936 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden 1900/1901–1903 1904: 3½, 3½, 4, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. A. R. H. Lange, Apolda. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Dir. Dr. Alfred Stössel, Dresden; Stellv. Max Wenzel, Ilmenau: Bankier A. Paderstein, Bankier Paul Salomon, Dresden; Bankier S. Hirschmann, Arnstadt; Grossherzogl. Rat C. Ludwig, Apolda; Dir. Carl Achtermann, Annaberg i. Erzg. Prokuristen: Ing. Rud. Rathschin, Ilmenau; Kaufm. Ad. Krauskopf, Apolda. Zahlstellen: Apolda: Gesellschaftskasse, J. G. Böhme & Sohn; Dresden: Phil. Elimeyer, Gebr. Arnhold; Arnstadt u. Ilmenau: Hirschmann & Franke. Arterner Electricitätswerke A.-G. in Artern. Gegründet: 1./5. 1893. Letzte Statutänd. 30./9. 1899 u. 12./9. 1903. Zweck: Betrieb einer elektr. Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlage. Kapital: M. 40 000 in 40 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 31./8. 1904 beschloss Ausgabe von M. 20 000–25 000 Vorz.-Aktien (Lit. B) zu 100 %, Die G.-V. v. 25./1. 1905 soll diesen Beschluss abändern. Hypotheken: M. 38 000. Anleihe: M. 19 350 in 5 % Oblig., Stücke à M. 100. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St., Max. 3St. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Immobil. 49 747, Waren 4878, Grundstück u. Wasser- kraft 29 554, Masch. u. Werk 37 133, Accumulatoren 5775, Leitungsnetz 18 832, Zähler 2210, Utensil. u. Werkzeug 3029, Schalttafel 2484, Effekten 800, Tant.-Kto 150, Debit 3315, Kassa 3049. – Passiva: A.-K. 40 000, Hypoth. 38 000, Prior. 19 350, Schuldscheinekto 600, alte Div. 40, Kredit. 40 133, Gewinn 22 838. Sa. M. 160 961. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 16 494, Zs. 3855, Gewinn 22 838. – Kredit: Gewinnvortrag 11 352, Waren 3615, Installation 850, Kraftstrom 5186, Lichtstrom 21 916, Zählermiete 268. Sa. M. 43 189. Dividenden 1893/94–1903/1904: 0, 6, 5, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: F. A. Angerstein. Aufsichtsrat: Vors. E. Henze, R. Thiem, C. Eichfeld, O. Koch, Emil Nohr. Zahlstellen: Artern: Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. 0 ― 0 Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 29./4. 1903 bezw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetr. 15./6. 1903. Letzte Statutänd. 17./12. 1904. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konc. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.- G. Lahmeyer erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1903 gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. der neuen Ges. Lech-Elektrizitäts- werke von dieser übernommen wurde. Mit der Lahmeyer-Ges. wurde ein Betriebsvertrag auf 10 Jahre abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnützung der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Er- werbung der 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konc.; gewerbliche Erzeugung elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk besteht aus einem quer in den Lech eingebautem Stauwehr aus Beton und einem ca. 7.3 km langen Werkkanal. Zum Ausgleich der täglichen durch die veränderten Kraftentnahmen entstehenden Schwankungen ist ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm angelegt. Die Turbinenstation hat mit Station Gablingen (3.5 km) Anschlussbahn erhalten, da von dort aus die bereits vorhandenen oder noch anzusiedelnden Industrieanlagen mit Geleisanschluss versehen werden. Bisher sind 5 Turbinen von je 1500 HP. Leistung, die um 10 % gesteigert werden kann, aufgestellt, je zur Hälfte für Wechselstrom (Drehstrom) und für Gleichstrom verwendbar, weil die Höchster Farbwerke für ihr dort errrichtetes Unternehmen Gleichstrom brauchen. Zunächst beziehen sie 3000 HP. Gleichstrom und 550 HbP. Drehstrom, weitere 2000 HP. werden für sie mittels Dampfanlage hergestellt, sobald die bereits nachgesuchte Erlaubnis zur weiteren Ausnutzung der Lechkräfte erteilt ist. Um jedoch diese vermehrte Stromlieferung schon früher aus- führen zu können, hat die Ges. in der Nähe ihrer Turbinenanlage eine Dampfcentrale er- richtet. Ferner sind für die Lieferung des erzeugten Stromes Verträge mit den Gemeinden von Augsburg, Friedberg, Lechhausen auf je 40, Gersthofen u. Oberhausen auf je 50 Jahre ab- geschlossen. Nach Augsburg kommt aber vorerst fast nur Kraftstrom in Betracht, erst nach Ablauf des dortigen Gasvertrages (1907) kann Lichtstrom hinzutreten. Der Bau eines kon- kurrierenden Augsburger Lichtwerkes ist jedoch kaum anzunehmen, da für die ersten 20 Jahre einzig das Lechwerk den Kraftstrom liefern darf. Die Stadt Augsburg erhält aus der dortigen Brutto-Einnahme zwischen 4 u. 6 %, ferner / Anteil an dem Supergewinn über 6 % des A.-K., soweit solcher pro rata des dortigen Stromabsatzes entfällt. Ab 1907 darf die Stadt nach voraufgegangener einjähriger u. von 1910 ab nach voraufgegangener dreijähriger Künd. die Leitungen innerh. der Stadt Augsburg u. der event. später noch eingemeindeten Gebiets- ――