804 Baumwoll-Industrie: Spinnereien und Webereien, Kattun-Fabriken etc.

Pfälzische Textil-Industrie Otterberg Akt.-Ges.

in Otterberg bei Lampertsmühle, Rheinpfalz.

Gegründet: 1. bezw. 17./2. 1900; eingetr. 10./3. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Letzte Statut-
änd. 14./7. 1902. Zweck: Errichtung und Betrieb von Fabriken zur Herstellung von
Erzeugnissen aus Baumwolle u. Wolle u. Handel mit allen dahin einschlagenden Artikeln,
Rohprodukten, halb- u. ganzfabrizierten Waren.

Kapital: M. 400 000 in 400 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000. Die G.-V. v. 14./7.

1902 beschloss behufs Beseitigung der Unterbilanz per 31./3. 1902 M. 100 000 Herabsetzung
des A.-K. um M. 100 000 (auf M. 400 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5:4.
Frist bis 15./12. 1902.

Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. bes. Absclreib. u. Rückl., 4 % Div., 6 % Tant. an
A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 300 für jedes Mitgl.), Rest nach G.-V.-B.
Bilanz am 31. März 1904: Aktiva: Immobil. 461 494, Debit. 97 746, vorausbez. Versich.

328, Kassa 3570, Utensil., Material., Vorräte 142 893. – Passiva: A.-K. 400 000, Kredit., Guth.

der Bank u. eines Aktionärs 230 457, R.-F. 3566, Abschreib. 72 008. Sa. M. 706 031.
Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 10 909, verschied. Unk. etc. 165 076, R.-F.

3566, Abschreib. 32 097. Sa. M. 211 648. – Kredit: Fabrikat.-Ertrag 211 648.

Dividenden 1900/1901–1903/1904: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)
Direktion: Jul. Bürger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Kampmann, Stellv.: Dir.

C. Raquet, F. J. Pallmann, Kaiserslautern; Dr. S. Stern, Mannheim; A. Messinger, Stuttgart.

Spinnerei und Webereien von Poufay in Poutay
(Filature et Tissage de Poutay) bei Saint-Blaise i. Els.

Zweck: Betrieb von Spinnereien mit ca. 17 980 Spindeln und von Webereien.

Kapital: M. 240 000, u. zwar M. 200 000 in neuen Prior.-Aktien u. M. 40 000 in alten
St.-Aktien. Die Prior.-Aktien haben Anrecht auf 5 % Vorz.-Div.

Oblig. (30./6. 1903): M. 271 000, werden ausgel. Geschäftsj.: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Nov.

Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Immobil., Motoren, Masch. u. Mobil. 880 323, Spinnerei
u. Weberei 109 577, Kassa u. Wechsel 4516, Debit. 45 010, Gen.-Unk. 24 896, Holzwolle 378. –
Passiva: A.-K. 240 000, R.-F. 32 551 (Rückl. 556), Amort.-Kto 365 959 (Rückl. 24 052), Oblig.
265 000, Kredit. 124 618, ausrangiert. Material 18 000, Div. 10 345, an die benefiziaren Gläubiger
230, Tant. an A.-R. u. Grat. 8000. Sa. M. 1 064 703.

Dividenden 1888/89–1903/1904: Prior.-Aktien: 5, 5, 0, 0, 0, 5, 5, 5, 4½, 5, 5, 5, 5, 3, 5, 5 %;
St.-Aktien: 0 %. Direktion: Ernst Thormann.

Aufsichtsrat: Bank-Dir. Carl Gunzert.

G. Steinheil Dieterlen & ie. Komm.-Ges. a. A. in Rothaui. L.-Els.

Gegründet: 15./10. 1872. Letzte Statutänd. 28./9. 1900. Zweck: Betrieb der in den Ge-
markungen von Rothau, La Broque, Natzweiler und Wildersbach gelegenen Baumwoll-
Spinn- und Webereien, Bleiche und Färbereien etc.; ca. 27 600 Spindeln, 650 eigene
und 450 Webstühle bei Lohnwebern. Das Jahr 1903/1904 wurde durch die Schwierigkeit
auf dem Baumwollmarkt beeinflusst; zur Verminderung des Verlustes auf lieferbare
Baumwolle wurde der Gewinn aus 1903/1904 von M. 28 880 nicht verteilt. Für die Div.,
Tant. etc. wurden dem Vorsichts-F. M. 87 800 entnommen.

Kapital: M. 1 760 000 (frs. 2 200 000) in 440 Nam.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 4000 (frs. 5000).

Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt.

Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Grenze 100 St. inkl. Vertretung.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), sodann 5 % Div., hierauf M. 6400 dem
Arbeiterkto, vom verbleibenden Betrage 30 % Tant. an die pers. haftenden Ges. (mind.
M. 4000 für jeden und ausser M. 12 000 festem Gehalt pro Person), 10 % zur Verf. der
bers. haftenden Ges. zum besten der Angestellten (bis 5 %) u. Arbeiter, 60 % zur Verf.
der Aktionäre, wovon ein Teil in den Vorsichts-F. fliesst, aus dem event. eine 5 % Div.
gezahlt werden kann. Die Super-Div. beträgt, wenn der R.-F. und Vorsichts-F. zus.
M. 120 000 nicht betragen, 1 %, 2 % bei mind. M. 120 000 Gesamtreserve, 3 %, wenn
genannte Fonds zwischen M. 240 000 und M. 280 000 ausmachen, in diesen 3 Fällen
fliesst der Gewinnüberschuss in den Vorsichts-F., bis dieser mind. M. 480 000 beträgt.
Der A.-R. erhält keine Tant.
Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Warenvorräte u. Bedarfsgegenstände 748 179, Immobil.

u. Masch. 1 589 136, Wechsel 32 338, Kassa 10 041, Schuldscheine 369 083, Debit. 785 827. –

Passiva: A.-K. 1 760 000, R.-F. 176 000, Vorsichts-F. 262 531, Delkr.-Kto 27 523, Kredit. 1 191 871,

Tant. an pers. haft. Ges. 11 000, Arb.-Wohl-Stift. 6400, Vorsichts-F. 244, Div. 70 400, Vortrag

28 880. Sa. M. 3 534 604.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zum Disp.-F. 28 879, pers. haft. Ges. 11 000, :.

Arbeiterwohlstiftungskto 6400, Div. 70 400. – Kredit: Gewinn 28 879, dem Vorsichts-F.

entnommen 87 800. Sa. M. 116 679.