Brauereien. 1274 Feldschlösschen-Brauerei Weimar, Aktiengesellschaft in Weimar. Gegründet: 1894. Letzte Statutänd. 29./12. 1899. Beschafft wurde 1898/99 eine Kaltluft- u. Eismaschinenanlage. Die Ges. besitzt u. a. die Wirtschaften zur Granate in Weimar, die Kaiser Wilhelmshalle in Merseburg u. 4 Wirtschaften in Erfurt. Bierabsatz 1895/96–1903/1904: 18 000, 20 000, 22 613, 26 710, 26 412, 28 010, 28 290, 31 052, 30 000 hl. Kapital: M. 524 000 in 515 Inh.-Aktien à M. 1000 und 45 Nam.-Aktien à M. 200. Hyp.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % hypoth. sichergestellten Schuldverschreib. von 1900, 250 Stücke (Nr. 1–250) à M. 1000, 500 (Nr. 251–750) à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1911 durch jährl. Ausl. von M. 10 000 im Juni (zuerst 1910 auf 1./4.); verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. ab 1910 vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. von M. 261 500 Hypoth., der Restbetrag zur Begleichung von Bankkrediten. Zur Sicher- heit ist dem Darleiher, dem Vorschuss- u. Sparverein zu Weimar, eine erststellige Hypothek in Höhe von M. 500 000 auf dem 11 542 qm grossen Brauereigrundstück samt Gebäuden und Zubehör bestellt, ausserdem haftet die A.-G. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Weimar: Vorschuss- u. Sparverein. Zur Subskription gestellt am 26.–28./3. 1900 zu 101 %. Nicht notiert. Hypotheken: M. 372 050. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Brauerei Grund u. Boden 77 400, Brauereigebäude 325 875, Grundbesitz I 586 454, do. II 43 995, Masch. u. Apparate 98 146, Eismasch. 40 104, Beleuchtungsanlage 5977, Anschlussgeleise 5909, Werkzeug 360, Pferde u. Geschirre 6047, Fuhrwerk 7817, Utensil. 3136, Wirtschaftsmobil. 27 957, Fastage 58 823, Bankguth. 67 702, div. Vorauszahl. 4081, Kassa 2953, Rimessen 422, Effekten u. Effekten-Kaut. 14 800, Kaut.- Kto I 10 103, Debit. gegen Hypoth. u. Schuldscheine 297 717, do. für Biere etc. 59 386, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 59 836. – Passiva: A.-K. 524 000, Schuldverschreib. 500 000, Hypoth. 372 050, R.-F. 14 815 (Rückl. 2257), Spec.-R.-F. 20 897 (Rückl. 12 008), Delkr.-Kto 2973, Kaut.-Kto II 8940, Accepte 12 378, Rückstände 10 337, Kredit. 307 734, Div. 26 200, Tant. an A.-R. 2193, Grat. 2490. Sa. M. 1 805 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produkt.-Unk. 329 738 (darunter Malz 124 936), Zs. 33 995, Abschreib. 48 830, do. auf Debit. 10 841, Gewinn 45 150. – Kredit: Bier 444 429, Abfälle etc. 10 020, Zs. 13 877, Diverses 228. Sa. M. 468 556. Dividenden 1893/94–1903/1904: 5, 5, 5, 2½, 2½, 2½, 2, 3, 4, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Saradeth. Aufsichtsrat: (5) Vors. Rich. Fricke, Gust. Raumer, Amandus Schmidt, C. A. Meyer, H. Aug. Staudinger, Weimar. Vereinigte Werdersche Brauereien in Werder a. Havel mit Filiale in Berlin-Schöneberg. Gegründet: 22./2. 1896 mit Wirk. ab 1./10. 1895; eingetr. 16./3. 1896. Letzte Statutänd. 21./12. 1899, 21./12. 1900 u. 17./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Fortführung der Bierbrauereien von Georg Hoffmann, Lerch & Plettenberg, Schulze & Hildebrand und Georg Bauer in Werder. Die Ges. besitzt ausserdem Grundstücke in Berlin-Schöneb., Brandenburg a. H., Lehnin, Goerzke, Genthin u. Wusterwitz. Der Übernahmepreis stellte sich insgesamt auf M. 2 401 404; dabei kamen auf die Hoffmannsche Brauerei M. 1 048 404, auf die von Lerch & Plettenberg M. 418 000, die von Schultze & Hildebrand M. 444 000 und die von G. Bauer M. 491 000. Gegen die früheren Direktoren Hoffmann und Plettenberg schwebt wegen Rückerstattung von, durch ihre Ge- schäftsführung verschuldeten Ausfällen ein Prozessverfahren (Objekt M. 78 000). In erster Instanz wurde ein obsiegendes Urteil erzielt; die zweite Instanz (Kammergericht) hat noch nicht entschieden. Die G.-V. v. 17./6. 1901 beschloss Erwerb der mit M. 250 000 A.-K. arbeitenden Brandenburger Aktienbrauerei (Roland-Brauerei) für M. 150 000, zahlbar ab 1./10. 1903 in 10 Jahresraten à M. 15 000; der Kaufpreis ist während der ganzen Zeit nicht zu ver- zinsen. Die auf dem Grundstück ruhende 4½ % Hypoth. von M. 200 000 ist seitens des Gläubigers noch 7 Jahre unkündbar. – Bierabsatz 1895/96–1903/1904: 70 386, 71 628, 67 043, 72 439, 77 609, 71 420, 67 656, 71 238, 76 429 hl. Der Betrieb ist gegenwärtig derart verteilt, dass mit Rücksicht auf Frachtverhältnisse in Brandenburg ca. 15 000 hl produziert werden, während der Rest von ca. 56 000 hl auf 2 Betriebe in Werder entfällt, die anderen beiden Betriebe in Werder dienen Lager- u. Mälzereizwecken. 1904 Bau eines neuen Sudhauses in Werder mit M. 70 000 Kostenaufwand. Kapital: M. 1 800 000 in 1200 abgest. St.-Aktien u. 600 Vonz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Anspruch auf Nachzahl. u. Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. M. 1 800 000 in 1800 Aktien; behufs Beschaffung neuer Mittel, Tilg. des Bankierkredits etc. beschloss die G.-V. v. 17./12. 1902 Herabsetzung auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 2 (Frist bis 25./6. 1903), sowie Em. von M. 600 000 in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1902. Dieselben wurden von der Bank f. Brau- industrie in Berlin zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1902 mit der Verpflichtung über