadt Frankfurt bezügl. öffentl. Beleucht. etc. läuft bis 1911, die von der Freien Stadt Frankfurt erteilte Konc. bis 1959. Zweck: Herstellung von Leuchtgas u. Verwertung der Nebenprodukte, auch Herstellung anderer Leuchtstoffe in Frankf. a. M. u. den benachbarten Orten, Herstellung von Leitungen und Beleucht.-Apparaten. Lit. G.-V. v. 27./9. 1902 kann der Vorst. der Ges. mit Genehm. des A.-R. Verträge mit anderen Ges. über Geschäftsführung in gemeinschaftl. Interesse u. Teilung der Geschäftsergebnisse abschliessen. Im Zus. hang damit genehm. die gleiche G.-V. einen mit der Frankf. Zweigniederlass. der Imperial Continental Gas-Association zu London ab- geschloss. Vertrag. Der Vertrag enthält Festsetzungen in Bezug auf eine Geschäftsführung im gemeinsamen Interesse, wie hinsichtlich einer Teilung der Geschäftsergebnisse, die erst- malig 1903/1904 platzgegriffen hat. Ergebnis der Betriebsgemeinschaft 1903/1904 M. 82 920. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien (Nr. 1–1800) à M. 1000. Urspr. fl. 900 000, die G.-V. v. 27 /.1891 beschloss Erhöhung auf M. 1 800 000, sowie Umtausch der fl. 250 Aktien in solche à M. 1000. Die Kapitalserhöhung von M. 257 142.86 gelangte lediglich durch Umtausch alter 250 Guldenaktien gegen neue auf M. 1000 lautende zur Ausführung. Eingeliefert zum Umtausch: a) 259 alte Aktien gegen 111 neue, glatt, ohne Aufzahlung, b) 3280 alte gegen 1640 neue mit Aufzahlung von zusammen M. 234 290.40, c) 40 alte gegen 40 neue mit Aufzahlung von zusammen M. 22 857.20, restl. 7 alte Aktien à fl. 250 mussten lt. G.-V.-B. v. 24./6. 1901 bis spät. 31./10. 1901 gegen 3 Aktien à M. 1000 umgetauscht werden. Anleihe: M. 1 118 000 in 5 % Obligationen von 1880, Stücke à M. 1000. Zs. 2./I. u. 1./. Rückzahlbar al pari durch jährl. Ausl. im Sept. auf 31. Dez. Zahlstelle wie bei Div. Am 31./3. 1904 noch M. 350 000 in Umlauf. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), wenn und soweit der R.-F. nicht zu dotieren ist. 5 % zum Disp.-F. bis zu 20 % des eingez. A.-K., 5–15 % zum Amort.-F., die Maximalhöhe dieses Fonds wird durch die Höhe des Betrages der noch aussenstehenden Schuld- verschreibungen begrenzt, alsdann bis 4 % Div., etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an die Dir., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Solange die Ges. für aufgenommene Anlehen Schuldverschreibungen hat, ist eine Reserve (Amort.-F.) zur Tilg. dieser Schuld zu bilden; über die Verwendung dieser Reserve zum angeführten Zwecke verfügt der A.-R. im Einvernehmen mit der Direktion. Der Disp.-F., welcher der Dir. unter Genehmigung des A.-R. zur Verfügung steht. insbesondere für Versuchszwecke, zur Deckung ausserord. Ausgaben und Verluste, zu verstärkten Abschreib. an den Anlagekontis, kann auch bei Unzulänglichkeit des Reingewinnes zur Aufbesserung der Div. bis zu 5 % herangezogen werden; er soll zu keiner Zeit 20 % des A.-K. übersteigen. Der Spec.-R.-F., über dessen Verwendung die G.-V. auf Antrag des A.-R. verfügt und welcher zur Bestreitung specieller, die Ges. alljährlich treffender Leistungen dient, darf zu keiner Zeit 40 0% des eingezahlten A.-K. übersteigen. bDie G.-V. v. 9./3. 1904 beschloss Bildung einer weiteren Reserve, welche dazu dienen soll, Teile des Reingewinnes aufzunehmen, die als Div. hätten ausgeschüttet werden können, aber statt dessen vorläufig zurückzustellen sind. Über die Verwalt. u. zinsbare Anlage des neuen R.-F. entscheidet der Vorst. im Einvernehmen mit dem A.-R.; derselbe wird als Ausgleich- u. Verrechn.-F. mit der Imp.-Cont.-Gas.-Ass. auf Grund des mit dieser Ges. abgeschlossenen Vertrages in Anspruch genommen werden können. Sobald die Zweckbestimmung der Res. wegfällt, hat die G.-V. über den Restbetrag zu bestimmen. Der neuen Res. (Spec.-R.-F. II) wurden 1904 erstmalig M. 170 000 überwiesen. Bilanz am 31. März 1904: Aktiva: Grundstücke u. Bauten 779 124, Fabrikeinricht. u. Anlagen 1 903 553, Rohstoffe, Nebenprodukte u. Bestände 817 397, Kassa 15 882, Bankguth. u. Wertp. 373 574. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Schuldverschreib. 350 000, Amort. 350 000, R.-F. 212 148, Disp.-F. 205 030, Unterst.- u. Pens.-F. 117 531, Kredit. 32 307, Spec.-R.-F. I 420 000, do. II 170 000, Div. 180 000, Tant. u. Grat. 37 655, Vortrag 11 858. Sa. M. 3 889 530. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Reparat., Abgabe an die Stadt, Zs. u. Verluste 730 043, Abschreib. 33 537, Gewinn 402 513. —– Kredit: Vortrag 4238, Gesamtgewinn 1 161 856, Sa. M. 1 166 093. Kurs Ende 1887–1904: 143, 158, 158, 152, 145, 141, 136, 137, 148, 154, 154, 158, 165, 165, 169, 176, 175, 177 %. Notiert in Frankfurt a. M. 38 Dividenden 1886/87–1903/1904: 7, 7.93, 7.93, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 8.40, 9, 9, 9, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 5 E. Direktion: C. Kohn, Ludwig Schiele. Aufsichtsrat: (5) Vors. Justizrat P. E. Reiss, Stellv. Dr. Ad. von Obernberg. Bank-Dir. Komm.-Rat Jean Andreae, Friedr. Scharff, Reg.- u. Baurat a. D. Otto Riese. Zahlstelle: Frankf. a. M.: Gebr. Schuster.