1104 Brauereien. Löwenbrauerei Louis Sinner Act.-Ges., Freiburg, Baden. Gegründet: 29./10. 1888. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 u. 29./11. 1904. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Die Ges. übernahm käuflich: 1) von Louis Sinner dessen Löwenbrauerei, Felsenkeller Kuenzer'sche Brauerei, Brauerei im Stühlinger, Karpfenwirtschaft für M. 1 350 000; 2) von Karl Küchlin dessen in Lörrach gelegenes Anwesen für M. 103 000; 3) von Michael Hassler dessen in Freiburg gelegenes Besitztum für M. 225 000. Gesamtpreis aller Objekte M. 1 678 000. Die Ges. erwarb ferner 1889 die Brauerei Jörger in Waldkirch für M. 215 000, hat dieselbe aber wieder verkauft. 1894 wurde eine neue Trommelmälzerei gebaut und die Mittel durch Erhöhung der Oblig.-Schuld um M. 400 000 beschafft. 1895 wurde die Brauerei des Fritz Sutter-Renz für M. 525 000 erworben. Die der Ges. gehörige Gambrinushalle in Freiburg i. B. brannte 24./5. 1900 vollständig nieder; der Ges. erwuchs dadurch ein Schaden von rund M. 200 000, indem von der auf M. 300 000 veranschlagten Neubausumme nur M. 100 000 durch Versich.-Entschädig. gedeckt wurden. Zum Ausgleich dieses Verlustes wurde 1899/1900 keine Div. gezahlt und dem Spec.-R.-F. M. 100 000 entnommen. Der Neubau der Gambrinushalle, für den M. 207 364 ausgegeben sind, ist seit Nov. 1901 völlig fertiggestellt. Bierabsatz 1894/95–1903/1904: 66 338, 89 039, 90 838, 86 816, 96 824, 94 296, 83 228, 88 762, 88 243, 92 193 hl. Die 1903/1904 in Angriff genommenen Erweiter. u. Erneuer. der maschinellen Anlage, Aufstellung einer weiteren Dampf- u. einer 2. Eismaschine werden 1904/1905 zu Ende geführt. Die Kosten werden auf mehrere Jahre verteilt u. wurden deshalb zus. M. 140 000 aus dem Gewinn 1902/1903 u. 1903/1904 zurückgestellt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000, und zwar 1250 Aktien I., 100 II., 450 III. und 200 IV. Emiss. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 16./1. 1889 auf M. 1 350 000, lt. G.-V.-B. vom 27./8. 1889 auf M. 1 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 4.11. 1895 auf gegenwärtigen Stand gebracht. Bezugsvorrecht der Aktionäre al pari. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A à M. 500 u. Lit. B à M. 1000 auf den Namen Chr. Mez. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1894–99 durch jährliche Auslosung von mind. M. 15 000, in allen folgenden Jahren von mind. M. 20 000 im Juni auf 1./9.; kann verstärkt, auch ab 1./9. 1904 mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Die Anleihe ist auf die Brauerei und Mälzerei sowie auf die Anwesen Löwenstr. 8 und Belfortstr. 3 sichergestellt. Zahlst.: Freiburg: Eigene Kasse, Oberrheinische Bank; Frankfurt a. M.: Bank für Handel u. Industrie. Ende Aug. 1904 noch aussenstehend M. 844 600. Nicht notiert. Hypotheken: M. 1 237 446 insgesamt (Stand am 31./8. 1904). Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. Febr., gew. Nov. 1 Aktie = 1 St., Max. 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vertr. Tant. an Dir., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 10 000), Rest zur Verf. der G.-V. Gesamtabschreib. bis 1904 Löwenbrauerei M. 1 684 616, Filial-Brauerei Renz M. 197 704. Bilanz am 31. Aug. 1904: Aktiva: Brauerei u. Mälzerei 1 278 288, Häuser 1 813 994, Masch. 216 841, Fastagen 125 125, Fuhrwesen 39 700, Brauereigeräte 16 030, Wirtschaftsgeräte 84 342, Mobil. 2165, Bahnanlage 4722, Eisenb.-Biertransportwagen 14 628, Kassa 1379, Wechsel 2150, Debit. 391 765, hypoth. Darlehen 255 649, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen etc. 247 252, Guth. Filial-Brauerei Renz Nachf. 525 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 50 000, Oblig. 844 600, Hypoth. 1 237 446, Kredit. 415 262, Deposit. 40 352, Delkr.-Kto 5576, alte Div. 120, Ern.- u. Erweiter.-F. 45 228, Gewinn 180 446. Sa. M. 5 019 030. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz u. Gerste 348 186, Hopfen 69 099, Brennmaterial. 60 765, Fuhrwesen-Unk. 22 506, Betriebs- do. 97 487, Gehälter u. Löhne 137 424, Malzsteuer u. Steuern 208 225, Zs. 91 577, Abschreib. 89 701, Gewinn 180 446. – Kredit: Vortrag 14 985, Bier 1 237 467, Brauerei- u. Mälzereiabfälle 52 964. Sa. M. 1 305 416. Bilanz der Filial-Brauerei Ch. Renz Nachf. am 31. Aug. 1904: Aktiva: Liegenschaften 390 669, Masch. 102 019, Fastagen 31 261, Fuhrwesen 8932, Brauereigeräte 8206, Wirtschafts- do. 8797, Mobil. 1102, Kassa 2333, Debit. 60 499, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 45 550. — Passiva: Guth. der Löwenbrauerei 525 000 Kredit. 107 834, Gewinn 26 534. Sa. M. 659 368. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz 92 454, Hopfen 14 008, Brennmaterial. 15 549, Betriebs-Unk. 30 731, Gehälter u. Löhne 30 178, Malzsteuer 46 910, Zs. 15 803, Abschreib. 18 604, Gewinn 26 534. – Kredit: Bier 281 663, Brauereiabfälle 9108. Sa. M. 290 771. Verwendung des Gesamtgewinns: Div. 80 000, Tant. u. Grat. 35 690, für Erneuer. 80 000, Vortrag 11 290. Sa. M.. 206 980. Kurs Ende 1889–1904: 106.50, 145.80, 125, 118, 117.50, 136.80, 151.80, 152.20, 143, 123, 124, 100, –, 85, 85, 93 %. Eingeführt M. 300 000 Aktien I./II. Emiss. am 6./12. 1889 durch Frankf. Filiale der Deutschen Bank. Voranmeldungskurs 158.50 %; seit Mai 1899 Nr. 1– 2000 lieferbar. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1888/89–1903/1904: 12, 12, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 7, 0, 0, 3, 3, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) für Gewinn-Anteile, die vor dem 1./1. 1900 fällig geworden sind: 3 J. (F.) Direktion: Herm. Demuth, Heinrich Korn. Für die Filiale: Fritz Sutter. Prokuristen: Aug. Gross, Ernst Bäckert, Rich. Steppacher. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Jul. Mez, Oscar Mez, Dr. E. Risler, L. Rau, Freiburg i. B. Zahlstellen: Eigene Kasse: Mannheim u. Freiburg i. Br.: Oberrhein. Bank u. deren Filialen; Frankf. a. M.: Deutsche Bank.