1116 Brauereien. Brauerei Iserlohn Akt.-Ges. in Grüne bei Berlohn. Gegründet: 28./8.; eingetr. 3./10. 1899. Letzte Statutänd. 17 ./5. bezw. 8./8. 1904. Gründer: 27 Bürger von Iserlohn etc. Errichtung u. Betrieb eines Bierbrauereigewerbes nebst den dazu gehörigen Nebengewerben. Mit dem Ausstoss des Bieres wurde März 1901 begonnen. Kapital: M. 607 000 in 160 abgest. St.- u. 447 Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Die Vorz.- Aktien erhalten aus dem Reingewinn 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch, sodann die St.-Aktien gleichfalls 5 % und einen etwaigen Rest alle Aktien gleichmässig. Urspr. A.-K. M. 500 000, herabges. zur Tilg. der Unterbilanz von Ende 1903 M. 150 000 It. G.-V. v. 17. 5. auf M. 160 000, indem M. 20 000 vom A.-R. valutafrei zur Verf. gestellte Aktien vernichtet und die verbliebenen 420 Aktien im Verhältnis 3: 1 zus. gelegt wurden. Frist bis 5./10 1904. Sodann wurde Ausgabe von bis M. 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 beschlossen, von denen M. 447 000 gezeichnet sind. Hypotheken: M. 504 315. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Debit. 307 319, Immobil.: Brauerei- u. Wirtschafts- anwesen 688 870, Masch., Kessel, Fastagen, Transportfass, Geräte, Flaschen, Flaschenkasten, Pferde u. Wagen, Mobil. etc. 427 576, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 42 016, Kassa u. Wechsel, vorausbez. Versich. 3429, Verlust 150 000. – Passiva: A.-K. 500 000, Kredit., Waren- schulden etc. 102 343, Hypoth., Brauerei- u. Wirtschaftsanwesen 504 316, Accepte 511 794, R.-F. 757. Sa. M. 1619 210. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 84 913, Abschreib. 37 495, Malz. Hopfen, Kohlen, Fourage etc. 107 823, Gehälter, Löhne, Zs. etc. 143 716. – Kredit: Bier 212 144, Eis u. Treber 11 803, Verlust 150 000. Sa. M. 373 947. Dividenden 1899–1903: 0. 0, 0 (8 Mon.), 0, 0 %. Direktion: Ed. Langer. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Aloys Schmitz-Otto, Cöln; Rentner Joh. Docters, A. Wohlfromm, Iserlohn; Dir. R. Willms, Andernach; Fabrikant Ernst Brüninghaus, Werdohl. Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vormals G. Sinner in Grünwinkel in Baden mit Zweigniederlassungen in Durmersheim, Käferthal, Berlin, Stettin, Lubau bei Posen und Neufahrwasser; Niederlagen in Leipzig, Frankfurt a. M., St. Johann-Saarbrücken, Mannheim, Pforzheim und Stuttgart. Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Übernahmepreis M. 2 000 000. Letzte Statut- änd. 11./4. 1900 u. 21./11. 1904. 1888 wurde die Endemann'sche Presshefen-, Spiritus- und Malzfabrik in Käferthal angekauft. 1898 Erwerb der Gebr. Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin u. Neufahrwasser mit Lagerhalle in Mannheim; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Die Friedmann'schen Anlagen standen mit M. 1 398 696 zu Buche. Das Etabliss. in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Grundbesitz in Grünwinkel ca. 402 551 qm, in Käferthal ca. 33 590 qm, in Durmersheim ca. 18 392 qm, sonst. Grundbesitz rund 52 330 qm. Die Ges. ist mit ihren Fabriken in Stettin u. Neufahrwasser, sowie mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim u. Käferthal bei der Centrale für Spiritus-Verwert. in Berlin beteiligt. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel, Durmersheim u. Käferthal, je eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, Stettin u. Neufahrwasser, eine Malzfabrik in Grünwinkel und Käferthal, eine Grossbrauerei und Roggenmühle in Grün- winkel, zwei Lagerhallen in Mannheim, Häuser in Karlsruhe, Baden etc., sowie endlich eine eigene See- und Fluss-Rhederei zur Verfrachtung der eigenen Waren. In der Brauerei kam 1902 eine zweite Eismaschine zur Aufstellung. Zur Bedienung Norddeutschlands wird in Luban bei Posen eine neue Presshefefabrik mit Brennerei errichtet, die gegen Ende 1904 in Betrieb kommen soll. In Karlsruhe hat die Ges. ein von der Stadt erbautes Getreidelagerhaus am Rheinhafen erpachtet u. im Sommer 1904 Terrains in Rixdorf bei Berlin von der falliten Presshefefabrik A.-G. erworben. Zweck: Betrieb von Brauerei, Spiritus- u. Presshefen-Fabrikation, Mälzerei, Müllerei, Gast- und Landwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse und Handel mit einschlägigen Produkten, sowie Rhederei u. Spedition. – Bierabsatz 1900–1903: 77 000, 84 000, 88 000, 91 000 hl. An- gaben über Absatz von Spiritus und Presshefe fehlen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeben zu 120 %, ferner lt. G.-V. v. 11./11. 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären v. 15./2.–15./3. 1898 zu 180 %, lt. G.-V. v. 18./7. 1898 um weitere M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1899 div.-ber. Aktien, über- nommen von einem Konsortium zu 218.50 %, angeboten den Aktionären 3.–15./10. 1898 zu 220 %, vollgezahlt seit 31./8. 1899, und lt. G.-V. v. 21./11. 1904 um noch M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 198.50 % angeboten den Aktionären 5: 1 v. 22./11.–17./12. 1904 zu 200 %, zahlbar M. 250 abzügl. 5 % Zs. bis 1./1. 1905 sofort, M. 750 am 15./1. 1905 u. M. 1000 am 1./4. 1905. Die Erhöhung von 1898 geschah zum Zwecke der Erwerbung der Friedmann'schen Spritfabriken