734 Weinbau und Schaumwein-Fabriken. Anleihe: M. 50 000 (Stand 15. 6. 1904). Geschäftsjahr: 15.–14./6. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Grenze 25 St. in einer Hand. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., dann bis 5 % Div., vom Rest bis / zum Neben-R. -$ bis zu des A.-K., Überrest ist Super-Div. Der A.-R. erhält keine Tant. Bilanz am 15. Juni 1904: Aktiva: Inventar 1, Masch. 11 339, Immobil. 118 138, Fischere. geräte 185 894, Böttcherei 78 821, Loggerkapital 202 562, Material. 2769, Segelmacherei 20923 Salz 19 385, Viktualien 1653, Effekten 55 685, Ausrüst. 8516, Kassa 1614. – Passiva: A.-K 500 000, Netz-R.-F. 54 000, Kredit. 67 732, Anleihe 50 000, R.-F. 1670 (Rückl. 1670), Div. 15 00% Sa. M. 688 402. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Versich. 11 018, Salz 13 470, Viktualien 25 091, Fischere. geräte 79 908, Masch. 2679, Bötteherei 90 360, Abschreib. 60 923, Equipage 124 356, allg. Betriebs. Unk. 24 367, Heringshandel- do. 24 269, Zs. 7174, Instandhalt. 19 198, Segelmacherei 6620, Gewinn 16 670. – Kredit: Immobil.-Ertrag 276, Gewinn an Waren 495 828, Beihilfe ger Reichsregier. 10 000. Sa. M. 506 104. Dividenden: 1895/96–1902/1903: 0 %; 1903/1904: 3 %. Coup.-Verj.: 10 J. n. F. Direktion: H. O. Behrmann, Rob. Gehrts, C. Uphoff. Aufsichtsrat: (6) Vors. Sanitätsrat Dr. Adolph Halling, Stellv. H. Gehlsen, J. J. Augustin, Wm. Lübcke, Glückstadt; Charles von de Vos, Itzehoe; Albert Timm, Hamburg. ―――――― Weinban und Schaumwein-Fabriken. A. Wilhelmj, Actien-Gesellschaft, Weinbau u. Weinhandlung zu Hattenheim i. Rheingau. (In Liquidation lt. G.-V.-B. vom 15./4. 1899.) Gegründet: 19./4. 1888 durch Übernahme der Firma A. Wilhelmj für M. 2 420 000. Letzte Statutänd. 5./11. 1902. Zweck: Betrieb aller Zweige der ,Weinindustrie“ einschliesslich des Handels in Wein und anderen in dieses Fach einschlagenden Artikeln, insbesondere die Bewirtschaftung der der Ges. gehörigen Weingüter. Der Ges. gehörten ca. 300 Weinberge in den Gemarkungen von Rauenthal, Eltville, Erbach (Markobrunnen), Hattenheim, Hallgarten, Rüdesheim u. Assmannshausen, ferner das Fürst Löwenstein-Wertheimsche Gut Rauenthal und das Schloss Reichartshausen nebst Weingut. Die Liquidatoren, welche Immobilien freihändig veräussern dürfen, verkauften im Nov. 1899 das Weingut Rauenthal (19,58 ha), mit etwa M. 900 000 zu Buch stehend. an die Kgl. preuss. Domänenverwaltung für M. 1 111 145 (der Kaufpreis wurde im Juli 1900 gezahlt), die Weinberge in der Erbacher Gemarkung wurden im Jan. 1900 von dem Prinzen Albrecht von Preussen erworben; die Parzellen in Markobrunnen wurden dabei mit M. 400 pro Rute bezahlt. Seitdem hat sich der Liegenschaftsbesitz nicht geändert. Der Fortgang der Liquid. seit 1900 wird durch die Ungunst der allg. wirtschaftl. Verhältnisse andauernd sehr erschwert, die sich im Weingeschäft besonders fühlbar machen. Für 1903/1904 ergab sich ein neuer Fehlbetrag von M. 320 619 (i. V. M. 300 936), wodurch die mit M. 832 034 übernommene Unterbilanz sich auf M. 1 152 653, d. i. mehr als die Hälfte des A.-K., erhöhte. Hauptsächlich schuld daran ist das Konto Prokurator Wilhelmj, das M. 111 512 Verlust zeitigte. Wilhelmj sen. hatte gegen die Ges. Klage wegen Herausgabe von 163 Vorz.-Aktien angestrengt, die sie widerrechtlich verkauft hatte; die Ges. wurde zur Zahlung von M. 135 066 verurteilt. Auf Grund eines Ver- gleiches liess Wilhelmj hierauf M. 16 000 nach, weitere M. 17 000 wurden durch Gegen- forderung verrechnet und für restl. M. 102 000 übernahm Wilhelmj Weine zu 60 % des Buchwerts. Dabei ergab sich ein Buchverlust von M. 69 654, sowie weiter M. 41 858 Differenz zwischen Erlös aus verkauften Aktien und der Wilhelmj gerichtl. zugesprochenen Summe, zus. M. 111 512. Das laufende Geschäft erbrachte M. 10 000 Rohgewinn, nach dessen Verrechnung aus den Weinversteigerungen, die rund M. 100 000 ergaben, ein Verlust von M. 9747 (i. V. 49 545) resultierte. Die Verhandlungen wegen Verkaufs der Immobil. blieben bisher resultatlos: es dürfte kaum gelingen, die Immobil. zu dem in der Eröffnungsbilanz angesetzten Werte an den Mann zu bringen. Im neuen Jahr sollen zur weiteren Reduktion der Vorräte wieder Weinversteigerungen abgehalten werden. Kapital: M. 2 272 000 in 73 St.-Aktien und 2199 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 200 000, erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um weitere M. 600 000. Die G.-V. vom 5./11. 1894 beschloss Vorz.-Aktien bis zu M. 2 400 000 mit Div. ab 1./1. 1895 auszugeben. Der Bezug dieser Vorz.-Aktien konnte stattfinden gegen Einlieferung von einer alten Aktie unter Zuzahlung von 30 % = M. 300, bezüglich vom 10. Juni bis 10. Aug. 1895 unter Zuzahlung von 40 %, oder gegen Einlieferung von 3 alten Aktien behufs Zusammen- legung in eine Vorz.-Aktie. Zuzahlung à M. 300 erfolgte auf 2054 Aktien = M. 616 200.