Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 675 Bremer Zucker-Raffinerie in Hameln-, Sitz in Bremen. Gegründet: 1889. Letzte Statutänd. 11./3. 1899. Die der Ges. gehörende Fabrik in Hameln ist seit 1897 ausser Betrieb. Grösse des Terrains ca. 8 ha 19 a. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichartigen Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. ebenfalls M. 2 000 000, lt. G.-V.-B. vom 21. Dez. 1891 reduziert auf M. 1 000 000 St.-Aktien und erhöht um M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien. Lt. G.-V.-B. v. 9./12. 1893 wurden die St.-Aktien annulliert und an deren Stelle an die Besitzer Genussscheine ausgegeben, das Kapital beträgt somit wieder M. 2 000 000. Die Aktien befinden sich in nur wenigen Händen. Genussscheine: Ausgegeben lt. G.-V.-B. vom 9. Dez. 1893. Dieselben nehmen am Reingewinn teil (s. unten) und erhalten im Falle der Liquidation nach Befriedigung der Gläubiger und Aktionäre ¼ des Überschusses. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 3 % (bis April 1900 4½ %) Anteilscheinen von 1890, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari von 1895–1926 durch jährl. Ausl. im Jjuni auf 1./10.; verstärkte Tilg. event. Rückzahlung des Restes ab 1900 zulässig. Als Sicherheit dient I. Hypothek von M. 1 700 000 auf das Fabrikgrundstück. Zahlst. s. unten. Am 31./12. 1903 noch in Umlauf M. 1 242 000. Kurs in Bremen Ende 1893–1899: 84.75, 90, –, 75, 85, 81, 72 %. Seit 1900 nicht mehr notiert. In der Versammlung der Inhaber von Anteilscheinen vom 27. März 1900 sind folgende Beschlüsse gefasst worden: 1) Der Zinsfuss der Anleihe wird von 4½ auf 3 % herabgesetzt. Diese Herabsetzung gilt auch für den April-Coup. 1900. Für die restlichen Zs. von 1½ % jährlich wird ein Gutschein ausgegeben, der nach vollständiger Tilg. der Anleihe aus den dann noch vorhandenen Mittein, unter Hinzurechnung von 4 % Zs., eingelöst wird. 2) Die in den Anleihebedingungen vorgesehene blanmässige Amortisation wird ausgesetzt, bis seitens des Ausschusses (siehe unter 3) die Vornahme aller oder einzelner der ausgesetzten planmässigen Amortisation gefordert wird. 3) Es wird ein Ausschuss von 5 Personen als Vertreter der Gläubiger gewählt, welcher bevollmächtigt wird, alle den Gläubigern zustehenden Rechte auszuüben und die Gläubiger gerichtlich und aussergerichtlich zu vertreten mit der Massgabe, dass die Befugnis der einzelnen Gläubiger zur selbständigen Geltendmachung ihrer Rechte ausgeschlossen wird. Der Ausschuss ist insbesondere auch bevollmächtigt, den Verkauf der Einrichtung der Fabrik Hameln sowie der Grundstücke und der Gebäude daselbst im ganzen oder in Teilen zu genehmigen. 4) Der Ausschuss hat dahin zu wirken, dass der aus dem Verkauf von Pfand- stücken und aus dem jeweiligen Jahresabschlusse sich ergebende Überschuss unter Rück- haltung eines zur Deckung der Ausgaben ausreichenden Betrages gleichmässig unter die Anteilscheininhaber verteilt wird. Ausschuss: Dr. jur. Albrecht Bulle, Dr. jur. Th. Henschen, W. Oelze, R. Hirschfeld, Bremen. Am 1./10. 1900 wurden 10 % = M. 100 bpro Anteilschein zurückgezahlt, wonach sich der oben angegebene Umlauf ergiebt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstück 94 441, Masch. u. Apparate 636 819, Gebäude 1 560 489, Eisenb.-Anschluss 37 644, Wegebau 17 415, Kanal 39 400, Feuerversich. 4910, Kassa 177, Debit. 111 081, Verlust 796 782. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth.-Anleihe 1 242 000, do. Zs.-Kto 9585, Ergänz.-F. 8012, Kredit. 39 561. Sa. M. 3 299 158. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 768 253, Geschäfts-Unk. 30 708, Ab- schreib. 60 206, Anleihe-Zs. 37 260. – Kredit: Gewinnbeteil. 83 981, Zs. 1309, Miete u. sonst. Einnahmen 14 355, Verlust 796 782. Sa. M. 896 427. Kurs in Bremen Ende 1890–1894: 112, 39.50, 60, , – %. Dann Notiz; eingestellt. Dividenden 1890 –1903: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: O. Schoch, A. Siegert. Prokurist: A. Wolf. Aufsichtsrat: Vors. Amtsrat A. Strandes, Zehringen; Ökonomierat A. Funck, Hannover; Kaufm. Emil Plate, Bremen; Komm.-Rat E. Bardenwerper, Dessau. 7 Zahlstelle: Bremen: Disconto-Ges. Zuckerfabrik Harsum in Harsum, Prov. Hannover. Gegründet: 1873. Letzte Statutänd. 7./7. 1897. Produktion 1899/1900–1903/1904: ca. 60 000, ca. 72 800, 87 500, 49 150, 55 000 Ctr:; Rübenverarbeitung: 482 000, 600 100, 674 700, 368 500, 427 500 Ctr. Kapital: M. 675 000 in Aktien. Anleihe: M. 180 000 (Stand am 31./5. 1904). Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1901: Aktiva: Grundstücke 57 836, Gebäude 278 400, Masch. u. Apparate 301 435, Utensil. 8000, Effekten 40 000, Kassa 10 009, Anschlussgeleis 3000, Samen 11 033. Vor- räte 154 521, Schnitzeltrocknungsanlage 54 058, Debit. 17 826. – Passiva: A.-K. 675 000, An- leihe 180 000, R.-F. 13 000, Kredit. 66 597, Gewinn 1524. Sa. M. 936 121. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben- u. Fabrikat.-Unk. 562 676, Abschreib. 23 450, Gewinn 1524. – Kredit: Vortrag 971, Zucker, Melasse u. Rückstände 586 679. Sa. M. 587 651. Dividenden 1895/96–1903/1904: 0 %. Vorstand: Vors. E. Lüntzel, Bavenstedt; Stellv. Amtsrat W. Lambrecht, H. Ernst I, H. Vollmer, J. Steinmann. Direktion: H. Aue. 43*