888 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Die beiden inzwischen aufgelösten Gesellschaften: Casseler Stadteisenbahn und Casseler Strassenbahn wurden 1897 für M. 855 000 bezw. für M. 2 040 000 übernommen, das Liniennetz erweitert u. elektr. Betrieb durch Siemens & Halske, A.-G., eingeführt. Bahn- länge 22,15 km, davon zweigeleisig 14,40 km u. eingeleisig 7,75 km, Länge aller Geleise mit Ausnahme derjenigen auf den Betriebsbahnhöfen 37,85 km. Im regelmässigen Betriebe werden jetzt die nachstehenden Linien von insgesamt 30,70 km Betriebslänge gefahren: 1) Königsplatz-Wilhelmshöhe; 2) Hedwigstrasse-Königsplatz-Kirchweg; 3) Holländische Strasse-Hohenzollernstrasse-Mulang; 4) Holländische Strasse-Hohenzollernstrasse-Markt- platz (Wehlheiden); 5) Bettenhausen-Bahnhof Cassel-Germaniastrasse 6) Rothenditmold- Hedwigstrasse Frankfurter Strasse (Niederzwehren); 7) Bahnhof Cassel-Hohenzollern- strasse-Wilhelmshöhe. Die Erlaubnis zur Strassenbenutzung ist seitens des Bezirksverbandes und seitens der Gemeinden Cassel, Wehlheiden, Kirchditmold, Rothenditmold und Bettenhausen ohne Entgelt erteilt worden, dagegen ist die Ges. verpflichtet, die gesamte zum Bahnbetriebe und zur Beleuchtung der Wagen erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elektri- citätswerk der Stadt Cassel zu entnehmen und zwar gegen ein Entgelt, welches für den Verbrauch von 500000 Kilowattstunden p. a. auf 14 Pf. Pro Kilowattstunde vereinbart ist und sich bei Mehrverbrauch darüber hinaus bis auf 11½ Pf. ermässigen kann. Die Preise gelten für die ersten 10 Betriebsjahre. Nach dieser Zeit tritt eine Ermässigung bezw. Erhöhung der Einheitssätze in dem gleichen Verhältnis ein, wie sich die durch- schnittlichen Selbsterzeugungskosten des Stromes in den letzten 3 Betriebsjahren gegen die durchschnittlichen Selbsterzeugungskosten in den ersten 3 Betriebsjahren ermässigt bezw. erhöht haben. Fernere Ermässigungen bezw. Erhöhungen finden von 5 zu 5 Jahren in sinngemässer Weise statt. Die Stadt wird der Ges. in keinem Falle einen höheren Preis in Anrechnung bringen als den, welchen die Stadt anderen grösseren Abnehmern bei Stromabgabe zum Kraftbetrieb berechnet. Bis zum 31. Dez. 1903 ist der Preis auf höchstens 12 Pf. pro Kilowattstunde festgesetzt worden. Verkehrsübersicht 1897/98–1903/1904: Fahrgäste: 2 870 061, 4 412 150, 5 836 242, 7 167 803, 7119 576, 7 563 159, 8 634 459; Betriebseinnahmen: M. 379 550, 535 164, 669 785, 800 671, 784 068, 834 146, 946 117. Die Ges. besitzt 54 Motorwagen und 34 Anhängewagen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000; urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 21. Jan. 1898 um M. 2 000 000, angeboten den Aktionären mit 100 % 4 % == vom 17. Juni 1897 ab. Diese neuen Aktien sind ab 17. Juni 1897 div.-ber. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig., emittiert lt. G.-V. v. 16./1. 1899, rückzahlbar zu 105 %; 2000 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen Robert Warschauer & Co., Berlin, und durch Blanko-Indossament übertragbar. Zs. 2. 1. u. 1./7. Tilg. durch Verl. am 1. Juli (beginnend 1904 bis 1960), zur Rückzahlung am 2. Jan.; verstärkte oder gänzliche Tilg. ab 1905 zulässig. Die Anleihe geniesst keine Vorrechte vor anderen Gläubigern. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. Zugelassen M. 2000000, hiervon zur Subskription aufgelegt M. 1 000 000 28./3. 1899 zu 102.50 %; auch seit 10./4. 1899 in Frankf. a. M. zugelassen. Kurs Enee 1899–1904: In Berlin: 99.50, –, –, –, –, – %. – In Frankf. a. M.: 99.50, 95.50, 99. 99, 99.50, 101.20 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5% zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an den Vorst. und Angestellte, hierauf 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ver- gütung von M. 1000 für jedes Mitglied), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1904: Aktiva: Kassa 2083, übernommene Bahnanlagen 2 108 971, do. Grundstücke 208 206, Neubaukto 5 152 036, Grundstücke 87677, Kaut.-Effekten 25 489, Dienstkautionen 10 000, Effekten des Aktien-Tilg.-F. 123 070, Mobiliar 1, Dienstkleidung 1, Pferde 1, Vorräte 62 980, Debit. 20 455. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Schuldverschreib.-Kto 2 000 000, do. Zs.-Kto 22 400, Dienstkaution 10 000, alte Div. 1147, Kredit. 90 054, Aktien-Tilg.-F. 151 562, Ern.-F. 278 745, R.-F. 55 054 (Rückl. 9668), Tant. 11 021, Div. 175 000, Vortrag 5987. Sa. M. 7 800 972. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 598 249, Schuldverschreib.-Zs. 80 000, Zs. 9313, Pferde-Abschreib. 399, z. Aktien-Tilg.-F. 23 000, z. Ern.-F. 50000, Gewinn 201 676. – Kredit: Vortrag 8311, Betriebseinnahmen 946 117, verschiedene Einnahmen 8210. Sa. M. 962 638. Kurs Ende 1898–1904: In Berlin: 129, 109.75, 96.75, 82.60, 80, 80.75, 93.25 % In Frankf. a. M.: 128.80, 110, 95.50, 83, 80, 80.60, 93.80 %. Aufgel. M. 3 000 000 am 21./5. 1898 in Berlin u. Frankf. a. M. zu 116 % und 4 % Stück-Zs. ab 17./6. 1897. Erster Kurs in Berlin 26./5. 1898 125 %. Dividenden: 1897/98: 4 % (Bau-Zs.); 1898/99–1903/1904: 3¼, 3 / „ % Coußp- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Franz Blumberg. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Geh. Justizrat Dr. Fr. Renner, Cassel; Stellv. Otto Mendels- sohn Bartholdy, Berlin; Dir. Justus Breul, Basel; Reg.-Baumeister Oscar Röhrig, Bochum; Heinr. Koch, Cassel; Albert Koechlin, Basel; Bankier Isaak Dreyfus, Frankf. a. M. Zahlstellen: Für Div.: Cassel: Gesellschaftskasse, Mauer & Plaut; Berlin: Rob. War- schauer & Co.; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co.; Basel: Basler Handelsbank. =