1090 Brauereien. Aktienbrauerei Erlangen vorm. Gebrüder Reif in Erlangen. Gegründet: 16./4. 1896; eingetr. 2./5. 1896. Übernahmepreis M. 1 114 972.84. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 16. 1. 1900. Die Vorbesitzer Gebr. Reif haben sich bei der Gründung der A.-G. verpflichtet, innerh. 10 Jahren in Deutschland keine Brauerei zu errichten und sich an keiner solchen zu beteiligen. Der Weiterbetrieb des in Nürnberg unter der Firma G. N. Kurz'sche Brauerei J. G. Reif bestehenden Geschäfts steht ihnen frei, dagegen verpflichteten sie sich, kein Bier nach Erlangen sowie an die bei der Gründung der A.-G. vorhanden gewes. Kundschaft der Firma Gebr. Reif zu liefern. – Ebenso hat sich die A.-G. verpflichtet, kein Bier nach Nürnberg oder an bei der Gründung vorhandene Kunden der genannten Nürnberger Brauerei zu liefern. – Die Grundstücke der Ges. umfassen die Brauerei- und Mälzereianlagen in der unteren Karlelr „Flächeninhalt 36, 1 a; Pichplatz mit Fassremise und Büttnereiwerkstätte, Eiskeller etc. in der Nürnbergerstr. (40, 6 a), ferner Wirtschaftsplatz, Wiesen, Acker etc., sämtl. in Erlangen gelegen, Flächeninhalt (456,5 a) und ausserdem ein Grundstück in Bubenreuth (25,2 a). Die im Burgberg zu Erlangen beleg. Keller befinden sich zum Teil unter fremdem Grund u. Boden. 1902/1903 Erwerb von 3 Wirtschaftshäusern in Erlangen im Subhastationswege für zus. M. 133 521. – Bierabsatz 1895/96– 1903/ 1904: 30 013, 27 313, 24 766, 25 377, 26 234, 27 230, 25 427, 26 383, 33 192 hl. Kapital: M. 938 000 in 938 Aktien (aus der Zahlenfolge 1–1000) mit dem Stempelaufdruck „zus. gelegt lt. G.-V.-B. v. 19./11. 1901' bezw. „Zuzahlung lt. G.-V.-B. v. 19./11. 1901“ à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Ende des Geschäftsj. 1900/1901 trat an die Ges. die Frage der Übernahme von Hypoth.-Kapitalien u. Handschein-Forder. heran, welche die Vorbesitzer an Kunden ausgeliehen hatten und diesen ab 1./10. 1901 zur Rückzahlung kündigen konnten. Um nicht Kredite in Anspruch nehmen zu müssen, beschloss die G.-V. v. 19./11. 1901, das A.-K. um höchstens M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2:1 herabzusetzen, ferner den Aktionären anheimzustellen, auf ihre Stücke M. 400, also 40 % zuzuzahlen, wogegen die Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen sein und die Aktionäre M. 400 5 0% Öblig. erhalten sollten. Frist zur Zuzahl. 5.–24./12. 1901, zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung 5./4. 1902. Von dem Recht der Zuzahl. haben die Besitzer von M. 876 000 Aktien Gebrauch gemacht, zus. gelegt wurden M. 100 000 Aktien freiwillig, M. 22 000 zwangsweise, zu denen noch M. 2000 der Ges. zur Verwertung eingereichte Aktien kamen; an Stelle dieser zus. M. 24 000 sind nunmehr M. 12 000 zus.gelegte Aktien für Rechnung der Beteiligten zum Verkauf gelangt, der einen Netto- Erlös von M. 7790.10 erbrachte. Auf jede der erwähnten 24 Stück Aktien kann demnach ein Betrag von M. 324.58 erhoben werden (Frist 31./12. 1902). Von dem Buchgewinn von M. 62 000 sind zunächst die durch die Transaktion, nach deren Durchführung das A.-K. auf den Eingangs erwähnten Stand gebracht wurde, entstandenen Kosten von M. 16 575 getilgt und der Rest einschl. des Vortrags aus 1901 von M. 27 882 wurde dem Delkr.-Kto überwiesen. Anleihe: M. 400 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 19./11. 1901, Stücke à M. 400, Zs. 1. 4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. bezw. Rückkauf von mind. 2 % und ersp. Zs. Jeder Aktionär, welcher bis 24./12. 1901 auf seine Aktien 40 % pro Stück zu- gezahlt hat, hat eine dieser Oblig. ausgehändigt bekommen (s. auch unter Kapitah). Durch die Aufnahme der Anleihe war die Ges. in der Lage, nach Übernahme der Hypoth.-Kapitalien und Handschein-Forder. auch die vorhandenen Bankschulden von M. 221 748 abzutragen und ferner noch einen Betrag zur Verwendung im Interesse des Geschäfts übrig zu behalten. Von den in Frage gekommenen Hypoth.-Kapitalien und Handschein-Forder. von M. 1 962 hat die Ges. M. 111 848 übernommen. Hypotheken (Ende Sept. 1904): 242 271:; auf Wirtschaftshäuser M. 167 698. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. aßt Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., event. Extra-Abschreib. und Rücklagen, yertragsm. Tant. an Vorst. und etwaige besondere Grat., alsdann bis 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 1000 an den Vors., von M. 500 für jedes andere Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1904: Aktiva: Grundstück 200 387, Gebäude 450 349, Wirtschafts- häuser abz. Hypoth. 140 306, Masch. 85 354, Gärbottiche u. Fastagen 49 922, Fuhrpark 3255, Pferde u. Geschirre 7329, Ochsen 604, Utensil. u. Mobil. 7041, Wirtschaftsinventar 14 6024 Debit. u. Darlehen 596 727, Kassa 14 065, Wechsel 24 759, Effekten 4982, Vorräte 130 551. Passiva: A.-K. 938 000, Hy poth. 242 272, Teilschuldyerschreib. 400 000, do. Zs.-Kto 9720, KEe 71 705, Delkr.-Kto 24 515, R.-F. 13 767 (Rückl. 1557), Res. für Gebührenäquivalent 1000, Div. 28 140, do. alte 175, Vortrag 947. Sa. M. 1 730 241. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Betriebs-Unk. 210 927, Reparat. 8259, Zs. 18 013, Steuern 4418, Abschreib. 40 989, Delkr.-Kto 3000, Res. für Gebührenäquivalent 500, Rein- gewinn 30 644. – Kredit: Vorkrag 193, „ 316 132, Ökonomie 425. Sa. M. 316 750. Kurs: Aktien Ende 1896–1901: 132, 99.50, 76.25, 80, 64, – %. Em.-Kurs 9./6. 1896: 132 %. Die Notierung der alten Aktien wurde ab 24.) 5.1902 eingestellt. Die abgest. Aktien sind im Mai 1902 zugelassen. Erster Kurs 11./6. 1902: 66 %. Ende 1902— 1904: 69.50, 80.30 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1895/96–1900/1901: 7, 4, 1, 1, 1½, 0 %; abgest. Aktien 1901/1902 bis 1903/1904: 1, 2, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. kK.) Direktion: Joh. Meyer, Herm. Claassen.