* * Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 645 Dividenden 1886/87 –1903/1901: 0, 3, 3, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 2 (9 Mon.), 0, 3, ― Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Berninger. Prokuristen: M. Lepsien, O. Gerwien. Aufsichtsrat: (5 u. 2 Ersatzmänner) Vors. Louis Schlesinger, Stellv. Rechtsanwalt Bernh. Lapp, Rud. Schlegelberger, Rentier L. Kolmar, Rastenburg; Rud. Lengenick, Königsberg i. Pr. Ersatzmänner: O. Rehaag, Königsberg i. Pr.; Rittergutsbes. C. von Bohlen, Muhlack. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Königsberg i. Pr.: Rud. Schlegelberger. Baltische Mühlen-Gesellschaft in Neumühlen bei Kiel. Gegründet: 28./5. 1881; eingetr. 3./6. 1881. Besteht seit 1866. Letzte Statutänd. 16./2. 1903. Zweck: Betrieb des Mühlengeschäftes u. aller damit in Verbindung stehenden Getreide- etc. Geschäfte. Der Betrieb war für die Ges. Jahre lang verlustbringend gewesen u. es ergab sich 1903 die Notwendigkeit zu einer Reorganisation, um die Unterbilanz aus 1902 von M. 131 747 zu tilgen. Die 1899/1900 mit M. 601 958 Kostenaufwand umgebaute Mühlenanlage wurde bei dieser Gelegenheit 1903 einem neuen Umbau untergzogen, wobei die wenig lohnende Roggenmüllerei fast ganz aufgegeben wurde. Die 1904 in Vollbenutzung genommene Neu- anlage hat M. 306 693 Unkosten erfordert, wovon M. 271 589 auf Masch. u. Dampfkessel, der Rest auf die elektr. Anlage entfiel. Es ist durch den Umbau eine bedeutende Ersparung an Betriebskosten u. Ausdehnung der Vermahlung herbeigeführt. Der Umbau war 1903/1904 allerdings mehrfach mit Betriebsstörungen verbunden. Zur Verminderung der Zinsenlast u. Zuführung neuer Betriebsmittel soll demnächst die bereits 1898 bewilligte neue Prior.-Anleihe von M. 1 000 000 zur Begebung gelangen. Angesichts der bei der Kapitalreduktion 1903 vor- genommenen grossen Abschreib. wurde von grösseren Abschreib. 1904 abgesehen. Vermahlen wurden 1900/1901– 1903/1904: 33 335, 41 611, 42 557, ? t Weizen u. Roggen. Kapital: M. 1 500 000 in 1426 Aktien (Nr. 1–1426) zu M. 1000, abgest. bis auf 300 Stück, u. 148 doppelt abgest. Aktien (Nr. Ia–148a) à M. 500, sämtl. gleichberechtigt. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, hiervon wurden lt. G.-V. v. 13./6. 1891 M. 500 000 zu 76 % und lt. G.-V. v. 26./5. 1894 weitere M. 100 000 zu 72.50 % zurückgekauft, die verbliebenen M. 2 900 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 29./11. 1898 in der Weise herabgesetzt, dass M. 1 500 000 ab 1./4. 1899 div.-ber. Vorz.- Aktien à M. 1000 geschaffen, bei deren Bezug die vorhandenen St.-Aktien zu 60 % ihres Wertes in Zahlung genommen wurden und eine Zuzahlung von 40 % in bar zu erfolgen hatte, die dann noch vorhandenen M. 2000 000 St.-Aktien wurden auf 50 % ihres Wertes abgestempelt. (Frist bis 5./4. 1902.) A.-K. danach M. 2 500 000 in 1500 seit 1./7. 1899 vollgezahlten Vorz.- Aktien à M. 1000 (mit 6 % Vorrechts-Div.) u. 2000 St.-Aktien à M. 5000. – Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 16./2. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 200 000 in der Weise, dass die bisherigen M. 1 000 000 St.-Aktien in M. 150 000 Aktien durch Zus. legung im Verhältnis 20: 3, die bisherigen M. 1 500 000 Vorz.-Aktien in M. 1 050 000 gewöhnliche Aktien durch Zus. legung im Verhältnis 10: 3 umgewandelt wurden. Frist bis 30./6. 1903; 20 nicht eingelieferte Stücke unterlagen der Kraftloserklärung. Die G.-V. v. 16./2. 1903 beschloss weiter. zur Verbesserung der Betriebsanlagen das auf M. 1 200 000 herabgesetzte A.-K. wieder auf M. 1 500 000 durch Ausgabe von 300 neuen, ab 1./4. 1903 div.-ber. Aktien à M. 1000 zu erhöhen, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären auf M 8000 bisheriger Aktien eine neue Aktie v. 9.–25./3. 1903 zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1903. Die 300 neuen Aktien sind jede mit einem Genussschein ausgestattet (s. unten). Die verbliebenen 300 Aktien à M. 500 konnten bis Ende 1903 ganz oder teilweise gegen entsprechende Beträge in Stücke à M. 1000 umgetauscht werden, was mit 152 Stück auch geschehen ist. Nach Durchführung der Transaktion besteht ein einheitliches A.-K. von M. 1 500 000 in gleichberechtigten Stücken. Buchgewinn der Sanierung M. 1 300 000. Aus demselben wurden M. 611 395 Abschreib. vor- genommen, ferner wurde, da die Ges. zur Ersparnis der hohen Prämie einen Teil des Feuer- risikos selbst trägt, ein Assekuranz-R.-F. von M. 100 000 geschaffen, das Delkr.-Kto wurde mit M. 100 000, der R.-F. u. Spec.-R.-F. mit je M. 150 000 dotiert. Aus dem Rest zuzügl. M. 47 724 Gewinn aus 1902/1903 wurde die aus 1901 1902 herübergenommene Unterbilanz von M. 131 747 gedeckt, M. 33 854 wurden vorgetragen. Genussscheine: 300 Stück, ausgegeben zu den lt. G.-V. v. 16./2. 1903 neu geschaffenen 300 Aktien à M. 1000. Die Scheine erhalten ab 1./4. 1903 aus dem jährl. Reingewinn bis M. 30 pro Stück vorweg, ferner wird aus dem nach Verteilung von 4 % Div. an die Aktien verbleib. Reingewinn alljährlich zur Auslos. von Genussscheinen verwendet, u. zwar dergestalt, dass 1903–1907 jeder Genussschein mit M. 500, 1908–1912 jeder mit M. 750 u. soweit die Auslos. später erfolgt, jeder mit M. 1000 eingelöst wird. Im Falle Auflös. der Ges. kommen die nicht ausgelosten Genussscheine nach Tilg. sämtl. Aktien in derselben Weise zur Rückzahlung, als wie sie sonst durch Auslos. eingelöst werden. 3 Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % (bis 1. April 1895 5 %) Prior.-Oblig. von 1881, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu bari ab 1885 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. am 2./1. auf 1./4.; frühere Iilg. vorbehalten. Sicherheit: I. Hypoth. auf dem Etabliss. Pfandhalter: Nordd. Bank, Hamburg. Verj. der Coup.: 4 J. (F.) In Umlauf Ende März 1904 noch M. 361 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1904: 100, 100.25, 99.50, 97.50, 92, 95, 98.50, 97.50, 97 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Neumühlen, Kiel oder Hamburg. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K. erreicht); sodann bis M. 30 Div. an jeden der 300 Genussscheine; weiter bis 4 % Div. an Aktien, vom verbleib. Betrage