262 Hypotheken- und Kommunal-Banken. rückzahlbar an den Zinsterminen; b) annuitätenweise tilgbar, regelmässig unkündbar seitens der Bank und halbjährig kündbar seitens der Schuldner. Die Darlehen werden gewährt entweder in Pfandbr., zum Nennwerte gerechnet, oder in Geld unter Abzug einer von Fall zu Fall zu vereinbarenden Abschlussprovision. Belehnbar sind alle Gattungen des Immobiliarbesitzes, soweit dieselben entweder einen sicheren, nachhaltigen Ertrag gewähren oder einen leicht realisierbaren Verkaufswert besitzen. Ausgeschlossen von der Beleihung sind z. Z. auf Grund von $§ 2 des Reglements vom Jahre 1899 Bergwerke, Steinbrüche und Torfstiche. Die Wertsermittelung erfolgt auf Grund der von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung über Wertsermittelung. (Siehe auch Pfandbr.) Die Wechselbank (kaufmännische Abteilung) ist befugt zum Betriebe aller Bank- und Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeit-, Prämien- und Warengeschäfte für eigene Rechnung, für fremde Rechnung nur dann, wenn damit keine Kreditgewährung ver- bunden ist); sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Acceptations-, Konto- korrent-, Kredit- und Lombardgeschäft. –— Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung und Verwaltung als ,offene Depots“ genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auch „geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen, ebenso werden eiserne Schrankfächer (Safes) den Publikum mietweise überlassen. Die Versicherungsbank übernimmt: a) Lebens-, Militärdienstkosten-, Studien- kosten-, Aussteuer-, Kautions- und Leibrentenversicherungen aller Art zu äusserst liberalen Versicherungsbedingungen im Sinne der Unanfechtbarkeit und Unverfallbarkeit der Versicherungen, mit und ohne Gewinnbeteiligung. In 1898 wurde die Mark-(Volks.) versicherung eingeführt. Die Anstalt garantiert ihre desfallsigen Haftungen mit dem ganzen Bankvermögen. Versichertes Kapital M. 167 905 500. Präm.-Res. u. Überträge der Lebens- u. Leibrentenversich.-Anstalt Ende 1904: M. 73 154 800. Versich.-Bestand Ende 1904: M. 167 905 500 Versich.-Summe u. M. 2 860 300 Leibrente; b) Unfall- und Haftpflichtversicherungen verschiedener Arten mit besonders niedrigen Prämiensätzen und coulanten Bedingungen: Allgemeine Einzel-Unfallversicherung: Reise-Unfallversicherung; Einzel-Haftpflichtversicherung; Betriebs-Haftpflichtversiche- rung; diese Versicherungszweige wurden anfangs 1897 in Betrieb genommen und,sind ausser mit den laufenden Prämieneinnahmen, den zu bildenden Prämienreserven und Überträgen mit M. 3 000 000 aus dem bar einbez. Bank-F. garantiert. Versichert waren Ende 1904: M. 51 477 808 auf den Todesfall, M. 139 588 015 auf den Inval.-Fall u. M. 45 564 für Tagesrente in Einzelunfall – u. M. 604 069 327 Höchstschadensumme in Haftpflichtversich. c) die Versicherung gegen Feuersgefahr mit festen Prämien und garantiert diesen Geschäftszweig: 1) mit 3 000 000 Gulden oder M. 5 142 857 aus dem bar eingezahlten Bankfonds; 2) mit 1 000 000 Gulden oder Mark 1 714 285 komplett vorhandenem Reservefonds; 3) mit den Prämienzurückstellungen und Specialreserve (Ende 1904: M. 4 887 404); 4) mit der laufenden Prämieneinnahme. Versichert waren Ende 1904: M. 3 896 582; gezahlt wurden M. 1 593 488 Brandentschädigungen ausschliesslich des Anteils der Rückversicherungs-Gesellschaften. Die G.-V. v. 2./3. 1905 beschloss die Abtrennung der Versich.-Abteil. ab 1./1. 1906 durch Umwandlung derselben in eine selbständige Akt.-Ges. Die Begebung der Aktien der Tochter-Anstalt wird nicht beabsichtigt. Mitte 1905 errichtete die Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank im Verein mit der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin die Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank in Nürnberg, Augsburg und Würzburg, wobei die Bankhäuser G. J. Gutmann in Nürnberg, P. C. Bonnet in Augsburg und Friedr. Günthert in Würzburg von der neuen Bank aufgenommen wurden. Kapital: M. 49 285 714.30 und zwar M. 34 285 714.30 in 40 000 Aktien (Nr. 1–40 000) à fl. 500 (M. 857½) und M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 40 001–55 000) à M. 1000, sämtl. auf Namen lautend. Urspr. A.- K. fl. 10 000 000, erhöht 1851 auf fl. 20 000 000, 1893 um M. 5 000 000, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 7./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber., angeboten den Aktionären 15.–31./3. 1898 zu 250 % u. 3 % Spesen- anteil. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./3. 1902 um M. 5 000 000 (auf M. 49 285 714.30) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1902, begeben an die alten Aktionäre 10.–29./3 1902 zu 250 % einschl. der Em.-Kosten. Auf 8 Aktien à fl. 500 und 2 Aktien à M. 1000 entfiel 1 neue Aktie à M. 1000, ebenso auf 8 Aktien à M. 1000 und 1 Aktie à fl. 500 1 neue Aktie à M. 1000 oder auf 62 Aktien à fl. 500 6 neue Aktien à M. 1000 oder auf 62 Aktien à M. 1000 7 neue Aktien à M. 1000. Pfandbriefe: Die Bank ist befugt, auf Grund der in ihrem Besitz befindlichen Hypotheken- darlehen bis zur 20fachen Höhe des eingezahlten A.-K. Pfandbriefe auszugeben. Die- selben können sowohl auf Inhaber als auf Namen lauten. Durch Dekrete v. 28. März 1864, 13. Sept. 1885 und v. 7. Sept. 1899 ist in Anwendung des Art. 32 der bayer. Ubergangs- vorschriften zum B. G.-B. v. 9./6. 1899 den Pfandbriefen in Bayern Mündelsicherheit zu- gestanden worden. Dieselben sind in Bayern zur Anlage für Gemeinde-, Stiftungs- u. Sparkassenkapitalien befähigt. Auch die Reichsbank beleiht sie in erster Klasse. In Umlauf waren davon Ende 1904: M. 888 292 100 (denen gegenüber M. 897 637 973 Hypoth. in das Hypoth.-Register eingetragen), und zwar: 4 % verlosbare Pfandbr. Ser. XV=XxXXIV (1878–94 u. 1900–1902). Stücke Lit. E zu 2000, F zu 1000, G zu 500, H zu 200, I zu 100 M. Ende 1904 in Umlauf: M. 80 960 000. Zs. Serie