1100 Brauereien. Frankfurter Bürgerbrauerei Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung in Limburg. Gegründet: 13.4 1887 unter der Firma Brauerei Essighaus vorm. Fritz Eurich; handelsger. eingetr. 1./6. 1887. Vom 15./1. 1900 bis 9./1. 1902 ohne den Zusatz „vorm. Fritz Eurich-. Jetzige Firma seit 9./1. 1902. Letzte Statutänd. 15./1. u. 25./5. 1900, 15./1. 1902 u. 25./6. 1904 Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Fritz Eurich übernommenen und der 1889 von Leschhorns Nachfolger angekauften Brauereien in Frankfurt a. M. Erstere Brauerei wurde für M. 706 111 übernommen, wogegen die Leschhornsche Brauerei M. 1 086 320 kostete. 1893 wurde eine neue Mälzerei mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 20 000 Ctr. Malz erbaut, 1898 der Limburger Brauerei Greifenberg, wogegen 3 Wirtschaftsanwesen in Zahlung gegeben wurden. Die Limburger Brauthätigkeit wurde 1899 aufgegeben und auf den Frankfurter Betrieb übertragen, der Limburger Mälzereibetrieb dagegen vergrössert. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Brauerei 1904 Ankauf der anstossenden 2867 qm grossen Schneiderschen Kellereien für M. 300 000, wovon M. 150 000 angezahlt sind. Diese Anlagen reichen für eine weitere Produktion von 50 000 hl u. lassen sich noch bedeutend erweitern. In Griesheim bei Darmstadt wurde 1904 ein Wirtschaftsanwesen erworben. 1904 erwarb die Ges. M. 500 000 Aktien der Verein. Brauereien A.-G. zu Frankf. a. M. zu 115 % (s. auch unter Kapital, in der Bilanz unter Effekten). Bierabsatz 1894/95–1903/1904: 46 063, 49 687, 49 011, 59 913, 60 983, 59 215, 71 296, 102 633, 114 179, 134 718 hl. Kapital: M. 2 400 000 in 1200 abgest. Aktien (Nr. zwischen 1–1600) u. 1200 Aktien von 1904 (Serie II Nr. 1201–2400) sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht im Dez. 1888 um M. 600 000 zu 112½ % auf M. 1 600 000; Bezugsrecht der Aktionäre zu 125 %. Die G.-V. v. 25./5. 1900 beschloss zur Reorganisation der Ges. Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien von 4: 3. Frist v. 20./7. bis 15./8. 1900. Für 32 Aktien (darunter 5 für kraftlos erklärte) wurden 24 abgest. Aktien verkauft. Aus dem Erlös entfiel für jede der 32 Aktien M. 639.55, und ferner als Div. pro 1899/1900 noch auf jede M. 30. Der Buch- gewinn von M. 400 000 wurde zu Extra-Abschreib. verwendet. Die zus. gelegten Aktien sind ab 1./10. 1899 div.-ber. Die G.-V. v. 25./6. 1904 beschloss zur Vermehrung der Betriebsmittel, Erweiterung der Lagerkeller u. Erwerb von Aktien der Verein. Brauereien A.-G. zu Frank- furt a. M. Erhöhung des A.-K. auf M. 2 400 000 durch Ausgabe von 1200 neuen Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1. 10. 1903, übernommen von einem Konsortium zu pari zuzügl. 6 % lauf. Stück-Zs., angeboten den Aktionären 1: 1 v. 17.–28. 9. 1903 zu 102 % zuzüsl. 6 % lauf. Stück- Die 1200 abgest. Aktien mit der früheren Firma „Brauerei Essighaus“ werden lt. G.-V. 4./1. 1905 kostenlos gegen solche mit der neuen Firma umgetauscht. Hypothekar-Anleihe: M. 750 000 in 4 % auf Namen lautenden Partial-Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 400 Stücke Lit. A à M. 1000 und 700 Stücke Lit. B à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1897 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./10.; kann event. verstärkt oder mit 3monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: In Vertretung der Rechte der Anteils- eigner wurde dem Hypotheken-Kreditverein in Frankfurt a. M. eine Hypothek in Höhe von M. 787 500 auf verschiedene Immobilien der Ges. bestellt. Zahlstellen: Gesellschafts- kasse; Frankfurt a. M. u. Darmstadt: Ferd. Sander. Aufgelegt 31./5. 1895 im Umtausch gegen frühere 4½ % Anleihe oder gegen bar zu 102.75 %. In Umlauf Ende Sept. 1904 noch M. 688 000. Kurs Ende 1896–1904 in Frankf. a. M.: 100. 30, 100, 99, 97.50, 94, 94.70, 97, –, 99 %. Hypotheken: M. 404 400 auf dem Limburgeru. Rese . darunter M. 300 00 0 zu 43 % verz. u. mit 6 monat. Frist kündbar. Ferner M. 150 000 zu 4 % auf den 1904 er- worbenen Schneiderschen Kellereien, tilgbar in 10 Jahresraten à M. 15 000. M. 342 950 auf 8 Wirtschaftsanwesen zu 4, 4½, 4¾ und 5 % mit verschied. Kündigungsfristen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, alsdann bis 4 % erste Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergütung von zus. M. 7000), vertragm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Brauereiimmobil. 1 778 751, Wirtschafts- do. (abzügl. 328 900 Hypoth.) 207 645, Masch. u. Einricht. 187 291, elektr. Anlage 30 309, Fastagen 118 142, Fuhrpark 101 997, Brauereigeräte 22 274, Wirtschaftsinventar 223 962, Flaschenbiergesch: äft 50 000. Effekten 598 700, Kassa 42 613, Wechsel 93 882, vorausgez. Versich. 14 109, Hypoth. u. Darlehen 533 975, Bier- u. Mieteausstände 215 887, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 412 840. – Passiva: A.-K. 2 400 000, Anleihe 688 6 0, do. Zs.-Kto 13 880, Hypotb. 554 400. do. Zs.-Kto u. Mieten 59 499, R.-F. 35 050 (Rückl. 8533) Spec.-R.-F. 50722 (Rückl. 10 000), Delkr.-Kto 73 647 (Rückl. 40 000), Accepte 203 542, Kredit. 341 151, Kaut. 37 408, Div. 144 000, do. alte 90, vertragsm. Tant. 7579, Sonder-Abschreib. auf Brauerei-Immobil. 20 000, Vortrag 3408. Sa. M. 4 632 376. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Braumaterial. 817 149, Betriebs-Unk. 151 515, Brenn- material. 48 381, Gehälter u. Löhne 326 126, Reparat. 163 153, Steuern 119 396, Mieten u. Zs. 50 085, Handl.-Unk. 162 296, Abschreib. 235 116, do. auf Debit. 9822, Gewinn 233 520. — Kredit: Vortrag 2858, Bier u. Brauereiabfälle 2 313 796. Sa. M. 2 316 654. Kurs: In Frankfurt a. M.: Aktien Ende 1888–1899: 141, 124.40, 97, 64, 63, 60, 73.50, 78, 66.20, 66, 61, 77 %; abgest. Aktien Ende 1900–1904: 91, 92, 97, 118, 133 %. Aufgelegt 6. 6.1887 zu 130 %. – In Dresden: Aktien Ende 1889–1899: 117, 100, –, 65, 70, 70, –, 66, , –, 77 %; abgest. Aktien Ende 1900–1904: –, 96, 97.50, 118, 134 % Die abgest. Aktien von 1900 wurden im Aug. 1900 durch die Deutsche Genossenschafts- Bank in Frankfurt a. M. ――