ang= ― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 617 ralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte 3 Hochöfen (wovon einer 1902 neu gebaut ist, sich aber nicht bewährt hat u. infolgedessen Sept. 1904 wieder still gelegt wurde, ein anderer 1904 neu zugestellt ist) mit den dazu gehörigen Gebläsemaschinen u. Kesseln. Ferner sind vorhanden: Schlosserei, Schmiede und Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten; in der Auf- schliessung begriffen ist die Grube Hansa. Zur Erhöhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehörigen Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert und meistenteils in der durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabrik zu Steinen verarbeitet. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Flussspatgrube u. Flussspatmühle, sowie Feldbahn nach Rottleberode. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat an und hat als Mitglied des Flussspat-Verkaufs-Verein der Flussspatgrubenbesitzer Norddeutsch- lands dessen rechtliche Vertretung. Für Neuanlagen wurden in den letzten 13 Jahren ca. M. 2 710 410 (davon 1904 M. 287 134) verausgabt. Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz und Hansa), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. 1901–1902 wurden mehrere Versuchsschächte angebohrt und Auf- schlussarbeiten auf die in genannten Gruben vorkommenden Eisensteinlager gethätigt. Grube Hansa u. das Eisenfeld bei Lehrbach werden z. Z. aufgeschlossen; erstere 1903 in Förder. getreten. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 78 ha, wovon 30 ha auf Mathildenhütte, 30 ha auf Grube Friederike entfallen. Arb.-Zahl 1904 481 Mann. Im April 1903 hat die Ges. ein Bergwerkseigentum bei Rottleberode zum Preise von M. 100 000 erworben, welches aus 9 Grubenfeldern besteht, wovon 3 den Namen „Grube Louise“ führen. Es wird dort in erster Linie Spateisenstein gefördert, die Grube ist jedoch auch auf Kupfer u. Flussspat verliehen. Produktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 Erzförderung.. t 80302 82 456 72 922 58 786 58 762 2 Giesserei-Roheisen 5 34 632 33 556 29 770 24 775 22 987 20 247 .......... 33 995 31.276 23392 26 363 23 828 .. Schlackensteine . . St. 9 577 000 11 700 000, 11050 000 8 340 000 8 624 000 8 000 000 Flussspatförderung. t 12 326 12 647 13 963 13 977 11 874 12 019 Verschmolzen wurden 1902–1904: 54 791, 54 915, 52 419 t Friederike- bezw. Hansa- u. 13 434, 9895, 9484 t fremde Erze, zus. 68 216, 64 810, 61 903 t; verbraucht wurden 11 074, 10 033, 9158 t Kalkstein und 44 148, 33 508, 33 830 t Koks. Auftragbestand Ende 1904 ca. 23 600 t. Die Ges. hatte 1903 u. 1904 unter Betriebsstörungen zu leiden, welche Aus- nutzung der günstiger gewordenen Konjunktur verhinderten. Inzwischen ist es der Leitung geglückt, in technischer Beziehung Verbesserungen einzuführen, durch die das Werk wieder regelmässig und unter günstigeren Bedingungen zu arbeiten vermag. Zur Verwertung des Roheisens soll eine eigene Giesserei erbaut werden. Kapital (bbis Ende 1904): M. 2 100 000, u. zwar M. 1 400 000 in 1600 abgest. St.-Aktien à M. 500 u. 600 ebensolchen à M. 1000 u. M. 700 060 in 700 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere, ab 1./1.1905 div.-ber., erhalten 5 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist, und werden im Falle Anflös. der Ges. vorab befriedigt. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, it. G.-V.-B. v. 7./6. 1883 durch Rückkauf um M. 600 000 herabgesetzt; die verbliebenen M. 2 400 000 wurden lt. G.-V.-B. v. 27./5. 1892 durch Zus. legung von 2 zu 1 Aktie auf M. 1 200 000 herabgesetzt. Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 11./5. 1901 um M. 600 000 (auf M. 1 800 000) in 600 ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von den Berliner Bankfirmen E. G. Kaufmann und G. Fromberg & Co. zu 102 %, angeboten den Aktionären 11.–25./6. 1901 zu 108 %; auf nom. M. 2000 alte Aktien entfiel eine neue à M. 1000. Zweck der 1901er Erhöhung war Beschaffung von Betriebsmitteln und Geld für notwendige Neuanlagen. Die G.-V. v. 29./4. 1903 beschloss Erhöhung um M. 300 000 bis M. 600 000 behufs Ankauf des Gruben- feldes Luise (Spatheisenstein) bei Rottleberode u. dessen Ausrichtungsarbeiten u. Instand- setzung u. zum Ausbau der Mathildenhütte etc. Die Erhöhung fand nur um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 statt, div.-ber. ab 1./1. 1903, begeben an Essen. Bankverein zu 102 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903. Das besondere Bez.-Recht der Aktionäre war ausgeschlossen. A.-K. danach M. 2 100 000 in 2400 Aktien à M. 500 und 900 à M. 1000. Zur Sanierung der Ges., Tilg. von Bankschulden u. Verbesserung der Anlagen beschloss die G.-V. v. 19./1. 1904 Herabsetzung des A.-K. um M. 700 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 372 (Frist bis 4./5. 1905), sowie Erhöhung um die gleiche Summe durch Ausgabe von M. 700 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, ange- boten den Aktionären auf M. 3000 nom. alter Aktien 2 Vorz.-Aktien. Der Buchgewinn aus der Herabsetzung von M. 700 000 wird mit den in Bilanz am 31./12. 1903 ausgewiesenen teserven von M. 240 000 zur Deckung des Fehlbetrages etc. verwandt werden. Die G.-V. V. 29./6. 1905 soll nochmals über die Verwendung des durch die Herabsetzung des entstandenen Buchgewinnes von M. 700 000 beschliessen. Weitere Anträge betreffen Voe Aufhebung des Kapitalserhöhungsbeschlusses v. 19./11. 1904, sowie die Ausgabe von orz.-Aktien, Regelung ihres Vorrechts sowie Bezugsrechts.