Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 871 Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft in Soldin N.-M. (Aufgelöst.) Im Okt. 1902 machte der Preuss. Staat der Ges. für Abtretung ihres Unternehmens folg. Angebot: A. Für je 2 St.-Aktien zu je M. 500: Staatsschuldverschreib. der 3 % konsol. Anleihe zum Nennwerte von M. 1600 mit Zinsscheinen für die Zeit v. 1./4. 1903 sowie eine bare Zuzahl. von M. 14 für jede Aktie. B. Für je 2 Prior.-St.-Aktien A zu je M. 500: Staatsschuldverschreib. der 3 % konsol. Anleihe zum Nennwerte von M. 1400 mit Zinsscheinen für die Zeit v. 1./4. 1903 sowie eine bare Zuzahl. von M. 12.25 für jede Aktie. Die G.-V. v. 15./12. 1902 nahm dieses Angebot an u. beschloss, das gesamte bewegl. u. unbewegl. Vermögen der Ges. mit allen ihr zustehenden Rechten u. obliegenden Verpflicht. an den Preuss. Staat nach Massgabe des Angebots abzutreten. Ausserdem übernahm der Staat die Prior.-Anleihe, sowie alle sonst. Schulden der Ges. Infolgedessen ging das Unternehmen lt. Vertrag v. 30. /1. bezw. 10./2. 1903 mit Wirkung ab 1./4. 1903 an den Staat über. Die St.-Aktien bezw. die St.-Pr.-Aktien mit Div.-Scheinen für 1903/1904 ff. nebst Talons sind v. 1./7. 1903 an bis 30. /6. 1904 zur Empfangnahme der vertragsm. Absendungen einzureichen, und zwar in Berlin bei der kgl. Eisenbahnhauptkasse oder in Stettin bei der Hauptkasse der kgl. Eisenbahn-Direktion. Die Inh. der bis zu obigem Zeitpunkte nicht eingelieferten Aktien verloren den Anspruch auf den Umtausch gegen Staatsschuldverschreib. Vom 1./7. 1904 ab erfolgt die Einlösung der Aktien nur noch gegen Zahlung des anteiligen Kaufpreises „d. 1 l die St.-Aktien A der Nennwert von M. 500, für die St.-Aktien B der Betrag von M. 250 für jede Aktie zu M. 500. Die Übergabe an den Staat erfolgte 1./7. 1903. Die Ges. wurde 1./7. 1903 aufgelöst. e : Kgl. Eisenbahn-Direktion in Stettin, vertreten durch Eisenbahn- Dir. -Präs. Dr. Gg. Sombart. Näher es über die Ges. siehe in den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches. Stendal-Tangermünder Eisenbahn-Ges. in Tangermünde. Gegründet: 30./3. 1885. Betriebseröffn. 7./4. 1886. Konc. 30./3. 1885 unbeschränkt. Betrieb der normalspur. Nebeneisenbahn Stendal-Tangermünde (13,23 km). Kapital: M. 785 000 in 785 St.-Akt. à M. 1000, wovon die Stadt Tangermünde M. 500 000 besitzt. Darlehen: M. 3 000, worauf bis Ende März 1904 M. 24 700 zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./4. 3318 3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Bahnanlage 946 039, belegte Kapitalien 59 849, Effekten 251 928, Kaut.-Effekten 14 800, Debit. 4093, Kassa 3870. – Passiva: A.-K. 785 000, Darlehen 50 000, zur Erweiterung u. Ausrüstung der Bahn 111 039, Kaut.-Kto 14 800, Kredit. 16 631, Grunderwerb 1, Ern.-F. 109 891, R.-F. I 15 350, do. II 79 764, Extra-R.-F. 705, Staats-Eisen- bahnsteuer 10 303, Div. 78 500, Vortrag 8595. Sa. M. 1 280 579. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 182 598, Zs. des Amort.-Darlehens 1075, zur Tilg. desselben 2091, Rückl. in Ern.-F. 12 730, Staats-Eisenbahnsteuer 10 303, Gewinn 87 095. Kredit: Vortrag 12 068, Betriebseinnahmen 283 825. Sa. M. 295 893. Dividenden 1886/87–1903/1904: 4, 4, 4½, 5, 5, 5, 8, 7½, 11, 8, 12, 9, 9½, 11, 10, 10, 12, 10 % Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: 1. Dir. Bürgermeister Ulrichs, 2. Dir. Komm.-Rat Meyer. Aufsichtsrat: Vors. Th. Hemprich, Stellv. Rich. Heinecke, Ernst Meder, Ferd. Zeckwer, W. Aly, Dr. Fr. Meyer. Zahlstelle: Tangermünde: Eisenbahn- Hauptkasse. Eisenbahn-Gesellschaft Stralsund-Tribsees in Stralsund. Gegründet: 28./2. 1899. Konc. 5./10. 1898. Letzte Statutänd. 12./5. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Stralsund über Richten- berg und Franzburg nach Tribsees. Gesamtlänge ca. 36 km. Die Betriebseröffn. Stralsund- Tribsees erfolgte am 1./6. 1901. Kapital: M. 1 750 000, und zwar M. 576 000 in 576 St.-Aktien A à M. 1000, M. 299 000 in 299 St.-Aktien B à M. 1000, M. 234 000 in 234 Vorz.-Aktien A u. M. 641 000 in 641 Vorz.-Aktien B à M. 1000. Vom Reingewinn erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien A u. B vorweg bis zu 3½ % Div., alsdann die St.-Aktien A u. B bis zu 3½ % Div. Der Überrest wird zur Einziehung der Vorz.-Aktien B zum Kurse von 102 % verwendet und sofern diese sämtlich getilgt sein werden, unter die Vorz.- und St.-Aktien gleichmässig verteilt. Die Vorz.-Aktien A und B sind unter sich gleichberechtigt, ebenso die St.-Aktien A und B. Ein Unterschied besteht nur insofern, als die Stadt Stralsund den Vorz.- und St.-Aktien B eine Mindest-Div. von 3½ % gewährleistet. Bei etwaiger Auflösung der Ges. haben die Vorz.-Aktien A und B Anspruch auf den vollen Nennbetrag von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien A und B geleistet werden darf. Geschäftsjahr: 1./4. 31 3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1904: Aktiva: Bahnanlage 1 735 765, Inventar 796, Bankguth. 1624, Debit. 15 735, Kassa 30, Verlust 46 596. – Passiva: Vorz.-Aktien A 234 000, do. B 641 000, St.-Aktien A 576 000, do. B 299 000, Ern.-F. 38 363, Spec.-R.-F. 5194, Bau-F. 6890, Kredit. 100. Sa. M. 1 800 548.