Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 675 Oberlausitzer Braunkohlen-Akt.-Ges., Sitz in Kleinsaubernitz. Gegründet: 12./12. 1903; eingetr. 18./1. 1904. Letzte Statutänd. 30./3. 1905. Gründer Jahrg. 1904/1905. Die Oberlausitzer Braunkohlen-Gew. „Union“ hat in die A.-G. ihre in und bei Kleinsaubernitz gelegenen Grubenfelder und Grundstücke mit Brikettfabrikanlage, Betriebsanlagen u. Vorräten, ihre bare Kasse mit Bankguth. u. ihre Aussenstände eingelegt. Die Vergütung dafür betrug M. 802 976. Es. gewährte die Ges. 434 Aktien à M. 1000 und übernahm die Passiven aus M. 223 239 laufenden Verbindlichkeiten und M. 145 736 Rück- stellung für Differenzen aus abgeschlossenen Lieferungsverträgen. Jweck: Erwerb u. Fortbetrieb des bisher von der Oberlausitzer Braunkohlen-Gew. „Union- betriebenen Braunkohlenwerkes Zeche Graf Lippe bei Kleinsaubernitz. Die Kohlenfelder bergen einschl. des Unterirdischen der eigenen Landparzellen einen Kohlenreichtum, welcher auf Grund umfangreicher Bohrungen auf 88 000 000 hl berechnet worden ist, und der dem Unternehmen eine Lebensfähigkeit auf viele Jahrzehnte hinaus sichert, alsdann stehen noch weitere benachbarte Kohlenfelder zu Weigersdorf und Wartha der Ges. zur Verf. Der Auf- bau des Werkes nebst Fertigstellung der Brikettfabrik ist Mitte 1904 vollendet. Anschluss an die Staatsbahnlinie Weissenberg-Baruth, bei letzterer Station durch eine elektrisch be- triebene Grubenbahn (3,75 km). Förderung 1904: 287 464 hl Braunkohlen. Kapital: M. 1 350 000 in 900 St.- u. 450 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div., sodann die St.-Aktien 5 %, während ein etwaiger Rest gleichmässig an alle Aktien verteilt wird. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. M. 438 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 30./3. 1905 Erhöhung um V. 912 000 in 912 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, von denen 450 Vorz.-, der Rest St.-Aktien sind, erstere zu 102 %, letztere zu pari ausgegeben. Das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grubenfeld 322 200, Gundstücke 34 000, Gebäude 446 600, Grubenanlage 21 000, Eisenbahnanlage 257 500, Drahtseilbahn 39 000. Wege 1700, Kessel- u. Dampfmasch. 163 000, Gruben- u. Brikettmasch. 290 989, Utensil. 9008, Inventar 1110, Material. 1832, elektr. Licht- u. Kraftanl. 124 234, Kassa 3099, Be- u. Entwässerungs- anlage 7718, Pferde u. Wagen 3131, Pferde- u. Wagenunterhaltung 485, Abraum 24 678, Kautionseffekten 56 009, Debit. 58 970, Zs. u. Provis. 405, Kohlen 10 283, Briketts 875. — Passiva: A.-K. 438 000, Akzepte 571 000, Kredit. 758 877, Spez.-R.-F. 101 700, Rückstellung für Tant. 8250. Sa. M. 1 877 827. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 6244, Pferde- u. Wagenunterhalt. 398, Gebäude do. 35, Gehälter 4250, Unk. 2176, Pacht, Miete u. Grundentschädig. 2798, Gruben- betrieb 34 926, Eisenbahnbetrieb 160, Brikettfabrikbetrieb 4372. – Kredit: Kohlen 34 664, Brikettkto 3356, Entnahme aus Spez.-R.-F. 17 339. Sa. M. 55 359. Direktion: Rich. A. Weinhold, Berg-Ing. Jos. Baudenbacher. Prokurist: Max Fr. Franck. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Aug. Weber, Löbau; Stellv. Civil-Ing. Gust. Fleisch- hauer, Magdeburg; Bank-Dir. Otto Weissenberger, Chemnitz; Rechtsanw. Dr. Otto Häusler, Braunschweig: Fabrik-Dir. Arth. Weinhold, Leipzig; Bergw.-Dir. Karl Toepfer, Wallensen b. Hannover; Fabrikbes. Reinh. Trenk, Erfurt; Rittergutsbes. Jesco von Puttkamer, Blasewitz. Braunkohlen-Akt.-Ges. „Lnion' in Kriebitzsch bei Meuselwitz, S.-A. Gegründet: 25./11. 1872. Letzte Statutänd. 3./4. 1901. Zweck: Braunkohlenbergbau auf Grube „Union“; 1893 wurde das Braunkohlenbergwerk „Agnes“ mit Brikettfabrik für M. 202 000 angekauft. Die Ges. ist dem Syndikat der Meuselwitzer u. Bornaer Braunkohlen- werke beigetreten. 3 Feürderung 1900–1904 an Kohlen 359 938, 386 516, 316 595, 272 050, 291 597 Hunte; verkauft 6247 685, 6 694 550, 8 006 345, 6 906 300, 8 211 500 Stück Presssteine u. 424 470, 351 284, 267 347, 277 734, 346 477 Ctr. Briketts. Kapital: M. 510 400 in 1028 Prior.-Aktien à M. 300, 202 Prior.-Aktien à M. 1000. Infolge der Kapitalreduktion sind die Aktiennummern nicht in der Reihenfolge. Urspr. M. 750 000, 1887 auf M. 312 900 herabgesetzt, fand 1893 behufs Übernahme des Braunkohlenwerkes Agnes Erhöhung um M. 202 000 statt. Die G.-V. v. 9./12. 1899 beschloss die Umwandlung von je 2 der damals noch aussteh. 29 St.-Aktien à M. 300 in je 1 Prior.-Aktie à M. 300 unter Nach- zahlung von M. 120; das A.-K. wurde damit auf seinen jetzigen Stand gebracht. Anleihe: M. 500 000 in 5 % Oblig. v. 1894, St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. usl im Sept. auf 31./12. Zahlst. wie bei Div. Ende 1904 noch in Umlauf M. 345 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Prior.-Aktie à M. 300 = 3 St. 1 Prior.-Aktie à M. 1000 = 10 St. 103 Verteilung: 5 % z. R.-F. 6 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Übrigen %% ant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 2400 [hiervon an Vors. wel an jedes andere Mitglied einen Teill), Rest Super-Div. 8 am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 1695, Wechsel 1063, Material. 11 358, Kohlen 682. Presssteine 15 328, Briketts 1352, Debit. 59 470, Kaut. 497, Stammanteil am Syndikat * 3