Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1317 Zweck: Spritfabrikation und Betrieb aller damit im Zusammenhange stehenden Geschäfte; Ausführung von Kommissionsgeschäften in landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Be- darfsartikeln. 1893 wurde die Fabrik Kl. Gerberstr. 2 erweitert, die Fabrik Breitestr. 16/17 aufgegeben und mit M. 36 604 Verlust für M. 150 000 ab 1. Okt. 1894 verkauft. Am 25. März 1896 übernahm die Ges. die Spiritus-Raffinerie von Max Bourzutschky & Co. in Magdeburg für M. 622 400 und am 7. April 1896 eröffnete sie in Berlin ein Central- Bureau; gleichzeitig wurde die Direktion nach Berlin verlegt und in Magdeburg eine Filiale errichtet. 1902/1903 wurde ein für die Fabrikation entbehrliches Terrain in Posen für M. 182 235 verkauft und dieser Betrag vom Werte der Fabriken abgesetzt. Auf den Kaufpreis sind M. 30 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 152 235 besitzt die Ges. Hypoth. auf den verkauften Grundstücken, deren Abzahlung allmählich erfolgen wird. Im Jahre 1899 trat die Ges. der Centrale für Spiritusverwertung in Berlin mit M. 420 000 bei, worauf 25 % eingezahlt sind. Beteilig. am Absatz der Centrale in Posen 6 882 100 Ir. t, in Magdeburg 5 565 148 1 r. t. Kapital: M. 1 350 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 300 u. 500 Aktien (Nr. 2501–3000) à M. 1200. Urspr. M. 3 000 000, reduziert 1874 auf M. 750 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 14. Dez. 1895 um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Okt. 1895, angeboten den Aktionären bis 3. Febr. 1896 zu 140 %. Die Erhöhung erfolgte zwecks Ankauf der Fabrik von Bourzutschky & Co. in Magdeburg (s. oben). Hypotheken: M. 100 000 und ferner M. 113 000 Kautions-Hypoth. (Stand ult. Sept. 1904.) Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept.; bis 1894: 1. Juli bis 30. Juni; das Geschäftsjahr 1894/95 währte daher 15 Monate. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sondexrückl. u. Abschreib., bis 7 0% Tant. an Vorst. u Angestellte, dann bis 4 % Div., vom Übrigen 7½½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Fabrikgrundstücke Posen u. Magdeburg nebst bau- lichen u. maschin. Anlagen u. Eisenbahnanschlüssen 347 775, Bassinwagen, Pferde u. Wagen, Gebinde, Böttcherholz, Kontor- u. Fabrik-Inventar, sowie verschied. Material. 87 988, Ab- schlagszahl. auf für die Centrale für Spiritus-Verwertung eingelagerte Waren u. eigene Waren 871 354, Beteilig. an anderen Unternehm, 389 599, Hypoth. 332 894, Wertp. 1 162 915, Kassa, Wechsel, Kontingent- u. Steuervergüt.-Scheine, Bankguth. 317 398, Debit. 948 501.– Passiva: X.-K. 1 350 000, R.-F. 540 000, ausserord. R.-F. 209 912 (Rückl. 180 000), Beamten- u. Arb.-Hilfs-F. 93 634, Hypoth. auf Posener Fabrik 100 000, gestund. Branntweinverbrauchsabgabe 1 314 000. Lombarddarlehen 1000, Kredit. 512 336, Div. 216 000, do. alte 4026, Tant. 31 723, Vortrag 5787. Sa. M. 4 458 424. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 143 739, Handl.-Unk. 131 525, freiwill. Aufwendung für Pensionen, Lebens- u. Inval.-Versich. sowie Spareinricht. für Angestellte u. Arbeiter 19 912, Abschreib. 98 974, Gewinn 433 510. – Kredit: Vortrag 5728, Brutto- gewinn an Waren 709 615, Zs. 110 967, verf. Div. 1350. Sa. M. 827 660. Kurs Ende 1886–1904: 107.75, 148.50, 127.50, 98, 89, 66.25, 83.50, 93.50, 111, 166, 133, 149.60, 156, 169.25, 171.75, 166, 190, 261, 285.40 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1903/1904: 10, 9½, 3, 4, 4, 4, 5, 7, 12, 7½, 10, 10, 10, 12, 12, 12, 14, 16 %. Zahlbar spät. bis 31. März. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Stern. Aufsichtsrat: (Bis 8) Vors. Königl. Bank-Dir. a. D. Albert Graven- stein, Albrecht Guttmann, Fabrikbesitzer Max Stern, Berlin; Fabrikbesitzer Jos. Kantorowicz, Stadtrat Herm. Elkeles, Posen; Justizrat Ludw. Berger, Bank-Dir. Haenisch, Breslau. Prokuristen: Fritz Drechsler, Paul Bülow; Georg Schmidt, Steglitz. Bevollmächtigte: R. Schornstein, W. Jablonski, Georg Kareski. Zahlstellen: Eigene Kassen in Posen u. Berlin; Berlin: C. H. Kretzschmar, Bank f. Handel u. Ind.; Breslau: Breslauer Disconto-Bank. * 0 0 27 * 0 „ % Presshefe-Fabrik Aktiengesellschaft in Rixdorf in Konkurs. Am 17./2. 1904 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkurs- verwalter: Rob. Lorentz, Rixdorf, Kaiser Friedrichstr. 55; Anmeldefrist 31./3. 1904; Prüfungs- termine 28./4. u. 26./5. 1904. In der Gläub.-Vers. v. 17./3. 1904 erklärte die Konkurs-Verwalt.. eine Regressklage wegen Bilanzverschleierung auf Kosten der Kasse nicht befürworten zu können. Aus der Masse sei für die Gläubiger eine Quote von 7½ % in Aussicht und nicht mehr wie früher 11 %., weil die Hypoth.-Ausfälle um M. 170 000 grössere waren als erwartet. Durch einen noch schwebenden Prozess dürfte die Konkurs-Div. weiter verringert werden. Die Aktionäre gehen leer aus. Gegründet: 20./3., 19. u. 20./4. 1901; eingetragen 29./4. 1901. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Übernahmepreis M. 1 100 000. Kapital: M. 433 000 in 433 abgest. Aktien à M. 1000. Nach G.-V. v. 28./7. 1902 ist da- urspr. A.-K. von M. 650 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 2 auf M. 433 000 herabgesetzt worden (Frist bis 20./3. 1903). Aus dem Buchgewinn wurde die Unterbilan- per 31./8. 1902 von M. 184 494 getilgt. 1./9. 1903 neuer Verlust von M. 39 391. Dividenden 1900/1901–1902/1903: 0 %. Direktion: Paul Krüger, W. Krüger. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Brasch, Walter Sternfeld, Berlin; Paul Pieper, Stettin.