... =―――― Spitzen- und Gardinen-Fabriken. 811 errichteten Unternehmen, dessen A.-K. in Rbl. 1 000 000 vollgezahlten Aktien besteht, ist die Dresdner Ges. mit Rbl. 350 000 Aktien beteiligt, welche nach Abschreib. für 1903/1904 von M. 168 400 zu 62 % mit M. 481 600 (gegen M. 650 000 im Vorjahre) zu Buche stehen. Diese Beteil. wurde beschlossen, um das mit sehr grossen Kosten jährl. erneuerte Muster- material besser auszunutzen, sowie die in den deutschen Fabriken gemachten Erfahrungen in dem durch hohe Zölle geschützten, von Jahr zu Jahr aber absatzfähiger werdenden Russland zu verwerten. Der im Frühjahr 1900 begonnene Betrieb in dem Warschauer Etabliss. hat gegenwärtig unter den ostasiat. Kriegswirren sehr zu leiden; Div. 1900/1901–1903/1904: 2, 0, 0, 0 %. Weil die finanziellen Verhältnisse in Russland die Begebung einer bei Gründung des russ. Unternehmens geplanten Oblig.-Anleihe nicht gestatteten, hat die Dresdn. Ges. gegen Eintrag. einer erststell. Kaut.-Hyp. von Rbl. 500 000 (wovon M. 925 219 in Anspruch genommen) auf die Warsch. Fabrik den für dieselbe benöt. Kredit selbst hergegeben. Ausser- dem ist die Dresdn. Ges. beteiligt an der Dresdner Bleicherei u. Appretur, G. m. b. H. in Gross-Dobritz mit M. 99 000 nom., welche ebenso zu Buche stehen, hypoth. sichergestellt sind u. sich gut verzinsen, u. mit M. 40 000 an dem Arb.-Prämien- u. Unterst.-F. an den Bauten des Dresdner Spar- u. Bauvereins, welche hypoth. sichergestellt sind. Die maschinellen An- lagen der Ges. bestanden bislang aus 2 Dampfmasch., 4 Kesseln, 59 engl. Gardinen- u. Spitzen- masch. nebst allen dazu gehör. Vorbereitungs- u. Hilfsmasch., Transmiss. etc., alles neuester Konstruktion u. in bestem Zustande. Anschaffungskosten der Gesamtanlage 1884–1903/1904 M. 3 574 656, Abschreib. M. 154 867; Ausgaben für Muster u. Zeichnungen in derselben Zeit M. 1 190 987, abgeschr. bis auf M. 30 000. Beschäftigt werden ungefähr 850 Arbeiter in und ausser dem Hause. Der Umsatz hat sich in den letzten Jahren bedeutend gehoben. Die Ges. gehört der Vereinigung Deutscher Fabrikanten engl. Gardinen an. Lt. G.-V. v. 12./1. 1905 Erwerb der grossen u. renommierten Gardinen- u. Spitzenweberei von Oertel & Co. in Falkenstein i. V. ab 1./6. 1904 für M. 429 000, wovon M. 250 000 in neuen Aktien bezahlt wurden, während die Inhaber genannter Firmen Osk. Oertel u. Paul Schelbach für den Rest unter Herauszahl. von M. 37 000 M. 216 000 = Rbl. 100 000 5 % Forder. der Dresdner Ges. an die Warschauer Gardinenfabrik erhielten. Das 30 000 qm grosse Grundstück in Falken- stein hat Bahnanschluss. Der genannte Kaufpreis übersteigt die Buchwerte zu gunsten der Dresdner Ges. um M. 312 000. Taxe des Grundstücks M. 161 000 gegen M. 80 000 Buchwert. Kapital: M. 2 650 000 in 1000 Akt. (Nr. 1–1000) à M. 500 u. 2150 Akt. (Nr. 1001–3150) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1886 auf M. 900 000, lt. G.-V. v. 23./3. 1897 um M. 450 000 in 450 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000; hiervon angeboten den Aktionären 100 Stück zu 150 %; auf je M. 9000 nom. alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000; ferner erhöht lt. G.-V. v. 26./8. 1898 um M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899. Diese 450 Aktien wurden zu 150 % ausgegeben, und zwar 180 Stück den ersten Zeichnern, welche bis Ende 1899 ¾ der jeweiligen Erhöhung zum Em.-Kurse zu verlangen hatten, und 270 Stück der Firma Günther & Rudolph, Dresden, welche dieselben den Aktionären v. 17./10.–1./11. 1898 zum Kurse von 155 %, d. h. für je 5 Aktien 1 Aktie zur Verf. stellte.' Die G.-V. v. 27./3. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, dividendenberechtigt ab 1./1. 1900, an- geboten den Aktionären 540 Stück v. 28./4.–14./5. 1900 zu 134 % und M. 60 Stück-Zs., wovon einzuzahlen 25 % und das Aufgeld bei der Zeichnung, 75 % und M. 60 Stück-Zs. am 30./6. 1900; auf M. 10 000 alte Aktien entfielen 3 neue à M. 1000. Die jeweil. Erhöh. geschahen zur Deckung des Geldbedarfs der neuen Anlagen in Gross-Dobritz-Niedersedlitz, für die Beteil. in Warschau und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zwecks Ankauf der Falkensteiner Gardinen- und Spitzenfabrik von Oertel & Co. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 12./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 2 650 000) in 250 neuen, ab 1./6. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1000, be- geben zu pari an Zahlungsstatt an die Inhaber genannter Firma. Das Bezugsrecht der Aktionäre für diese Em. war ausgeschlossen. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Schuldverschr. von 1892, 1000 auf Namen lautende Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab Okt. 1898 durch jährl. Ausl. von 1 % zuzügl. ersp. Zs. im Juni auf 1./10.; ab 1898 verstärkte oder Totalkündig. zulässig. Die Anleihe ist durch Kaut.-Hyp. in Höhe von M. 525 000 an erster Stelle auf die Grundstücke Blumenstr. 66 u. Arnoldstr. 16/24 hyp. eingetragen. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. In Umlauf Ende Mai 1904 M. 417 000. Kurs in Dresden Ende 1897–1904: 102, 101.75, 99.75, 97.50, 98, 100, 103.50, 100.50 %. II. M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlb. zu 102 %, 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 1000, 1200 Lit. B (Nr. 601–1800) à M. 500, lautend auf Namen des Dresdner Bankhauses Günther & Rudolph oder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./. Tilg. ab 1908 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. nicht fundierter Schulden, zur Rückzahlung einer Hyp. von M. 60 000 und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Zur Sicherung des Anlehens ist zu gunsten genannten Dresdner Bankhauses auf den Fabrikgrundstücken der Ges. in Grossdobritz u. Niedersedlitz eine jetzb erststellige Sicherungs- Hyp. in Höhe von M. 1 300 000 eingetragen. Die verpfändeten Grundstücke umfassen 35 070 qm Fläche, wovon 5136,30 am bebaut sind; Taxwert von Grund, Boden, Gebäuden u. Zubehör im Juni 1902 zus. M. 1 442 181. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1902–1904: 103.25, 105, 103.25 %. Zugelassen M. 1 200 000, davon M. 1 000 000 25./6. 1902 zu 100.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. des Schlussnotenstempels zur Zeichnung aufgelegt. Die restl. M. 200 000 zunächst noch unbegeben.