606 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages fand die Ges. im Bibiellaer Revier Zink-, Blei- und Schwefelerze. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung folg. Gruben geführt: 1) Zinkerz- grube „Florasglück“ 2 179 412 qm, 2) Zinkerzgrube „Georg“ 2 188 979 qm, 3) Zinkerzgrube „Julie“ 2 188 940 qm; 4) Zinkerzgrube „Peché 2 188 611 qm, 5) Bleierzgrube „Hermine“ 2 188 903 qm, 6) Bleierzgrube ,Victor“ 2 188 730 qm, 7) Bleierzgrube „Ostend“ 2 188 685 qm, S/ Blei- und Schwefelerzgrube „Metzé“ 2 187 257 qm, 9) Blei- und Schwefelerzgrube „Oscaré 2 187 823 qm, 10) Schwefelerzgrube „Schlüssel' 2 188 527 qm, 11) Schwefelerzgrube „Schloss- 2 188 834 qm. Der Ges. wurde die Konsolidierung der vier erstgenannten Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine Gewerkschaft unter der Firma , Consolidierte Zinkerzgrube Floras- glück“ gebildet worden, welcher auch die unter 5–11 angeführten Blei-, Schwefel-, sowie Blei- u. Schwefelerzgruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gew. „Florasglück“ sind mit Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gew. abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die Gew. „Floras- glück“ zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 % für 1901 M. 220 =— 5.6 %, für 1902 M. 200 = 5 %, für 1903 M. 240 = 6.15 %, für 1904 M. 260 = 6.66 % pro Kux. Die Gew. ,Consolidierte Kupfererzgrube Kampf“ im Kreise Daaden b. Siegen wurde 1904 an die Anglo-Westphalian Copper Comp. Ltd. in London gegen Gewährung von Shares diéser Ges. abgegeben. 1900 erfolgte der Ankauf der in Ungarn des nächst Szepes-Merény gelegenen Gruben- und Hüttenbesitzes des Baurates Gustav Scholz für österr. K 420 000. Der Gruben- besitz besteht aus: 1) dem Karoly-Grubenfeld (4 verliehene einfache Grubenmasse) 180 465 qm; 2) dem Luise-, Angela- und Andrei- Grubenfeld (12 verliehene einfache Grubenmasse) 541 395 qm; 3) den Längenmassen: Alexander, Ludmilla, Pompadour, Thekla, Konrad, Anna-Polaczay, Grätl-Johanni, gleich 7 oberungarische, über das Gang- streichen gelagerte Längenmasse à 3 800 qm, zus. 26 600 am; 4) den 25 Freischürfen, welche ein Gangstreichen von über 11 km decken und sichern. 1902 weitere Verleihung von 11 Grubenfeldern à 180 464 qm und mehreren Freischürfen, 1903 traten noch 7 Gruben- felder à 80 186 qm hinzu. Zu dem Besitz gehört ferner ein Holzkohlen-Hochofen, welcher zur Zeit ca. 3000 t Giesserei-Roheisen pro Jahr produziert. Die Förderung von Spateisen- steinen aus diesen Gruben hat sich in befriedigender Weise entwickelt; nicht nur der Holzkohlen-Hochofen in Mereny kann damit versorgt werden, sondern es kann auch für eine lange Reihe von Jahren bei niedrigen Gestehungskosten ein sehr namhaftes Quantum Spateisensteine für die oberschlesischen Hochofenbetriebe gewonnen werden. Der Bedarf an schwed. Magnesiteisensteinen wurde durch einen Abschluss bis Ende 1917 gesichert. An der im Jan. 1905 zum Bau und Betrieb eines grossen Stahlwerks errichteten Ges. „Stahlwerk Julienhütte G. m. b. H.“ (Stammkapital M. 400 000) ist die Gleiwitzer Ges. erheblich beteiligt. Geschäftsführer: Victor Zuckerkandl. Im Jan. 1904 wurde ein Vertrag mit der „Bismarckhütte“ vereinbart, wonach für die Dauer von fünf Jahren eine Interessen- gemeinschaft auf dem Gebiete der von den beiden Ges. betriebenen Walzeisen-Industrie herbeigeführt wird. Das Abkommen sieht einerseits eine gemeinsame Versorgung. der auf den Werken der Ges. zur Verwendung gelangenden Mengen von rohen und halbfertigen Erzeugnissen vor, während die Walzeisendarstellung unter einheitlicher Leitung für die zur Verfügung stehenden Anlagen auf gemeinsame Rechnung erfolgen wird. Durch eine sach. gemässe Verteilung der Walzarbeit auf eine grössere Anzahl Walzeisenstrecken (die ver- einigten Werke Baildonhütte, Herminenhütte, Bismarckhütte besitzen 12 Handelseisenstr. wurde eine weitgehende Vereinheitlichung in der Herstellung unter Erreichung wesentl. Betriebsersparnisse erzielt. Beteil. an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Das Konsortium, dem auch die Gleiwitzer Ges. angehört, besitzt 2770 Stück Aktien der Ges. Hantke zu je 1000 Rubel. Die Gleiwitzer Ges. ist mit M. 1 266 525 beteiligt. Die Ges. Hantke erzielte für 1903/1904 einen Gewinn von Rbl. 562 366, welcher bis auf Rbl. 17 836, die zum Vortrage gelangten, zu Abschreib. und zur Reservestellung verwendet wurden. Die Russische Eisen-Industrie- Akt.-Ges., deren A.-K. in Höhe von M. 4 500 000 voll im Besitze der Ges. Hantke ist, zahlte pro 1903/1904 7 % Div. „ Kapital: M. 25 200 000 in 25 200 Aktien (Nr. 1–25 200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 8 000 000, erhöht 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V.-B. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000 behufs Angliederung der Oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000, begeben zu 150 5%, ferner It. G.-V.-B. v. 7./S. 1897 um M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1./7. 1897), wovon 3450 Stück offeriert 23./8.–9./9. 1897 den Aktionären 40 116 %. Die G.-V. v. 28./4. 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 (auf M. 25 200 000 in 4200 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 17. Mai bis 5. Juni 1900 zu 140 %, einzuzahlen mit 25 % und das Aufgeld bis 5. Juni 1900, ferner 75 % am 10. Nov. 1900 Auf 5 alte Aktien entfiel 1 neue. Die neuen Aktien erhielten für 1900 ¼ derjenigen Div., welche auf die alten Aktien entfiel. 00 Anleihe: M. 11 483 000 in 4 % Oblig. von 1895, 6000 Stück à M. 1000 u. 10 966 Stück a M. 330 Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlbar ab 1901 in 32 Jahren durch Verl, am 1./7. auf 21 stärkte Tilg. oder Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sichergestellt durch Kautionshypothek von M. 12 500 000 zu gunsten der Berliner Handels-Ges. In Umlaut nde 1904 M. 10 706 000. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges,;