650 Kohlenbergbau und Koksgewinnung. Zweck: Bergbau auf eigenen Gruben. Verwertung der Materialien im rohen Zustande u. Verarbeitung derselben für Handel u. Verbrauch. Die Ges. besitzt Zeche Ver. Rhein-Elbe u. Alma, 7 610 000 qm nebst 3 Eisenstein-Konc. mit jetzt 4 Schächten u. 4 Luftschächten. Seit 1881 Zeche Ver. Stein u. Hardenberg mit 11 neuen Geviertfeldern zu 2458, 25 ha. Seit 1887 Bergwerk Erin b. Castrop – angekauft für M. 5 559 600 – mit 5 Grubenfeldern von 1006.75 ha. 1889 Ankauf der Zechen des Westf. Grubenvereins: Hansa, Zollern u. Ver. Germania mit 28 Feld. von 2955, 84 ha u. 5 Tiefbauanlagen. Besitz in Sa. 33 Maximalfelder von 7191, 63 ha mit 14 Förder. schächten. Auf Zeche Minister Stein ist 1903/1904 ein 3. (Wetter-) Schacht abgeteuft. Auf Zeche Rhein-Elbe III (80 neue 1904 erbaute OÖfen), Alma, Erin, Hansa u. Germania befinden sich Koksöfen mit Ammoniak-, Teer- u. Benzolgewinnung. Eine Kokerei mit 120 Öfen mit Anlage zur Nebenproduktegewinnung ist 1900 auf Schacht Minister Stein in Betrieb gekommen. Auf Zeche Zollern Schacht I gelangten 1900 100, auf Schacht II 1904 80 neue Koksöfen Otto'schen Systems mit Gewinnung von Nebenprodukten zur Aufstellung. Auf Zeche Ger. mania ist 1903/1904 eine neue Separation zur Kohlenwäsche mit über 2000 t Tagesleistung erbaut, Schacht I auf Hansa, der bisher nur als Wetterschacht diente, ist 1904 zum Förder. schacht ausgebaut. Zum weiteren Besitz der Ges. kommt noch, wie in der G.-V. v. 11./11. 1897 beschlossen. die angekaufte Zeche Westhausen, deren Berechtsame 484 ha umfasste, mit 939 zu à M. 3750 erworbenen Kuxen; 1898 wurden noch die restl. 61 Kuxe gekauft und die Gew. im Grund- buche auf den Namen der Ges. umgeschrieben; ferner die am 30./11. 1897 mit der Ges. verein. Gew. Monopol (40 Grubenfelder = 8703,19 ha) mit 2 Schächten Grillo u. Grimberg. Auf Zeche Westhausen wurde die alte Koksofenanlage von 60 Öfen 1904 durch ebensoviel neue ersetzt, auf Zeche Monopol sind jetzt 120 Koksöfen. 1898 wurde das bei Lütgendortmund geleg. Bauerngut Schulte-Rhaden-Hof (Fläche ca. 200 Morgen, angrenzend an Zeche Zollern) erworben. Hier ist Zollernschacht II abgeteuft und seit Okt. 1902 in Förderung getreten; die ganze auf 2000 t Tagesförderung berechnete Anlage ist seit Juni 1903 im Vollbetriebe. Daselbst sind 120 Koksöfen mit Einricht. zur Gewinnung der Nebenprodukte neu errichtet. Ausserdem Ziegeleibetrieb auf 5 Ziegeleien. Die G.-V. v. 23./9. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius bei Gelsenkirchen in Kray (A.-K. M. 7 500 000, Div. 1891–98: 13, 6, 0, 0, 4, 5½, 0, 0 %). Die Berechtsame der Krayer Ges. umfasste einschliessl. der neu erworbenen Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha und ist durch 3 Tiefbauschächte erschlossen, von denen 2 erst neu angelegt sind; ferner sind noch vorhanden: 1 Wetterschacht, 90 Koksöfen u. 141 Arb.- Wohnungen. Förderung 1896–98: 420 113, 350 815, 368 991 t. Für nom. M. 7 500 000 Bonifacius- Aktien wurden nom. M. 6 000 000 neue Gelsenkirchener Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899, gewährt, indem auf je nom. M. 1500 Bonifacius je nom. M. 1200 Gelsenkirchener Aktien zum Umtausch angeboten wurden; nicht umgetauschte Bonifacius-Aktien wurden 9.–23./12. 1899 mit 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1899 bar von der Disconto-Ges. eingelöst; ausserdem übernahm Gelsenkirchen eine Anleihe von Bonifacius im Betrage von M. 2 000 000. (Siehe unten.) Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 17 leistungsfähige Schachtanlagen. Gesamtgrundbesitz der Ges. Ende 1904: 1559 ha 26 a 81 qm. Für Neuanlagen wurden 1901–1904 zus. M. 10 883 502, 8 821 800, 9 156 489 8391 685 ausgegeb. Aus der Vereinigung mit der Bonifacius-Ges. result. die Beteilig. an den Gew. Caspar Alexander u. Hellmuth. Die letztere, deren sämtl. Kuxe sich im Besitz der Gelsenkirch. Ges. befanden, ist 1903 samt Bergwerkseigentum auf deren Namen umgeschrieben u. mit M. 447 750 auf das Immobilienkto der Zeche Ver. Bonifacius übertragen. Bei der Schantung-Eisenbahn-Ges. u. bei der Deutsch-Chines. Bergbau-Ges. hat sich Gelsen- kirchen 1900 mit M. 180 000 mit Ende 1904 M. 167 667 Einzahlung bezw. M. 40 000 mit jetzt M. 20 000 Einzahlung beteiligt. Die Gesamtzahl der Beamten betrug 1901–1904: 693, 741, 791, 917 der Arbeiter 21 1II, 21 048, 21 434, 24 069 Mann. Beteiligungsziffer inkl. Monopol, Bonifacius u. Verein. Hamburg u. Franziska (. unten) im Kohlen-Syndikat: 7 698 000 t Kohlen, 1 295 220 t Koks und 72 600 t Briketts. Der Durch- schnittserlös prot Kohlen betrug 1901–1904 M. 10.85, 10.04, 9.61, 9.33. Selbstkostenpreis M. 7.706, 5%% . Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska auf Grund eines Beschl. der Gewerken-Vers. v. 30./12. 1903 für M. 3 600 000 neue, ab 1./1. 1004 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien, sowie M. 1 000 000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar. Nebenbei war vereinbart, dass dem Grubenvorstand für die Liquid. der Gew. je M. 7000 zuzügl. 4 % 78. ab 1./1, 1904 bar zur Verfügung gestellt werden sollten, wenn bei der Liquid. ein Gewerlke an Stelle der auf jeden Kux zuzuteilenden nom. M. 3600 Gelsenkirchener Aktien Barzahlung wünscht. — Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8½ Maximal- felder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen auf- geschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Die Gew. hat 1899–1901 je M. 400 000, 1902–1903 ie M. 250 000 Ausbeute verteilt. Die Bilanz der Gew. am 31./1. 1904, auf Grund deren die an die Gelsenkirchener Ges. erfolgte, ist im Jahrg. 1904/1905 dieses Buches abgedruckt. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in.- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 qm oder