Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 317 Zur Förderung der Reorganisation hatte die Verwalt. der Pommernbank die sämtl. Aktien der Immobil.-Verkehrsbank bei deren Zus. bruch kostenlos erworben und wurde dadurch materiell zur Verfüg. über den gesamten Besitz der Bank berechtigt. Durch den früher schon erwähnten Aufteilungsvertrag v. 12./12. 1901 wurden die der Strelitz-Bank gebührenden Grund- stücke ausgeschieden. Die Immobil.-Verkehrsbank hat dann diejenigen Grundstücke neu hinzuerworben, welche in den eingeleiteten Zwangsversteigerungen nicht zu annehmbaren preisen von dritter Seite erstanden wurden. Über die Bewertung der im Besitz der Ges. befndl. Grundstücksmasse giebt die Bilanz per 31./12. 1902 Angaben (s. Jahrg. 1903/104). Der jetzige Besitz ist mit Ausnahme einiger wenigen Grundstücke fast seinem vollen Wertbetrage nach der Berliner Hypoth.-Banuk verpfändet. Er besteht indes nur zum fleineren Teile aus rentabeln Grundstücken, deren Erträge hinreichen, um die für den Pfandbr.-Zinsendienst der Berliner Hypoth.-Bank erforderlichen Summen zu erfüllen. Die 2. Z. ganz ertraglosen, in der Nähe von Berlin belegenen Terrains, bilden einen Besitz, der erst allmählich u. teilweise erst nach Aufwendung neuer Mittel verwertet werden kann. FEine sofortige Liquid., ein Verkauf im ganzen erscheint ausführbar, aber unzweckmässig. Urter diesen Umständen hat es die Berliner Hyp.-Bank für nicht vermeidbar gehalten, den Aktienbesitz der Immobil.-Verkehrsbank festzuhalten u. unter Aufwendung eigener Mittel diejenigen Einricht. bei der Immobil.-Verkehrsbank zu treffen, welche zur bestmöglichen Verwertung ihres Grundbesitzes Zweckdienlich sind. Der Verwalt. der Immobil.-Verkehrsbank ist die zur Übernahme der gesetzl. Verantwortlichkeit erforderliche Selbständigkeit gegeben u. die Ges. finanziell lebensfähig gemacht worden. Andererseits ist die Geschäftsthätigkeit der Immobil.-Verkehrsbank insoweit beschränkt worden, als ihr alle weiteren Spekulations- geschäfte u. jede gefahrbringende materielle Ausdehnung des Geschäfts untersagt sind; nach dieser Richtung hin ist den Örganen der Berliner Hyp.-Bank die Möglichkeit einer gewissen- haften Überwachung gesichert worden. Die laufenden Zinsverpflichtungen der Immobil.- Verkehrsbank gegenüber der Berliner Hyp.-Bank sind so bemessen, dass es einer sorgsamen Verwalt., wenn auch nur unter Heranziehung der Gewinnsummen aus Verkäufen, möglich ist, sie zu erfüllen. Was die Immobil.-Verkehrsbank aus weiterer Verwertung ihres Be- sitzes einnimmt, soll nach Deckung der Kosten ihrer Verwalt. an die Berliner Hyp.-Bank als Rückeinnahme auf Vorschüsse u. gestundete Zinsen und schliesslich als ein ihr, der einzigen Aktionärin, gebührender Gewinn abgeführt werden. 1904 ist die Abstossung der Hausgrundstücke in erfreulichem Masse fortgeschritten. Die erzielten Preise stellen sich nach Abzug der gezahlten Provisionen durchschnittlich um 5,27 % höher als die Übernahmepreise zuzüglich der für die Grundstücke gemachten Aufwendungen. Eine Verwertung des unbebauten Geländes hat sich nur in geringem Umfange ermöglichen lassen, weil die Baustellen meist in Gegenden belegen sind, in welchen sich eine regere Bautätigkeit noch nicht entwickelt hat. Die erzielten Preise sind befriedigend. Zur Förderung der Aufschliessung des an der Kaiser Friedrichstrasse in Pankow belegenen Grundbesitzes ist die Genehmigung der beteiligten Gemeinden Berlin und Pankow zur Aufnahme einer neuen Strasse, sowie zur Abänderung der Weichbildgrenze herbeigeführt worden. Durch die Veränderung der Weichbildgrenze werden ca. 3912 qm des Pankower Baulandes nach Berlin umgemeindet werden, wodurch das Gelände eine Werterhöhung erfährt. Auf dem Gelände am Maybach-Ufer sind die beiden neu in den Bebauungsplan aufgenommenen Strassen 20a und 20b und die das Grundstück im Osten begrenzende Nansenstrasse anbaufähig reguliert worden. Dieses Gelände ist jetzt zur Bebauung vollständig fertiggestellt. Einige Baustellen sind bereits verkauft worden. Das früher Wollank'sche Gelände am Bahnhof Pankow ist Anfang 1905 im Ganzen zu an- gemessenem Preise verkauft worden. Der Nutzen aus diesem Verkauf kommt erst der nächst- jährigen Bilanz zugute. Ende 1904 unterstanden der Verfügung der Immobilien-Verkehrs- bank 39 bebaute Grundstücke im Buchwerte von M. 11 261 735 und unbebaute Grundstücke im Buchwerte von M. 12 092 564. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, erhöht 1890 um M. 400 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Kassa 27 083, Grundstücke 23 354 299, Effekten 26 175, Hypoth.-Debit. 318 965, div. Debit. 55 124, rückst. Hyp.-Zs. 1104. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth.-Kredit. 22 230 522, div. Kredit. 928 453, noch zu zahlende Hypoth.-Zs. 107 620, Gewinn 16 155. Sa. M. 23 782 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 26 230, Handl.-Unk. 64 480, lauf. Ausgaben u. Hyp.-Zs.: a) für bebaute Grundstücke 606 284, b) für unbebaute do. 107 082; Gebäuderenovationen 38 367, Gewinn 16 155. – Kredit: Gewinne an verkauften Grund- stücken 302 004, Gesamteinnahmen: a) von bebauten Grundstücken 531 644, b) von unbebauten „„ aus Zs. der Restkaufgelder 12 849, Kontokorrent- u. Effekten-Zs. 2643. Sa. M. 858 600. Cewinn-Ertrag 1896–1904: M. 141 710, 349 252, 391 727, 56 280, –, –, –, –, 16 155. Dividenden 1890–1904: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Stadtrat Bruno Schulzenberg. Aufsichtsrat: Geh. Staatsrat a. D. Bank-Dir. Justus Budde, kgl. Baurat Carl Gérard, Bankier Emil Kaufmann, Berlin. 7