Noten-Banken. Badische Bank in Mannheim mit Filiale in Karlsruhe. fegründet: Konc. v. 25./3. 1870. Dauer lt. G.-V. v. 23./1. 1893: 50 Jahre ab 25./3. 1870. Letzte Statutänd. 22./10. 1903 u. 16./3. 1904. Das Notenprivileg dauert bis 1./1. 1911. Die G.-V. v. 3./7. 1901 lehnte die beantragte Aufgabe des Notenprivilegs ab. Zweck: Betrieb einer Notenbank im Sinne des Bankgesetzes vom 14. März 1875, sowie der Reichsbanknovelle v. 7. Juni 1899. Die Bank ist berechtigt, Noten bis zum dreifachen Betrage des eingezahlten A.-K. auszugeben; es sind nur Noten à M. 100 in Umlauf; steuerfreier Notenbetrag M. 10 000 000. Der tägliche Durchschnitt des Notenumlaufs 1904 betrug M. 21 824 500. Die Bank ist verpflichtet für den Betrag ihrer im Umlauf befindlichen Banknoten jederzeit mindestens in kursfähigem deutschem Gelde, Reichs- kassenscheinen oder in Gold, in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu M. 1392 gerechnet und den Rest in diskontierten Wechseln, welche eine Verfallzeit von höchstens 3 Monaten haben, und aus welchen in der Regel drei, mind. aber zwei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften, in ihren Kassen als Deckung bereit zu halten. Die Bank darf auch Wertpapiere und Waren beleihen. Kapital: M. 9 000 000 in 30 000 Aktien (Nr. 1–30 000) à M. 300. Urspr. M. 9 000 000 in 15 000 Aktien à M. 600, alsdann 1871 weitere M. 9 000 000 zu 110 %. 1877 Rückzahlung von M. 300 per Aktie und Abstempelung derselben auf M. 300. Die Aktien lauten auf Inhaber, können jedoch auf Verlangen in Nam.-Aktien umgewandelt und auf Wunsch wieder auf den Inhaber gestellt werden. Gewinn-Anteil des Staates: 1872–1904: M. 45 000, 90 000, 60 000, 34 040, 0, 0, 0, 0, 2626, 20 418, 31 531, 11 853, 0, 0, 0. 0, 0, 0, 22 885, 20 430, 0, 11 434, 0, 0, 14 019. 18 763, 32 183, 49 724, 47 000, 0, 0, 9470, 16 314. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März-April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., bis derselbe /o des Grundkapitals beträgt, sodann 4 % Div. Vom Reste 20 % (die erste 5 % Zuweis. kommt hierbei in Anrechn.) an R.-F., bis derselbe des Grundkapitals, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., bis 15 % Tant. an Dir., vom Rest Er- höhung der ordentl. Div. bis zu 5 % u. vom Überschuss / an Staatskasse u. % als Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Gold in Barren 423 777, kursfähiges deutsches geprägtes Geld 6 477 934, Reichskassenscheine 15 335, Reichsbanknoten 1 458 500, Noten and. Banken 20 100, Wechsel 19 070 891, Lombardforder. 11 815 159, Effekten 1 593 498, Debit. 1 646 717, fällige aber unbezahlt geblieb. Wechsel 37 046, Immobil. in Mannheim u. Karlsruhe 599 085, Mobil. 2. — Passiva: A.-K. 9 000 000, R.-F. 2 091 778 (Rückl. 60 691), Delkr.-Kto 25 000, Banknoten in Umlauf 18 258 400, Kredit. 12 974 095, unerhob. Rückzahl. auf 1 Aktie 300, Remunerat. 27 000, Beamten-Unterst.-F. 147 322, Div. 517 500, do. alte 11 071, an Staat 16 314, Tant. 71 191, Vortrag 18 074. Sa. M. 43 158 047. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 50 992, Gehaltszahl. 152 779, allg. Unk. 69 587, Zs. im Checkverkehr 269 051, an Beamten-Unterst.-F. 15 000, Remunerat. 27 000, Abschreib. auf Immobil.-Kto 15 000, z. Delkr.-Kto 10 000, Gewinn 683 771. – Kredit: Vortrag 20 315, Zs. auf Wechsel 772 739, do. auf beliehene Wertp. u. Wechsel 304 322, do. auf Guth., Provis. u. Depotgebühren 93 133, eigene Effekten 102 671. Sa. M. 1 293 181. Kurs Ende 1891–1904: In Berlin: 116, 114.20, 115, 116.50, 113.60, 116.50, 120.75, –, –, 121, 113.50, 113.30, 120.25, 126.25 %. – In Frankf. a. M.: 116.10, 114.30, 115, 116.50, 113.70, 116.30, 121, 126.50, 124.40, 122, 114.90, 115, 120.70, 126.10 %. – In Mannheim Ende 1896–1904: 116.30, 121, 126.50, 124.40, 122, 114, 114.90, 120.90, 126.10 %. Dividenden 1886–1904: 4, 4, 4, 4, 6, 6, 4, 5½, 4, 4, 5½, 6, 6¼, 7, 7, 5, 5, 5½, 5 ¾ %. Div.Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Jul. Wagenmann, John Böcker, Stellv. C. Bormuth, Mannheim; Aug. van der Kors, Wilh. Hoffmann, Karlsruhe. Prokuristen: J. Goetz, P. Scheidel, F. Albig, Mannheim; Ch. Feil, Fr. Ries, H. Laubscher, Albrecht Peter, Karlsruhe. Aufsichtsrat: (Höchstens 11) Präs. Geh. Komm.-Rat C. Ladenburg, Stellv. Komm.-Rat 8 ictor Lenel, Rechtsanwalt Jos. Geissmar, Gen.-Kons. Sim. Hartogensis, Dr. Gust. Hohenemser, Mannheim; Rentner Carl Hoffmann, Geh. Komm.-Rat u. Konsul Rob. Koelle, Komm.-Rat u. Gen.Dir. Rob. Sinner, Karlsruhe; Rentner Ludw. Rau, Freiburg i. Br.; Geh. Komm.-Rat Otto Stoesser, Lahr. Zahlstellen: Eigene Kassen; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Bank für Süddeutschland in Darmstadt. (Darmstädter Zettelbank.) Aufgelöst lt. G.-V.-B. v. 21./4. 1902 und mit der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt verschmolzen. (Siehe Jahrg. 1903/1904.) Diue G.-V. v. 21./4. 1902 hat infolge fortdauernder Unterbindung des Diskontgeschäfts infolge der Bankgesetznovelle v. 7./6. 1899 auf das Notenprivileg verzichtet, und gab die Bank seit 31./5. 1902 Noten nicht mehr aus. Die Noten der Bank und zwar a) die Mark- Noten v. 1./1. 1874 über M. 100 und b) die Mark-Noten v. 1./1. 1892 über M. 100 wurden bis 31./12. 1902 bei den Kassen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt und Frankf. a. M. gegen Bargeld umgetauscht. Nach dem 31./12. 1902 haben die Noten aufgehört Zahlungs- mittel zu sein; dieselben behalten jedoch die Kraft einfacher Schuldscheine und werden