―= 1310 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Stelle im Werte von M. 1 050 000, auf das Grundeigentum und die Gebäude nebst Zubehör der Fabrik Repsoldstr. eingetragen. Pfandhalter u- Zahlst.: Nordd. Bank in Hamburg. In Um- lauf Ende Sept. 1904 noch M. 580 000. Kurs Ende 1896–1904: 103.50, 101, 100, 99, 99, 100, 102.50, 104.50, 104, 90 %. Eingef. 26./6. 1890 zu 103 %. Notiert in Hamburg; erster Kurs in Hamburg: 161.50 %. Hypotheken: M. 600 000, verzinsl. zu 3½ %, auf Fabrik Billwärder Neuedeich. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9., früher bis 1899: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. März. 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser M. 1000 fester Vergüt. pro Mitglied), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Fabrikgrundstücke nebst baulichen Anlagen, Reservoire, Masch., Apparaten, Utensil. auf eigenen u. gepachteten Terrains, Eisenbahn- u. Strassen-Tank- wagen, Tankschuten, Pferde u. Geschirre, Schuten etc. 2 641 069, Rohwaren u. Fabrikate, Stabholz, Fässer, Kohlen, Material. etc. 1 629 945, Kassa, Wechsel, Bankguth. 897 906, Beteilig. 145 000, Kautionseffekten 82 000, Debit. 510 256. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Amort.-Kto 883 062, R.-F. 150 000 (Rückl. 60 000), Hypoth. (Fabr. Repsoldstr.) 580 000, do. (Fabr. Billw. Neuedeich 600 000, gestundete Verbrauchsabgabe 1 251 988, Kredit. 107 791, Rückl. für noch nicht abgewickelte Geschäfte 66 436, Div. 200 000, Tant. 47 388, Vortrag 19541. Sa. M. 5 906 206. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 354 358, Hypoth., Zs. 48 937, Betriebs- erweiter. Fabrik Billwärder Neuedeich 40 000, Instandhalt.-Kosten 24 330, Abschreib. 94 224, Reingewinn 326 928. Kredit: Vortrag 23 916, Bruttogewinn 864 861. Sa. M. 888 777. Kurs Ende 1904: In Berlin: 165 %. Eingeführt Jan. 1904; erster Kurs 19./1. 1904: 154 %. – In Hamburg: 165 %. Eingeführt Febr. 1904. Dividenden 1889/90–1903/1904: 5, 5, 4, 2½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 8, 8, 8, 10 %. (Von 1895–99 an die Export- u. Lagerhaus-Ges. verpachtet.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fritz Duderstadt, Stellv. Rich. Ulke. Prokuristen: M. Plasterck, A. A. Pinkus. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Albrecht Guttmann, Berlin; Stellv. Bank-Dir. L. Weiser, Ham- burg: Baron zu Putlitz, Gross-Pankow; Dir. J. Stern, Dir. R. Untucht, Berlin; Paul Hüttenhein, Hamburg; Dir. V. Zwiklitz, Breslau. Zahlstellen: Hamburg: Gesellschaftskasse, Dresdner Bank; Berlin: Dresdner Bank. 0 0 0 0 Königsberger Presshefe- und Margarine-Fabrik Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 3./3. 1898, Nachtrag v. 16./17./ 3. 1898 mit Wirkung ab 1./9. 1897. Letzte Statutänd. v. 28./10. 1899 u. 30./12. 1901. Bis zu letzterem Tage lautete die Firma „Königsberger Kornspiritus-, Getreide-, Presshefe- u. Margarine-Fabrik A.-G. vorm. G. A. Kahlke. Ausführliches über die Gründ. der Ges. s. Jahrg. 1902/1903. Die eingebrachten Werte bezifferten sich auf M. 1 490 000; hierfür wurden 990 Akt. der Ges. à M. 1000 gegeben; für restl. M. 500 000 übernahm die Ges. M. 500 000 Hypoth. Bis 1./9. 1902 hatte der Vor- besitzer Gust. Kahlke jährl. 8 % Div. garantiert. Zweck: Kornspiritus-, Getreide-Presshefe- und Margarine-Fabrikation und Betrieb aller da- mit zusammenhängenden Geschäfte, sowie von Handelsgeschäften jeder Art. Die Ges. fabriziert in zwei gesonderten Fabriken, und zwar 1) Moltkestrasse, Presshefe aus ver- schiedenen Getreidearten wie Mais, Gerste etc. Die Rückstände werden zu Spiritus ge- brannt, der unter dem Namen Kornspiritus in den Handel kommt. Die restlichen Rück- stände werden als Treber zu Viehfutter verwandt resp. verkauft, und 2) Margarine aus feinstem Rohmaterial in Hinterlomse 9–12. Die Ges. wurde durch betrügerische Manipulationen bezw. Unterschlagungen ihres Vorbesitzers und früheren Direktors Gustav Kahlke, der Ende Mai 1901 durch Selbstmord endete, arg geschädigt. Vor dem völligen Zusammenbruch wurde sie nur dadurch bewahrt, dass die Obligationäre eine 5jährige Stundung der Zs. aussprachen. Die Ges. erlitt durch ihre Beteiligung an der im März 1904 in Konkurs geratenen Presshefefabrik A.-G. in Rix- dorf grössere Verluste. Sie besitzt von ihrem früheren Direktor Kahlke M. 130 000 Aktien der Rixdorfer Fabrik, die jetzt wertlos sind. Die Ges. stand ferner mit dem Rixdorfer Unternehmen auch in Geschäftsverbindung, deren Auflösung bedeutende Opfer erforderte. Die Unterbilanz erhöhte sich so 1904 von M. 834 313 um M. 58 339 auf M. 892 651. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 500 000 zu 4 %. Ausserdem ist auf dem gesamten Grundbesitz eine Kaut.-Hypoth. von M. 300 000 für einen gewährten Bankkredit eingetragen. – Zwecks Zu- führung neuer Betriebsmittel wurde 1902 Ausgabe von 6 % Oblig. beschlossen; hiervon sind nach der Bilanz M. 324 000 begeben. Die Zs. sind ab 1902 auf 5 Jahre gestundet (s. oben) und der Ausl.-Termin um 2 Jahre hinausgeschoben. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. 1 Aktie = 1 St.; Gr. 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Beitrag z. Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Überschuss mind. 10 % Tant. an A.-R., bei mehr als 5 Mitgl. für jedes weitere Mitgl. 1 % mehr, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1901: Aktiva: Grund u. Boden 295 000, Gebäude Moltkestr. 196 000, do. Hinterlomse 306 000, Masch. 88 000, Utensil. 2000, Fastagen 1, Fuhrwerk 2835, Kontor- utensil. 700, Reichsbankgirokto 2093, Kassa 2955, Fabrikat.-Kto 146 793, Betriebskto 2960,