928 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Vertrag zurücktreten. Von der Allg. Elektrizitäts-Ges. sind die Genehmigungen auf die Deutsche Bank u. von dieser auf die neue Ges. übertragen worden. Die Firma Saavedra erhielt M. 260 000 in Aktien der neuen Ges. als Entschädigung für die Einbringung der Ver- träge u. die Vorarbeiten. Ausserdem werden ihr die M. 650 000 betragenden Auslagen ersetzt, ebenso sämtliche Ausgaben der Deutschen Bank, welche die von der Allg. Elektrizitäts-Ges. gemachten Auslagen ihrerseits zurückerstattet hat. Die erste elektr. Bahnlinie wird im Okt. 1904 betriebsfertig hergestellt sein, die Vollendung der gesamten Anlage wird zum Okt. 1905 bewirkt sein. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. (Serie I–V à 1000 Aktien.) Eingezahlt ult. 1903 M. 2 000 000. Anleihe: Mit der Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich u. der Elektrischen Licht- und Kraftanlagen A.-G. in Berlin traf die Ges. ein Abkommen, betr. die Gewährung eines Kontokorrent-Kredits in Höhe von M. 5 000 000. Seitens der Vorschussgeber ist dieser Kredit unkündbar bis zum 31./12. 1908, dagegen hat die Ges. das Recht, die Beträge ganz oder teil- weise auch schon vorher mit 3 monat. Kündig. zurückzuzahlen. Bis Ende 1903 M. 2 000 000 erhoben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Noch einzuzahlende Beträge auf das A.-K. 3 000 000, Strassenbahnen u. Lichtanlagen 3 647 907, Betriebsvorräte 35 443, Debit. in lauf. Rechnung 66 479, Kassa, Effekten u. Bankguth. in Valparaiso 66 024, hinterlegte Kaut. 98 000, Bankguth. in Berlin 1 144 854, Mobil. do. 322, Debit. do. 50. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Vorschusskto 2 000 555, Kredit. 491 527, Compania del Ferro Carril Urbano de Valparaiso 439 601, Gewinn 127 397 (einem Res.-Kto für Deckung der Gründungs- u. Stempelkosten überwiesen). Sa. M. 8 059 081. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. für erworbene Strassenbahnen 55 856, Handl.- Unk. Berlin 6839, Gewinn 127 397. Sa. M. 190 093. – Kredit: Betriebsüberschuss d. Strassen- bahnen v. 1./5.–31./12. 1904 M. 190 093. Dividende 1903: 0 %. Direktion: Ing. Johs. Hub. Müller, Ernst Prieger, Berlin; A. Kolkhorst, Valparaiso. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Arthur Gwinner, Stellv. Bankier Dr. Walter Rathenau u. techtsanw. Dr. Arthur Salomonsohn, Berlin; Kaufm. Cuno Feldmann, Grunewald; Dir Joh. Hamspohn, Kaufm. Elkan Heinemann, Kaufm. Hugo Natalis, Charlottenburg: Reg.-Bau- meister Phil. Schrimpff, Gross-Lichterfelde; Ing. Rich. Werner, Halensee. Prokurist: Ernst Sandkuhl. Vereinigte Westdeutsche Kleinbahnen A.-G. zu Köln a. Rh. Gegründet: 19./12. 1889 unter der Firma: Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn-Ges. in Ronsdorf. erwarb die Ges. 1897 durch Fusion die Wermelskirchen-Burger Bahn. Sitz der Ges. mit Rücksicht auf die Erweiterung des Unternehmens lt. G.-V. v. 2./11. 1900 nach Cöln verlegt und Firma wie oben geändert. Betriebseröffnung 18./11. 1891. Letzte Statutänd. 27./6. 1899, 16./5., 2./11. u. 17./12. 1900 u. 30./6. 1904. Neue Konc. für Kleinbahn v. 2./10. 1897, für Thalsperre-Remscheid v. 25./9. 1899. Zweck: Betrieb der nachbenannten Kleinbahnen: 1. von Wermelskirchen nach Burg a. d. Wupper (11,6 km); 2. von Thalsperre nach Remscheid (2,8 km); 3. von Kreuznach nach Winterburg und von Kreuznach nach Wallhausen (28 km); 4. von Neheim-Hüsten nach Sundern (14,5 km). Die Ges. ist auch berechtigt: I1. weitere Konc. zu Kleinbahnen zu er- werben und auf Grund derselben Kleinbahnen zu bauen und zu betreiben: 2. die ihr konc. Bahnen nach Einholung der erforderl. behördl. Genehm. durch andere betreiben zu lassen; Z. sich anteilig an Bahnen zu beteiligen, welche Dritten konc. sind; 4. aus elektr. Central- stationen, welche sie zum Betrieb, ihrer Bahnen errichtet oder erwirbt, Licht und Kraft an Dritte abzugeben; 5. zur Gewinnung neuer Fracht-Einnahmen neue, an ihren Bahnen entstehende industrielle und gewerbl. Anlagen durch hypoth. Beleihung zu fördern, jedoch mit der Massgabe, dass die Gesamtsumme der Beleihungen nicht mehr als 5 % des jeweiligen Grundkapitals betragen darf und dass für jeden Einzelfall der Beleihung die Genehm. des A.-R. erforderlich ist. Die Kleinbahn Ronsdorf-Müngsten wurde 1902 für M. 420 000 an die Barmer Bergbahn verkauft. –— Pachtlinien: Die Bergheimer Kreisbahnen. Die Ges. lässt z. Z. folgende Linien für ihre Rechnung durch die Westdeutsche Eisen- bahn-Ges. in Cöln betreiben: 1. Kleinbahnen Wermelskirchen-Burg und Thalsperre-Remscheid, 2. Kleinbahn Neheim-Hlüsten-Sundern, 3. Kreuznacher Kleinbahnen, 4. Bergheimer Kreis- bahnen. Bezüglich der unter 4 genannten Bahnen besteht folgende Vereinbarung zwischen der Ver. Westdeutsche Kleinbahnen, A.-G. und der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. Nach Kufnahme des Nebenbahnbetriebes auf den Hauptstrecken der Bergheimer Kreisbahnen, welche auf Grund des Kleinbahngesetzes errichtet wurden, aber in Nebeneisenbahnen nach dem Gesetz vom Jahre 1838 umgewandelt werden sollen, kann die Ver. Westdeutsche Klem- bahnen-A.-G. nach ihrer Wahl von der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. entweder eine feste Verzinsung von 5 % des von ihr in den Bergheimer Bahnen investierten Kapitals in der Höhe von rund M. 1 540 000 fordern, oder sie kann die Bahnen weiter für ihre Rechnung betreiben lassen.