― 614 Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. Dr. Auer von Welsbach erhält von dem Reingewinn 1 %. Die Österr. Ges. erhält die Hälfte des Reingewinns der Abteil. B. Jedoch treten diese beiden Bestimmungen erst in Kraft. wenn der Reingewinn die Höhe von M. 500 000 erreicht hat und nur für den Mehrbetrag. Wird die Abteil. B in eine besondere A.-G. umgewandelt, so erhalten die Deutsche u. Österr. Ges. je M. 500 000 Aktien dieser Ges. Die D. G. A. bringt dafür die Abt. B ein. Die Österr. Ges. hat den Nominalbetrag ihrer Aktien bar einzuzahlen. Zur Gewinnung der nötigen Räume wurde mit der Berlin-Schöneberger Bau-Ges. ein Vertrag geschlossen, wonach letztere auf dem früher Struve & Soltmann'schen Terrain Ecke Alte Jakob- u. Hollmannstrasse speciell für die Gasglühlicht-Ges. ein grosses Geschäfts-u. Fabrikgebäude (den „Auer-Hof') gegen Gewährung einer sich innerhalb des vereinbarten etwaigen Kaufpreises haltenden Hypoth. von M. 500 000, von der 1903 die erste Rate von M. 30 000 abbezahlt ist, errichtete und dieser dasselbe unter Einräumung des Kaufrechtes auf 12 Jahre mietsweise überliess. Die Fabrikation der Osmium- lampe hat nach Überwindung mannigfacher Schwierigkeiten 1903 begonnen u. befindet sich in gedeihlicher Entwickelung. Preis der Lampe M. 5.50. Es ist ausdrücklich zu bemerken, dass der Erfinder Dr. Auer keine Haftung für die Neuheit oder Nützlichkeit seiner Erfind. übernommen hat u. in keiner Weise regresspflichtig ist, er hat für sein Patent ca. M. 1 000 000 erhalten. Die Erhöhung des Gewinns 1903/1904 ist auf die Steigerung der Umsätze zurück- zuführen. Aus Anlass der Organisations-Veränderungen bei der Osterr. Auer-Ges. in Wien wurden die zwischen der Deutschen Gasglühlicht-A.-G. und der Osterr. Ges. bestehenden Verträge neu geordnet. Die Deutsehe Ges. hat die ausschl. Ausbeutung der Osmium-Lampen- Patente neben den schon bisher von ihr bearbeiteten Ländern Deutschland, Luxemburg u. Holland auch für England u. den sämtl. englischen Kolonien, ferner für Belgien, Südamerika u. Asien gegen Licenzabgabe übernommen. Auch hat die Osterr. Ges. bei dieser Gelegenheit der Deutschen eine grössere Partie ihres Bestandes an Osmiummetall käuflich überlassen. 1904 Aufnahme des Exportes von Glühkörpern in bedeutendem Umfange. Kapital: M. 2 404 000 in 2404 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1892 um M. 65 000 (an Lindheim & Co.), lt. G.-V. v. 15./9: 1893 um M. 100 000 (an Jul. Pintsch), ferner lt. G.-V. v. 15./2. 1896 um M. 272 000 behufs Anderung der Verträge mit der Österr. Gasglühlicht-A.-G. in Wien und der Firma Pintsch in Berlin. Die G.-V. v. 23./1. 1901 beschloss Zwecks Aufnahme der Fabrikation der Osmium-Lampe (s. oben) weitere Erhöhung des A.-K. um M. 667 000 (auf M. 2 404 000) in 667, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von der Österr. Gasglühlicht- u. Elektr.-Ges. zu 110 % franko Zs. über- nommen. Agio mit M. 66 700 in den R.-F. Die OÖsterr. Ges. überliess die Aktien zu 260 % zuzügl. der Emissionskosten an ein Konsortium unter Führung der Bankfirma Koppel & Co. in Berlin. Dasselbe hat von den übernommenen Aktien 579 den Aktionären 3: 1 vom 23./1. bis 7.2. 1901 zu 308 % zuzügl. M. 22 Aktienstempel u. Schlussscheinst. zum Bezuge angeboten Das Konsortium trug sämtliche mit der Ausgabe der neuen Aktien, sowie die aus Anlass der Erwerbung der neuen Erfindung oder sonst ihr erwachs. Kosten bis z. Höchstbetr. v. M. 240 000, wovon die Ges. 1900/1901 bereits M. 174 705 erhielt, restliche in 1901/1902 empfangen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Bankguth. 946 008, Hypoth. 420 454, Debit. 561 672, fert. u. halbfert. Waren u. Rohmaterial. 1 059 489, Beteil. 13 125, Patent.-, Erfind.- u. Ver- suchskto 18 277, Inventar 43 375, Werkzeuge u. Masch. 165 831, elektr. Anlagen u. Apparate 24 244, Haus- u. Fabrikeinricht. 62 943, Kassa 9669, Wechsel 25 968, vorausbez. Versich, 5328. –Passiva: A.-K. 2 404 000, R.-F. 240 400, Unterst.-F. 23 457 (Rückl. 3000), rückst. Berufs- genoss.-Beiträge 1861, Kredit. 344 055, rückst. Löhne u. Provis. 5346, Div. 288 480, do. alte 880, Tant. an A.-R. u. Grat. 24 275, Vortrag 23 628. Sa. M. 3 356 383. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 69 700, do. auf Aussenstände 3809, Miete u. Haus-Unk. 94 573, Fabrikbetriebs-Unk. 658 839, Handl.- do. 715 872, Patent- do. 45058, Steuern 29 641, Berufsgenoss. 2706, Arb.-Wohlfahrt 8874, Gewinn 339 383. – Kredit: Vortrag 11 835, Zs. 44 265, Waren- u. Fabrikat.-Kto 1 871 805. Sa. M. 1 927 905. Kurs Ende 1893 1904: 363, 457, 730, 753, 691, 420, 320, 495, 342, 230, 234, 335 %. Aufgel. M. 800000 am 20./11. 1893 zu 310 %. Die Aktien Nr. 1738–2404 wurden im Juni 1901 zugel. Notiert Berlin. Dividenden 1892/93–1903/1904: 65 (für9 Mon.) 130, 130, 100, 80, 60, 28, 33, 28, J. 9. 12 % bie M. 667 000 neue Aktien von 1900 waren erst ab 1./7. 1901 div.-ber., s. oben.) Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: J. Krüger, S. Nathan, Felix Kallmann. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Geh. Komm.-Rat L. Koppel, Stellv. Gen.-Dir. Nolte, Geh. Komm.- Rat R. Pintsch, Gen.-Leutn. Freih von Dincklage-Campe, W. Halberstam, Reg.-Baumeister Walther, Grunewald; Hof- u. Gerichtsadvokat Dr. A. Gallia, Wien. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Koppel & Co., Bankgeschäft. **