Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 681 Dividenden 1889/90–1903/1904: St.-Prior.-Aktien: 5, 5, 5, % % 3 8, 8 %; St.-Aktien: 4, 4, 4, 5, 5, 5, 6, 6, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 f. [K... Vorstand: Ernst Giesecke, Oberamtmann Erich Rabbethge. Betriebs-Dirigent: C. Klose. Prokuristen: Max Elsner, Otto Meyer. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. B. Lippert, Stellv. Max Nathan, Th. Dschenfzig, Max Leeser, R. von Nathusius, A. Buhtz, Amtsrat Fr. Oesterreich, Otto Rabbethge, Oberst a. D. W. Niemann. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Hildesheim: Hildesh. Bank; Magdeburg: Th. Dschenfzig. Rheinischer Actien-Verein für Zuckerfabrikation in Köln mit Zweigniederlassung und Sitz der Direktion in Alten bei Dessau. Gegründet: 6./6. bezw. 7./11. 1863; eingetr. 16./4. 1864. Letzte Statutänd. 5./12. 1899 u. 14./12. 1901. Zweck: Erzeugung und V erwertung von Rohzucker u. Raffinade aller Art. sowie Betrieb aller hierdurch bedingten und hiermit in Zusammenhang stehenden Gewerbe u. Geschäfte. Rohzuckerfabrik in Dormagen, sowie Raffinerie in Alten bei Dessau. Der Betrieb der zwei Cölner Fabriken wurde 1889 resp. 1896 eingestellt; das Terrain derselben ist bis auf einen kleinen Teil verkauft. Ausgaben für Neuanlagen in Dormagen und Alten 1903/1904 M. 104 363 (i. V. M. 150 550); in Dormagen wird eine neue Schnitzeltrocknungsanlage errichtet. Die Fabrik Dormagen produzierte an Roh- u. Kristallzucker 1900/1901–1903/1904: 84 000, 83 000, 660 00, 57 000 dz; Rübenverarbeitung: 687 909, 851 705, 513 139, 424 142 dz. In Alten wurden an Rohzucker verarbeitet: 786 819, 844 413, 930 511, 782 284 dz. Durch Unterschlagung eines Beamten in Alten wurde die Ges. in den letzten Jahren um M. 137 000 geschädigt, wovon M. 27 000 auf Gewinn- und Verlustkto 1903/1904 abgeschrieben wird. Im übrigen war die Geschäftslage 1903/1904 infolge Aufhören des Kartells recht schwierig. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 gleichberechtigten Aktien (Nr. 1–6000) à M. 1000. Urspr. Thlr. 2 000 000 in 4000 Aktien à Thlr. 500 = M. 1500, herabgesetzt behufs Tilgung des Verlustes bei der Liquidation der Cölner Raffinerie am Holzmarkt und zwecks Vornahme von Abschreibungen um M. 1 500 000 durch Abstempelung der Aktien von M. 1500 auf M. 1125. Gleichzeitig wurde das A.-K. zur Beschaffung neuer Betriebsmittel um M. 1 500 000 durch Ausgabe von 1500 auf Namen lautende Vorz.-Aktien à M. 1000 wieder auf M. 6 000 000 erhöht. Diese Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) genossen 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungs- verbflichtung; von dem dann verbliebenen Gewinnbetrage wurden 20 % einem zuletzt auf M. 225 000 angewachsenen Div.-R.-F. zugeführt. Dieser sollte im Falle zur Zahlung oder Ergänzung der 5 % Div. für die Vorz.-Aktien dienen. Der restl. 9 ahresgewinn wurde, nachdem die Vorz.-Aktien etwaige Div.-Rückstände erhalten hatten, in der Weise unter St.- u. Vorz.-Aktien verteilt, dass jede Vorz.-Aktie die Hälfte der jeder St.-Aktie zufallenden Div. erhielt. Bei Auflös. der Ges. sollten zunächst die Vorz.-Aktien und dann erst die St.-Aktien eingelöst werden. – Zur Vereinheitlichung des A.-K. beschloss die G.-V. v. 14./12. 1901: 1) Die bisher auf Namen lautenden Vorz.- u. St.-Aktien werden in Inh.-Aktien umgewandelt. Die Aktien werden mit dem Aufdruck versehen: „Lit. G.-V. v. 14./12. 1901 auf jeden Inhaber gültig.“ 2) Die Vorrechte der Vorz.-Aktien werden aufgehoben. Die bisherigen Vorz.-Aktien sollen den übrigen Aktien in Zukunft in jeder Beziehung gleichstehen. Als Entgeld für die Verzichtleistung auf ihre Vorrechte erhalten die Vorz.-Aktionäre aus dem Div.-R.-F. eine Bar- vergütung von M. 150 pro Vorz.-Aktie. Die Vorz.-Aktien werden mit dem Aufdruck versehen: „Vorz.-Rechte erloschen gemäss G.-V.-B. v. 14./12. 1901.' 3) Die bisher auf einen N om.-Betrag von M. 1125 lautenden Aktien sollen auf Antrag in auf einen Nom.-Betrag von M. 1000 lautende Aktien dadurch umgewandelt werden, dass a) die 4000 Aktien à M. 1125 mit dem Stempel- aufdruck versehen werden: „Der Nom.-Betrag dieser Aktie ist durch G.-V.-B. v. 14./12. 1901 auf M. 1000 herabgesetzt“, b) 500 neue auf Inhaber lautende Aktien à M. 1000 ausgegeben werden. Infolge dieser Beschlüsse wurden die sämtl. früheren Vorz.-Aktien in gewöhnliche Inh.-Aktien umgewandelt, mit den vorerwähnten Stempeln und mit den Nummern 4001–5500, unter Annullierung der alten Nummern 1–1500, versehen; sodann ist auf jede dieser Aktien die Barvergütung von M. 150 ausgezahlt worden. – Die Vereinheitlichung der Aktien ist so gut wie durchgeführt und beträgt das A.-K. demnach jetzt M. 6 000 000 in 6000 Inh.-Aktien à M. 1000. Die gegen die 4000 £ M. 125 gleich M. 500 000 ausgegebenen Aktien tragen die Nummern 5501–6000. 1904 sind für sämtl. 6000 Aktien einheitliche neue Dokumente ge- schaffen, deren Umtausch nahezu erledigt ist. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. bis 15./12, Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Stimm- berecht. sind nur diejenigen Aktionäre, deren Aktien spät. 7 Tage vor der G.-V. hinterlegt werden. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 9 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 9000) vertragsm. Tant., Rest zur Verfüg. der ZBilanz am 31. Aug. 1904: Aktiva: Fabrik Alten 2 189 838, do. Dormagen 599 260, Liqui- dationskto Cöln 31 539, Kassa 10 254, Wechsel 242 565, Effekten 987 800, Bankguth. 3 536 352, Zuckerdebit. 1 147 296, div. Debit. 36 305, Waren 2 707 018, Material. 155 522, Assekuranz 103 017, Vorlagen für Campagne 1904/1905 65 698. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, do. B 200 000, Ern.-F. 140 000 (Rückl. 40 000), Beamten-Unterst.-F. 149 216 (Rückl. 10 000), Arb. do. 178 648 (Rückl. 20 000), Kredit. 1 308 863, Steueramtguth. 2 637 792, Div. 480 000, alte do. 950, Tant. u. Grat. 84 746, Vortrag 32 249. Sa. M. 11 812 464.