598 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Auf der Friedenshütte befindet sich noch ein grosses Blockwalzwerk, eine Grob- strecke, eine Blech- und Universaleisenstrecke, ein Hammerwerk, ein Bandagenwalzwerk eine Achsen- u. Räderfabrik mit sämtl. nötigen Vorrichtungen, zus. 74 Kessel, 22 Schmal- spur- und 5 Normalspurlokomotiven und ferner eine Sept. 1901 in Betrieb genommene neue Trägerstrecke, wodurch die Ges. im Stande ist, Träger bis N. P. 55 und sämtl. L und Wagenprofile bis zu 300 mm zu walzen. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 20 Puddelöfen, 11 Schweissöfen, 5 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzen- strecken, 34 Kesseln und 2 Normalspurlokomotiven. Das Eisenblech-Walzwerk in Sandowitz, das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle und Bäckerei zu Zawadzki ist bis 30. Juni 1910 verpachtet. Das Hammerwerk zu Lisczok ist abgebrannt und wird nicht wieder aufgebaut. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (inzwischen verkauft) und die Stein- kohlengrube kons. Oskar sind ausser Betrieb. Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch mit Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dasselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Belegschaft der Grube Ende 1904 1025 Mann. Wegen Beschaffung von Mitteln s. Anleihe von 1902. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Pless'schen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank f. Handel u. Ind. auf 2 Jahre (bis 17./8. 1906) in Option erhaltenen Kohlenfelder. Dieselben liegen im nordwestl. Flügel des privilegierten Bergbaugebietes der Standesherrschaft Pless und umfassen ein Areal von 6–8 Maximalfeldern. Auf diesen Feldern sind seit Okt. 1904 in der Gegend von Smilowitz, Althammer u. Neudorf vier Bohrlöcher niedergebracht worden, welche am 31./12. 1904 eine Teufe von 151,5, 185,45, 121, 85 u. 135, 86 m erreicht haben. Auf. schlüsse lagen bis dahin selbstverständlich noch nicht vor. Inzwischen ist 1905 das Kohlen- gebirge erbohrt worden. Wegen Kapitals-Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben u. in 1890 zwei neue Koksofengruppen gebaut. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Radzionkau- Rudypiekar (auch solche in Pacht). Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind zu dem Eisenerzbergwerk „Julius“ vereinigt worden. Die Ausbeutung jenes Erzfeldes wird für gemeinsame Rechnung in Angriff genommen. Mitte 1900 wurden die der Firma A. Wünsch gehörigen beiden Zinkhütten Rosamunde. Hütte und Beuthener Hütte nebst dem dazu im Schwarzwald (Kreis Beuthen O.-S.) belegenen Terrain von Frau von Schweinitz erworben. Kaufpreis M. 1 100 000. Der Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1904: a) in und bei Zawadzki (Kreis Gross Strehlitz) 1206 ha 48 a 03 qm, b) in Poremba (Kreis Zabrze) 4 ha 47 a 15 qm, c) in Neudort (Kreis Kattowitz) 5 ha 22 a 76 qm, d) im Kreise Tarnowitz 34 ha 84 a 49 qm, e) in Friedens- hütte 238 ha 27 a 91 qm, 1) in Marksdorf (Ungarn) 35 ha 55 a 90 qm, g) Gemeinschaftsbesit mit der Bank f. Handel u. Ind. Berlin im Kreise Pless 61 ha 10 qm, somit in Sa. 1580 ha S6 a 34 qm. Für Neuanlagen u. Anschaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1904 M. 4 580 849 verausgabt. Vorhanden sind 128 Familienhäuser und 25 Beamtenhäuser. Die Ges. ist bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik und der Pulverfabrik Pniowitz beteiligt. Sando- Colon- Vos.- * .= 1 fadyki Produktion: Friedenshütte Zawadzki Mits soweks Sowsfä UHlg. 0 Stahl- u. b%ein Gnuss- Hammer- Spateisen- Roheisen Flusseisen- Roh- Ü6% Dbpf 1 kohlen blöcke apik schienen eisen etc. bleche waren Waren 1896 t 92 668 330 218 117 084 140 272 5 32 956 35 316 1430 2030 105 1897 „ 104 912 326 992 129 486 158 619 120320 27 348 35 491 93 2747 92 1898 „ 119 121 238 963 148 114 171 546 129 741 31673 41 969 966 3120 119 68057 1899 „ 130 009 164 386 161 704 185 832 144 014 34 238 43 122 1288 3593 170 35 517 1900 „ 114 996 129 869 156597 189 245 151 949 28 331 41 773 1009 3091 106 3 666 1901 „ 110 030 177 239 123 532 160 206 128 708 20 325 39 356 647 3305 67 4496 1902 „ 92 694 197 772 161 495 190 808 157 475 30 963 44 078 1313 3767 95 4 4802 1903 „ 84 827 184 632 187 957 226 304 187197 30 498 46 01014 880 4999 62 37 150 1904 „ 76 681 238 955 183 867 258 122 207 491 29 314 47 347 353 4800 63 – = = 7* 8 0 90 Die Produktion der Zinkhütten betrug 1900 (5 Mon.) 793 t Rohzink, Slt Zinkstaub. 1901, 1902, 1903 u. 1904 (je 12 Mon.) in Sa. 1488 bezw. 1727 bezw. 2646 bezw. 4438 t. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Fusion mit den Huldschinskyschen Hüttenwerl alas Gleiwitz (s. diese Ges. S. 946), wonach das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter der Liquid. auf die Oberschles. Eisenbahnbedarfs-Akt.-Ges. übergeht u. zwar gegen Gi mf von M. 1000 Aktien mit halber Div. für 1905 für M. 1000 Huldschinskysche Aktiel Div.-Scheinen pro 1904/1905 u. ff. In neuerer Zeit hat die Ges. lt. notariellem Protokoll v. 4./3. 1905 die „ Zinkhütte in Beuthen-Schwarzwald mit der Muffelfabrik, ferner das Zinkwalzwerk in Sänc stoein